Die Klassische Moderne ist mit ihrer Vielzahl von künstlerischen Revolutionen und Stilen eine unerschöpfliche Inspirationsquelle für die nachfolgenden Künstlergenerationen. Im frühen 20. Jahrhundert bereitete die Avantgarde den Weg für einen freien Umgang mit Farbe, Linie und Raum und skizzierte wegweisende Ideen für eine neue soziale Gemeinschaft.

Diese vielfältigen Impulse zeigt exemplarisch die Neupräsentation von 13 Sälen der Klassischen Moderne, bei der circa 140 Werke der Sammlung Moderne Kunst sowie der Stiftung Ann und Jürgen Wilde in Dialog mit 80 Werken der Gegenwartskunst aus der Sammlung Goetz treten. Dabei wird der Malerei-Schwerpunkt innerhalb der Klassischen Moderne in den Bayerischen Staatsgemäldesammlungen um Fotografie, Skulptur, Arbeiten auf Papier sowie – teilweise erstmals ausgestellte – Bildteppiche erweitert.

Besonderes Augenmerk gilt in der dialogischen Präsentation den in der Klassischen Moderne hier nicht vertretenen zahlreichen Künstlerinnen der Sammlung Goetz. Louise Bourgeois und Huma Bhabha lassen sich, wie schon die Expressionisten Ernst Ludwig Kirchner oder Erich Heckel, von ozeanischer und afrikanischer Plastik inspirieren, richten aber aus einer weiblichen Perspektive ihren Blick auf Körper, Geschlecht und Identität. Dies gilt ebenso für die Bildhauerin Mária Bartuszová, deren fragile Gipsobjekte und organische Bronzearbeiten den Werken von Hans Arp gegenübergestellt werden.

Die Skulpturen und Gemälde von Aaron Curry und Tobias Pils führen vor Augen, dass Pablo Picassos kubistische Formensprache für die bildnerischen Möglichkeiten in der Gegenwartskunst eine stete Anregung bleibt. Ein weiterer, thematisch konzipierter Raum widmet sich der Begeisterung für die neuen urbanen Industriearchitekturen und Technikdarstellungen in der Malerei der Neuen Sachlichkeit und der Fotografie des Neuen Sehens. Zwei der Abstraktion gewidmete Räume zeigen, wie lebensreformerische Utopien und konstruktivistische Ideen des Bauhauses, die durch Oskar Schlemmer, László Moholy-Nagy oder Josef Albers repräsentiert werden, bei Künstlerinnen und Künstlern wie Andrea Zittel, Gerwald Rockenschaub oder Katja Strunz bis heute fortwirken. Rodney Grahams Leuchtkasten „Artist in Artists‘ Bar, 1950s“ verdeutlicht dagegen auf humorvoll-ironische Weise, wie dem Fotografen, Maler und Konzeptkünstler Graham im 21. Jahrhundert die Kunstgeschichte der Abstraktion als historischer Stil und als Boheme-Milieu verfügbar geworden ist. Die Ausstellung zeigt aber auch exemplarisch-pathetische Zugänge zur menschlichen Figur in der Nachkriegszeit. Francis Bacon und George Segal nutzten in den 1960er Jahren biblische Ereignisse als Projektionsflächen für prägende Themen ihrer Zeit sowie ihres persönlichen Umfeldes. Beide Künstler inszenieren ihre Figuren in bühnenhaften Arrangements von Figur und Raum, in die die Betrachtenden selbst eintreten können.

Kuratoren: Oliver Kase, Karsten Löckemann

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