Eigentlich war die 21. Vollversammlung mit Bundesvorstandssitzung der Bundesvereinigung Deutscher Musikverbände e.V. (BDMV) für das Frühjahr diesen Jahres geplant, doch da machte Corona dem Verband bereits einen Strich durch die Rechnung. Nun wollten sich alle am 17. Oktober 2020 in Kassel wiedersehen, doch die erneute Zuspitzung der Corona-Pandemie führte die Verantwortlichen zu der Entscheidung, die Sitzung samt Wahlen online durchzuführen. Dies war nicht nur auf Grund des technischen Aufwandes keine einfache Entscheidung und lange wurde eine Präsenzsitzung favorisiert, doch am Ende hat Gesundheit Priorität.

So trafen sich über 70 Mitglieder des Bundesvorstandes und Delegierte der Vollversammlung aus 23 Mitgliedsverbänden sowie dem Präsidium der BDMV zur 21. Vollversammlung mit Bundesvorstandssitzung in einem digitalen Konferenzraum. Im Vorfeld war durch die Geschäftsführerin der BDMV Anita Huhn alles vorbereitet worden: Die Mitgliedsverbände mussten alle der Online-Durchführung zustimmen, juristische Fragestellungen geklärt und ein Tool angeschafft und eingerichtet werden, welches trotz fehlender persönlicher Zusammenkunft eine digitale Wahl garantieren konnte. Die Berichte der einzelnen Fachbereiche sowie alle weiteren Anlagen und Beschlussvorlagen gab es in schriftlicher Form, die Tagesordnungen konnte somit komprimierter abgearbeitet werden.

Nach der Begrüßung und Totenehrung berichtete der Präsident Paul Lehrieder MdB über die aktuelle Situation der BDMV: Konnte er im vergangenen Jahr noch begeistert über das damals kurz zuvor abgeschlossene Deutsche Musikfest berichten, ist die derzeitige Situation stark durch Corona geprägt. Die BDMV beschäftigen darüber hinaus aktuelle Themen wie die Überprüfung der Ausgleichsvereinbarung mit der Künstlersozialkasse und das Schwarzgeldgesetz (Transparenzregister) im Zusammenhang mit ehrenamtlich geführten Vereinen. Eine wichtige Aufgabe für die nächste Zeit ist das Anstreben einer institutionellen Förderung der Bundesmusikverbände.

Die Kassenlage ist gut und die Endabrechnung für das Deutsche Musikfest 2019 ist auch erstellt. Für den Ansatz des Haushaltsplans 2020 wird es zwar noch einige Änderungen in der optischen Darstellung geben, inhaltlich wurde dieser aber bereits, wie der Jahresabschluss 2019, genehmigt.

Die Schwerpunkte des Fachbereichs Blasmusik waren die Literaturkommission der BDMV, die Jurorenverwaltung und Jurorenschulung, die Mitwirkung in Fachgremien wie z.B. zum Deutschen Orchesterwettbewerb, ECWO u.a. und die Bildungsprogramme in Kooperation mit der Bundesakademie für musikalische Jugendbildung in Trossingen.

Im Fachbereich Spielleutemusik gab es einen Wechsel an der Spitze. Jan Schillings löste Ralf Subat als Bundesmusikdirektor ab. Ein Meilenstein war die Einrichtung des zentralen Bildungszentrums Spielleutemusik der BDMV in Bad Fredeburg. Mit dem hier ansässigen Musikbildungszentrum Südwestfalen hat die BDMV eine
Kooperation auf den Weg gebracht. Die aktuellen Planungen befassen sich nun u.a. mit der Deutschen Meisterschaft im Jahr 2022 in Furth im Wald.

Die Abstimmungen und Wahlen wurden nach der Versammlung über ein Online-Tool durchgeführt. Hier musste sich jeder Wahlberechtigte mit einer eigenen Kennung einwählen und hatte für die Abstimmung insgesamt 24 Stunden Zeit. So war eine geheime und ordentliche Wahl möglich. Die Wahl zum Präsidium ergab folgende Ergebnis:

Präsident: Paul Lehrieder, MdB
Erster Vizepräsident: Michael Weber
Vizepräsident/innen: Kay Priess
                              Ernst Oestreicher
                              Nicolas Ruegenberg
                              Friedlinde Gurr-Hirsch, MdL
Bundeschatzmeisterin: Ursula Anlauf
Bundesmusikdirektor Blasmusik: Heiko Schulze
Bundesmusikdirektor Spielleutemusik: Jan Schillings
Vorsitzender FB Öffentlichkeitsarbeit: Dietmar Anlauf
Vorsitzender FB EDV/Neue Medien: Nicht besetzt

Vervollständigt wird das Präsidium durch die Vorsitzende der Deutsche Bläser-jugend, Anne Meisberger. Einen herzlichen Dank für die geleistete Arbeit richtet Paul Lehrieder MdB an die scheidenden Präsidiumsmitglieder. Ingrid Schafranski und Silke Schulze wurden mit der Ehrenmedaille in Gold der BDMV ausgezeichnet. Eine besondere Ehrung erhielt Ralf Subat, der mit Ehrenkreuz des internationalen Verbandes CISM für seine zwölfjährige Mitarbeit ausgezeichnet wurde. In der Laudatio stellte Heiko Schulze die Verdienste Subats für die Spielleutemusik in den letzten Jahren heraus. Leider konnten Harald Oelschlegel und Hubert Kempter bei der Sitzung nicht anwesend sein, auch Ihnen wurde in Abwesenheit gedankt.

Abschließend sei noch ein herzliches Dankeschön an Christof Hener aus dem Fachbereich EDV/Neue Medien gerichtet, der vor und während der Versammlung für die technische Unterstützung zur Verfügung stand.

Eine Online-Sitzung war für alle Beteiligten ein besonderes Erlebnis und eine besondere Herausforderung, aber alle freuen sich schon jetzt auf ein reales Wiedersehen.

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