Auch wenn die Elbphilharmonie wie alle anderen Konzerthäuser des Landes auf Live-Publikum weiterhin komplett verzichten muss: Auf Live-Musik aus der Elbphilharmonie muss das Publikum deshalb keineswegs verzichten. In den kommenden 14 Tagen bietet das Konzerthaus an der Elbe eine Fülle an neuen Aufnahmen, Livestreams und Konzertmitschnitten per Video – kostenlos und in gewohnt exzellenter Bild- und Tonqualität (https://www.elbphilharmonie.de/de/mediathek). Das Spektrum reicht von wunderbaren Brahms-Miniaturen, gesungen von Matthias Goerne, über einen Livestream des NDR Elbphilharmonie Orchesters mit Gautier Capuçon als Solist am Violoncello bis zum Weihnachtsoratorium in der besonderen Lesart des Ensemble Resonanz aus dem resonanzraum. Am vierten Advent läuft der Höhepunkt der festtäglichen Streaming-Aktivitäten des Hauses: die Erstausstrahlung der h-Moll-Messe von Bach mit dem Balthasar-Neumann-Chor und -Ensemble unter Thomas Hengelbrock. Nachfolgend die Themen und Termine im Überblick.

17.12.: Happy Birthday, Ludwig van!

Bereits heute geht die Produktion von Beethovens Streichtrio Es-Dur op. 3 mit Daniel Sepec (Violine), Tabea Zimmermann (Viola) und Jean-Guihen Queyras (Violoncello) online, als Geburtstagsruß an ein Genie: am 17. Dezember vor 250 Jahren wurde Ludwig van Beethoven in der Remigiuskirche Bonn getauft, Präziseres zu seinem Geburtstag ist nicht überliefert.

18.12.: Große Gefühle, hohe Töne

Das NDR Elbphilharmonie Orchester und sein Chefdirigent Alan Gilbert empfangen zu ihrem letzten Konzert in diesem Jahr zwei exquisite Solisten. Im ersten Teil spielt Gautier Capuçon Antonín Dvořáks hoch emotionales Cellokonzert, anschließend ist die Sängerin Anna Prohaska in Gustav Mahlers Sinfonie Nr. 4 für großes Orchester und Sopran zu erleben (20 Uhr).

20.12.: Bachs Opus summum: Die h-Moll-Messe

Geplant war das Konzert am 4. Dezember in der Laeiszhalle, realisiert wurde es stattdessen zwei Tage später in der Elbphilharmonie – ohne Publikum, dafür vor den ferngesteuerten Kameras des Hauses. Am Nikolaustag kamen der Balthasar-Neumann-Chor und das Balthasar-Neumann-Ensemble unter ihrem Spiritus rector Thomas Hengelbrock im Großen Saal zusammen, weil sie auf die Aufführung von Bachs h-Moll-Messe, auf die sie so lange hingearbeitet hatten, keinesfalls verzichten wollten. Da die Mitglieder der Ensembles einem strengen Hygiene- und Sicherheitskonzept mit mehrfacher Testung und Quarantäne folgen, konnten die gegenwärtig üblichen Sicherheitsabstände auf der Bühne aufgehoben werden. Die Nähe der Interpretinnen und Interpreten zueinander überträgt sich unmittelbar auf das klangliche Ergebnis: Zu erleben ist eine nicht nur im Hinblick auf diese angespannten, distanzierten Zeiten tief bewegende Aufführung der h-Moll-Messe. Nach der Premiere am Vormittag des vierten Advents (11 Uhr) kann die Aufnahme kostenfrei in der Elbphilharmonie Mediathek als Video on demand abgerufen werden.

23.12.: Goerne singt Brahms

Am Tag vor Heiligabend startet eine Miniserie mit fünf Liedern von Johannes Brahms, die der weltberühmte Bariton Matthias Goerne (Klavier: Alexander Schmalcz) kürzlich im menschenleeren Großen Saal der Elbphilharmonie aufgenommen hat. Zum Auftakt singt er »Sonntag« op. 47/3, anschließend folgen im Wochenrhythmus bis 20. Januar 2021 vier weitere Brahms-Lieder (jeweils 11 Uhr).

25.12.: Jauchzet, frohlocket!

»Kein Weihnachten ohne WO!.«, lautet die Maxime des Ensemble Resonanz, und die wird auch in diesem Coronajahr befolgt. WO ist Musikersprech für das Weihnachtsoratorium von Bach. Die Musiker streamen ihre sehr besondere Version, zu der auch Zutaten wie Hammondorgel, E-Gitarre und Chorgesang aus dem Ensemble gehören, am ersten Feiertag nachmittags aus ihrem Zuhause auf der Schanze, dem resonanzraum im Bunker Feldstraße (16 Uhr).

31.12. »Die Fledermaus« fliegt wieder

Die wundervolle Produktion »Die Fledermaus«, mit der die Elbphilharmonie den Jahreswechsel 2018/19 feierte, wird für kurze Zeit noch einmal online gezeigt. Mit dem NDR Elbphilharmonie Orchester, Manfred Honeck am Pult und Top-Solisten wie Katharina Konradi, Caroline Peters und Bo Skovhus gelang in der Regie von Michael Sturminger eine herrlich unterhaltsame Version von Johann Strauß‘ großem Klassiker. Premiere ist am Silvestertag (11 Uhr), als Video on demand bleibt die Produktion anschließend weitere sieben Tage verfügbar.

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