Abstand, Hygiene, Alltagsmaske. Auch für Konzertveranstalter gelten, sobald sie die Türen für Kirchen und Säle wieder öffnen dürfen, die AHA-Regeln. Wie aber verbreiten sich Aerosole und CO2 in diesen Räumen tatsächlich? Zu diesem Zweck erhob, im Auftrag der Bachwoche Ansbach, das Fraunhofer-Heinrich-Hertz-Institut in den vergangenen Tagen entsprechende Daten. Die Forscher stellten in den beiden Ansbacher Kirchen St. Gumbertus und St. Johannis, in der Orangerie sowie dem städtischen Onoldia-Saal ihre Mess-Apparaturen auf. Ein in den Sälen platzierter „Dummy“ atmete einige Stunden lang CO2 und ein Ölgemisch aus. „Dieses Gemisch“, erläuterte der Partikeltechnologe Dr. Martin Seipenbusch, „ähnelt mit einer Teilchengröße von etwa 300 Nanometern der Größe der Corona-Viren.“ Der ausgeatmete Niederschlag wird dann mit in verschiedenen Entfernungen angebrachten Sensoren gemessen. 

Von der Studie erhofft sich Bachwochen-Intendant Dr. Andreas Bomba mehr Klarheit für das künftige Vorgehen. „Bisherige Untersuchungen haben gezeigt, dass bei Kulturveranstaltungen relativ wenig Infektionsgefahr herrscht. Nach dem Beginn des Vorverkaufs vor zwei Wochen ist das Interesse an unseren Konzerten enorm – wir müssen also den Behörden zusätzliche Argumente für die Öffnung und Belegung unserer Konzertsäle liefern.“ Um die zahlreichen Kartenwünsche zu erfüllen, ist es, so Bomba, „ganz entscheidend, welcher Abstand zwischen den Besuchern, aber auch auf den Bühnen herrschen muss.“

Für Dr. Seipenbusch ist neben der Anzahl der Besucher auch die Durchlüftung der Räume entscheidend. Während in Orangerie und Onoldiasaal moderne Klimaanlagen Frischluft zuführen, ist bei den historischen Kirchengebäuden das Lüften rund um Veranstaltungen erforderlich. Erste Ergebnisse der Studie werden Ende Mai vorliegen.

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