22. April bis 06. Juni 2021

Ort: robotron-Kantine, Lingnerallee, Dresden-Zentrum

Kunst für Zukunftsdenken: Ab Donnerstag, dem 06. Mai beginnt mit der 20-Meter-langen dreiteiligen Installation, einer dreidimensionalen Malerei von der Wiese bis über die Dachkante des Gebäudes, die dritte Etappe des Kunstprojektes Prélude Nordost Südwest an der Außenfassade der robotron-Kantine.

Das Projekt wurde durch das Kunsthaus Dresden gemeinsam mit weiteren Partnern der Dresdner Kulturszene initiiert und bildet das Vorspiel einer für 2022 im öffentlichen Raum geplanten Ausstellung, die Kunst temporär auch an neue Orte im Stadtraum bringen wird und es ermöglichen soll, die Stadt neu zu entdecken.

Henning Haupt nutzt das Medium der Malerei, um Farbräume dreidimensional erlebbar zu machen. Die für die Fassade der robotron-Kantine entworfene Installation erstreckt sich in einer 20-Meter-langen mehrfach gefalteten Form bis zur Dachkante wie eine Malerei, die den Raum im besten Sinne für sich erobert. Der Künstler ist zugleich Architekt und lehrt in dieser Funktion Gestaltungslehre an der TU Dresden. „Mich interessiert, wie Räume sich verändern. Meine Malerei zeichnet die Spuren von Bewegung im Atelier auf. Dieses dynamische Verständnis von Malerei an der robotron-Kantine mit dem Stadtraum in Beziehung setzen zu können, ist eine schöne, im Grunde ideale Situation,“ sagt der 1964 geborene, in Dresden lebende Künstler. Henning Haupt leitet die Professur für Gestaltungslehre am Institut für Gebäudelehre und Entwerfen der Fakultät Architektur an der TU Dresden. Er studierte Architektur in Darmstadt und Braunschweig sowie Malerei und Architektur an der Cranbrook Academy of Art, USA.

Mit dem Projekt bespielen vom 10. April bis zum 06. Juni vier ausgewählte Dresdner Künstler:innen, André Tempel, Ina Weise, Henning Haupt und Stephanie Lüning, die robotron-Kantine, einen für die Identität der Stadt wichtigen Bau der Ostmoderne in Dresden. Die Kunst an der Fassade des seit mehreren Jahren leerstehenden Gebäudes im Herzen der Stadt setzt dem Vandalismus vor Ort buchstäblich Kunst entgegen.

„Die Impulse der zeitgenössischen Kunst für diesen Bau, in dem sich auf einzigartige Weise auch eine bedeutende Periode der Dresdner Architekturgeschichte erfahren lässt, stehen der Kulturstadt Dresden gerade in Krisenzeiten bestens zu Gesicht,“ kommentiert Silke Wagler, Leiterin der Sammlung Kunstfonds in den Staatlichen Kunstsammlungen Dresden und Projektpartnerin.

Andrea Hilger, künstlerische Leiterin des alle zwei Jahre stattfindenden Kunstprojektes Ostrale, die ebenfalls Partnerin des Projektes ist, hebt hervor: „Das Gebäude ist ein wertvolles Zeitzeugnis der Ostmoderne und derzeit leider dem Verfall preisgegeben. Gemeinsam mit dem Kunsthaus Dresden testen wir die Eignung der Kantine für ein neues Leben als Kulturstätte. Im Anschluss an die Prélude Nordost Südwest laden wir mit der OSTRALE Biennale die Öffentlichkeit ein, sich davon ein Bild zu machen.“ Ab dem 01. Juli bespielt die OSTRALE erstmals auch den Innenraum des Gebäudes.

Hintergrund

Bereits seit dem 10. April ist die erste Etappe, die 102 Meter lange künstlerische Installation des Dresdner Künstlers André Tempel zu sehen, die das Gebäude mit einem bunten Muster aus farbigen Folienstreifen umspannt. Ergänzend dazu ist seit dem 22. April der Schriftzug „NEE NEE NEE“ der Künstlerin Ina Weise auf dem Dach des Gebäudes installiert. Die Arbeit ist aus einer Leuchtschrift gebildet, die von Aktivisten des Netzwerks Ostmodern vor dem Abriss eines anderen ostmodernen Gebäudes in Dresden gesichert worden war.

Die robotron-Kantine wurde zwischen 1969 und 1972 von den Architekten Herbert Zimmer, Peter Schramm und Siegfried Thiel entworfen. Die unweit des Dresdner Hygiene-Museums gelegene ehemalige Betriebsgaststätte im Herzen der Stadt bildete das Zentrum des weitläufigen Areals des ehemaligen VEB robotron und damit der Informationstechnologie in der DDR. Nach verschiedenen Nutzungen, die das Ensemble nach 1989 erfahren hat, ist der größte Teil der Entwicklung eines neuen Stadtteils gewichen: die Quartiere am Blüherpark.

In Zeiten der Pandemie und des Stillstands für die Kultur bildet diese Intervention das Vorspiel zu einer internationalen Ausstellung, die 2022 ein gemeinsam gesponnenes Netz von Orten und Menschen im Stadtraum verbinden soll.

Die künstlerischen Installationen und Performances werden vom 10. April bis 06. Juni 2021 in vier Etappen zu sehen sein:

INTERVENTIONEN seit 10. April: André Tempel // seit 22. April: Ina Weise // ab 06. Mai: Henning Haupt

PERFORMANCE am 13. Mai (Himmelfahrt), 15 Uhr: Stephanie Lüning

Zum Ende des Projektes im Mai werden für zwei Wochen alle Installationen auf einmal zu sehen sein. Im Anschluss an die Performance von Stephanie Lüning am 13. Mai (Achtung – die aktuelle Terminplanung wird je nach Pandemiesituation bekannt gegeben) lädt das Netzwerk Ostmodern um 17 Uhr zur Architekturführung ROBOTRON-WALK rund um die robotron-Kantine ein.

Prélude Nordost Südwest bildet das Vorspiel zu der internationalen Ausstellung in Dresden, die 2022 Orte und Menschen im Stadtraum verbinden soll. Dabei wird es auch um das Fortleben von Koordinaten der Vergangenheit gehen – und darum wie Orientierungspunkte, wie der ›alte Osten‹ und der ›neue Westen‹ ihre Bedeutung permanent verändern.

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