.
– Gemäßigte Parteien verbindet eine pro-europäische Haltung und der Wille zu einer weitergehenden politischen Integration
– Deutliche Unterschiede sind bei der Frage einer Verstetigung von EUFiskaltransfers erkennbar – Union und FDP lehnen diese ab
– Peripheriebonds könnten von einem Sieg eines Linksbündnisses profitieren – Absage an Fiskaltransfers ginge mit Spreadrisiken einher

Zusammenfassung
Deutschland wählt am 26. September einen neuen Bundestag und wird darüber entscheiden, wer Bundeskanzlerin Merkel nach 16 Jahren Regentschaft nachfolgen wird. Der Ausgang des Rennens ist bislang völlig offen. Der Blick in die Wahlprogramme der Parteien zeigt aber, dass die Europapolitik eines der bestimmenden Themen im Wahlkampf sein wird.

Die gemäßigten Parteien von CDU/CSU, über SPD und FDP bis zu den Grünen verbindet, dass sie eine pro-europäische Haltung einnehmen und die Integration Europas vorantreiben wollen. Auch bestehen in Fragen der Gestaltung des EUParlaments über die Außen- und Sicherheitspolitik bis zum Thema Unternehmenssteuern inhaltliche Gemeinsamkeiten. Deutliche Unterschiede sind bei den Themen der EU-Finanzen und der EU-Sozialunion erkennbar, dennoch dürften diese keine unüberbrückbaren Hürden in etwaigen Koalitionsverhandlungen darstellen. Da der EU-Wiederaufbaufonds erst in diesem Sommer startet, ist damit zu rechnen, dass sich Parteien rechts und links der Mitte womöglich darauf verständigen könnten, den Erfolg des Fonds zunächst abzuwarten, bevor Entscheidungen über dauerhafte EUFiskaltransfers getroffen werden. Auch dürften Grüne und / oder SPD eine nationale Regierungsbildung kaum an einem Zankapfel wie der Finanztransaktionssteuer scheitern lassen. Mehr Konflikte drohten hingegen in Gesprächen zwischen den Parteien links der Mitte. Die Linke vertritt diametral entgegengesetzte Positionen zu Grüne und SPD in grundlegenden Fragen der Außen- und Sicherheitspolitik. Aus Marktsicht dürfte vor allem die Haltung der neuen Bundesregierung in Bezug auf etwaige dauerhafte EU-Transferzahlungen von Bedeutung sein. Auf Basis der aktuellen Umfragen rechnen die Marktteilnehmer nicht mit einem Linksbündnis. Erhielten Grüne, SPD und Linke wider Erwarten doch eine Mehrheit, dürfte der Markt auf eine inhaltliche Kurskorrektur in der deutschen Europapolitik setzen. In Erwartung höherer oder dauerhafter Transferzahlungen würden vor allem Anleihen des Peripheriesegments profitieren und Spreadeinengungen gegenüber Bunds erzielen. Weniger unmittelbare Marktbewegungen wären bei einer Regierungsbeteiligung der Union zu erwarten. Allerdings könnte ein klares Nein zu dauerhaften Fiskaltransfers längerfristig durchaus Einfluss auf die Spreads nehmen und eine Ausweitung im Peripheriesegment begünstigen, vor allem bei Bonds hochverschuldeter Staaten wie Italien.

Firmenkontakt und Herausgeber der Meldung:

DZ BANK AG Deutsche Zentral-Genossenschaftsbank
Platz der Republik
60265 Frankfurt am Main
Telefon: +49 (69) 7447-01
Telefax: +49 (69) 7447-1685
http://www.dzbank.de

Ansprechpartner:
Robert Leonhardt
Pressesprecher
Telefon: +49 (69) 7447-52460
E-Mail: robert.leonhardt@dzbank.de
Für die oben stehende Pressemitteilung ist allein der jeweils angegebene Herausgeber (siehe Firmenkontakt oben) verantwortlich. Dieser ist in der Regel auch Urheber des Pressetextes, sowie der angehängten Bild-, Ton-, Video-, Medien- und Informationsmaterialien. Die United News Network GmbH übernimmt keine Haftung für die Korrektheit oder Vollständigkeit der dargestellten Meldung. Auch bei Übertragungsfehlern oder anderen Störungen haftet sie nur im Fall von Vorsatz oder grober Fahrlässigkeit. Die Nutzung von hier archivierten Informationen zur Eigeninformation und redaktionellen Weiterverarbeitung ist in der Regel kostenfrei. Bitte klären Sie vor einer Weiterverwendung urheberrechtliche Fragen mit dem angegebenen Herausgeber. Eine systematische Speicherung dieser Daten sowie die Verwendung auch von Teilen dieses Datenbankwerks sind nur mit schriftlicher Genehmigung durch die United News Network GmbH gestattet.

counterpixel