Lastenräder werden immer beliebter. Nicht nur Zusteller und Einzelhändler setzen in der City auf die umweltfreundlichen, leisen Zwei- oder Dreiräder, auch für Familien sind sie gerade in Städten gute Alternativen oder Ergänzungen zum Auto. Der KRAFTFAHRER-SCHUTZ e.V. (KS), Deutschlands drittgrößter Automobilclub, erläutert, wie man die Kinder damit möglichst sicher durch den Straßenverkehr chauffiert. 

Lange Zeit wurden Kinder auf dem Fahrrad hauptsächlich in einem Kindersitz, der direkt auf dem Rad montiert ist, oder in einem Kinderanhänger hinter dem Fahrrad mitgenommen. Lastenräder hingegen waren meist dem Transport von Ladung aller Art vorbehalten. Seit einigen Jahren sieht man jedoch zunehmend mehr Lastenräder, in denen Kinder einfach und praktisch mitgenommen werden können. Gerade in Städten ist dieses Familienrad oft auch eine Alternative zum Auto geworden.

Grundsätzlich gibt es im Handel einspurige wie auch mehrspurige Modelle für die Kindermitnahme. Bei den einspurigen Lastenrädern befindet sich das Vorderrad vor der Transportbox, auch Frontloader oder Long John genannt; daneben gibt es auch Modelle, bei denen hinter dem Fahrenden zwei Kinder Platz finden (Backpacker). Bei den Mehrspurern handelt es sich um ein Dreirad (Trike), bei dem die Transportbox zwischen den beiden Vorderrädern sitzt. Die Cargo-Bikes gibt es entweder mit elektrischer Unterstützung (Pedelecs) oder rein mit Muskelkraft betrieben.

Lastenräder im Straßenverkehr

„Für die Verwendung von Lastenrädern im Straßenverkehr gibt es keine gesonderten Verkehrsregeln, daher sind die Vorschriften für den Verkehr mit Fahrrädern anzuwenden“, erläutern die Verkehrsexperten des KRAFTFAHRER-SCHUTZ e.V. (KS). Danach dürfen Kinder bis zum 7. Lebensjahr auf Rädern und Anhängern nur mitgenommen werden, wenn die fahrende Person mindestens 16 Jahre alt ist und eine Kindersitzeinrichtung verwendet wird, die positionsbedingte Verletzungsgefahren ausschließen kann. „Wir raten auf jeden Fall dazu, dass Kinder auf einem Lastenrad immer mit einem Anschnallsystem gesichert sind und einen Helm tragen“. Dies bestätigen auch die DEKRA Unfallforscher in ihrem Verkehrssicherheitsreport 2020: Demnach hätten verschiedene Szenarien mit einem Kinder-Dummy gezeigt, dass bei einer Kollision der unangeschnallte Dummy aus der Cargo-Box geschleudert wurde und mit dem Kopf auf die Fahrbahn aufprallte.

Sicher unterwegs mit dem Lastenrad

„Bevor man sich aber in den Stadtverkehr begibt, ist es sinnvoll, mit dem Lastenrad einige Übungen zu absolvieren, denn wegen des deutlich höheren Gewichts, der Länge und Breite ist das Fahrverhalten zunächst ungewohnt“, rät der KS. Die Experten des Automobilclubs empfehlen, vor allem das Anfahren, Stoppen und Abstützen sowie das Kurvenfahren mit verschiedenen Radien einzuüben. Auch das einhändige und langsame Fahren sowie das Überfahren von Bordsteinen und Kanten sollte trainiert werden. Wichtig auch: Beim Bremsen ein Gefühl dafür zu bekommen, wie lange der Bremsweg ist, um im Notfall keine Kollision zu riskieren – denn gerade bei voller Zuladung ist der Bremsweg deutlich länger als mit einem herkömmlichen Rad. Last, but not least gilt es auch beim Überqueren von Fahrbahnen ein Gefühl dafür zu entwickeln, ob das weit vorgelagerte Vorderrad in den bevorrechtigten Querverkehr ragt und Behinderungen verursacht, und dementsprechend Vorsicht walten zu lassen. Für den Erwerb eines technisch sicheren Lastenrades empfiehlt der KRAFTFAHRER-SCHUTZ e.V. (KS), auf die vorgeschriebene Markierung mit der DIN-Norm 79010 zu achten.

Über den KRAFTFAHRER-SCHUTZ e.V.

Der KRAFTFAHRER-SCHUTZ e.V. (KS) ist mit mehr als 700.000 Mitgliedern der drittgrößte Automobilclub in Deutschland. Er ist seit Jahrzehnten Mitglied der Deutschen Verkehrswacht (DVW) und zählt zu den Gründungsmitgliedern des Deutschen Verkehrssicherheitsrates (DVR). Auf europäischer Ebene ist der KS zudem Gründungsmitglied des EAC (European Automobile Clubs). Das Ziel ist eine europaweit sichere und nachhaltige Verkehrspolitik. Mit seinen Töchtern AUXILIA Rechtsschutz-Versicherungs-AG und KS Versicherungs-AG bietet er eine umfassende Palette an Club- und Versicherungsleistungen – von der Wildschadenbeihilfe über den KS-Notfall-Service bis hin zu preiswerten Rechtsschutz- und Schutzbriefversicherungen -, die aufgrund von Leistung und Preis in den vergangenen Jahren viele Rankings gewonnen haben. In der Münchner Zentrale und in acht Bezirksgeschäftsstellen sind rund 180 Mitarbeiter beschäftigt. Der Jahresumsatz der KS-Gruppe liegt bei rund 140 Millionen Euro. Der Vertrieb erfolgt über 10.000 unabhängige Makler und Mehrfachagenten.

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