Anlässlich des 30. Geburtstags des World Wide Web (WWW) startet das Hasso-Plattner-Institut am 1. September auf seiner Lernplattform openHPI eine Serie von drei kostenlosen Onlinekursen. Die jeweils zweiwöchigen Angebote sollen Internet-Nutzerinnen und -Nutzer zu WWW-Profis machen. Los geht es mit einem Kompaktkurs unter dem Titel "Wie das Web technisch funktioniert". Anmelden kann man sich auch noch nach dem Start hier: https://open.hpi.de/courses/webtech2021.

Weit über 2.000 Personen haben sich bereits eingeschrieben. Alle drei Kompaktkurse, die das Herbst-Programm von openHPI einleiten, werden von HPI-Direktor Prof. Christoph Meinel geleitet. Er ist zugleich Inhaber des Lehrstuhls "Internet-Technologien und -Systeme".

"Als Tim Berners-Lee am 6. August 1991 Wissenschaftlerkollegen im Diskussionsforum Usenet sein Konzept der durch Hyperlinks verbundenen Webseiten vorstellte, hat er – ohne es genau vorherzusehen – den Weg zu einem Massenmedium geebnet, das die Welt revolutionär veränderte", betont der Potsdamer Informatiker. Mittlerweile surfen nach Meinels Angaben mehr als vier Milliarden Menschen im Internet nach dem WWW-System – allerdings meist ohne dessen Funktionsweise genau zu durchschauen.

HPI-Direktor: "Kursserie soll zur digitalen Aufklärung beitragen"

Auch Meinels zweiter Kurs, der sich ab 22. September anschließt, will deshalb ein wenig zur digitalen Aufklärung beitragen. Unter dem Motto "Programmieren fürs Web" geht es um die Grundlagen der Web-Programmierung auf Seiten des Clients und des Servers. Eingeschrieben unter https://open.hpi.de/courses/webtech2021-2 haben sich bereits mehr als 1.000 Interessierte.

Das dritte und abschließende Angebot der Kursreihe trägt den Titel "Wegweisende Anwendungen im Web". Hier stehen ab 13. Oktober die Suchmaschinen-Nutzung sowie das Einkaufen, Bezahlen und Lernen im Netz im Vordergrund. Unter https://open.hpi.de/courses/webtech2021-3 haben sich bislang fast 1.000 Personen angemeldet, um Fachleute für den Umgang mit Anbietern wie Google, Amazon, PayPal und anderen sowie mit Lernportalen und Schul-Clouds werden zu können.

Wer einen oder mehrere dieser deutschsprachigen openHPI-Kurse erfolgreich absolviert, erhält einen Leistungsnachweis des renommierten Potsdamer Instituts – sowohl in Schriftform als auch als Open Badge, also digitale Plakette. Diese kann leicht per E-Mail versandt, in sozialen Netzwerken präsentiert oder auf Visitenkarten bzw. Briefbögen gedruckt werden.

Qualifiziertes Zertifikat "Zum Web-Profi in drei Schritten" erhältlich

Wer zusätzlich zum Absolvieren der einzelnen Angebote noch eine Prüfung über den Stoff aus allen drei Kursen ablegen möchte, kann bei Erfolg ein qualifiziertes Zertifikat ,Zum Web-Profi in drei Schritten‘ erwerben. Immatrikulierte an einer Hochschule können sich dafür sogar zwei ECTS-Punkte anerkennen lassen. Anmelden für die Prüfung kann man sich hier: https://open.hpi.de/courses/webtech-exam-1.

Zur Zielgruppe gehören laut Kursleiter "alle Interessierten, die gerne über Digitalisierungsthemen diskutieren, vielleicht mit Sorge einige Entwicklungen im World Wide Web verfolgen und verstehen möchten, welche Technologien hinter dem Netz stecken". Nach Meinels Worten sollte für die Beschäftigung mit Lehrvideos, Selbsttests und Hausaufgaben sowie für Diskussionen im Kursforum mindestens drei bis sechs Stunden pro Woche einkalkuliert werden – je nach Vorkenntnissen und persönlichen Lernzielen.

Hintergrund zur Bildungsplattform openHPI

Seine interaktiven Kursangebote hat das Hasso-Plattner-Institut als Pionier unter den europäischen Wissenschafts-Institutionen am 5. September 2012 gestartet – auf der Internet-Plattform https://open.hpi.de. Diese bietet seitdem einen Gratis-Zugang zu aktuellem Hochschulwissen aus den sich schnell verändernden Gebieten der Informationstechnologie und Innovation. Das geschieht bislang hauptsächlich auf Deutsch und Englisch. Im Herbst 2017 hat openHPI aber erstmals auch die Online-Übersetzung und Untertitelung eines Kurses in elf Weltsprachen angeboten. Mittlerweile wurden auf openHPI rund 984.000 Kurseinschreibungen registriert. Mehr als 280.000 Personen aus 180 Ländern gehören derzeit auf der Plattform zum festen Nutzerkreis. Er wächst täglich. Für besonders erfolgreiche Teilnehmer an seinen "Massive Open Online Courses", kurz MOOCs genannt, stellte das Institut bisher rund 109.000 Leistungsnachweise aus. Das openHPI-Jahresprogramm umfasst zahlreiche Angebote für IT-Einsteiger und Experten. Auch die in der Vergangenheit angebotenen rund 80 Kurse können im Selbststudium nach wie vor genutzt werden – ebenfalls kostenfrei. Studierende können sich für das Absolvieren von openHPI-Kursen jetzt auch Leistungspunkte an ihrer Universität anrechnen lassen. Wer sich Videolektionen aus den Kursen unterwegs auch dann anschauen will, wenn keine Internetverbindung gewährleistet ist (etwa im Flugzeug), kann zudem die openHPI-App für Android-Mobilgeräte, iPhones oder iPads nutzen. Partnerplattformen, die mit derselben Lerntechnologie arbeiten, sind openSAP und OpenWHO. Zudem kommt die HPI-Plattform beim KI-Campus zum Einsatz. Dieses vom Bundesforschungsministerium geförderte Projekt soll in der Bevölkerung die Kompetenzen zum Thema Künstliche Intelligenz stärken.

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