Bereits zum 7. Mal wird das Gütesiegel „Ausgezeichnet. FÜR KINDER“ verliehen. Frau Ministerin Petra Grimm-Benne, Ministerin für Arbeit, Soziales, Gesundheit und Gleichstellung des Landes Sachsen-Anhalt und aktuell Vorsitzende der Gesundheitsministerkonferenz der Länder übernimmt für die 7. Bewertungsrunde Ausgezeichnet. FÜR KINDER 2022-2023 die Schirmherrschaft und verleiht die ersten Zertifikate via Videobotschaft: https://www.ausgezeichnet-fuer-kinder.de/veroeffentlichungen/pressemeldungen.html

Ausgezeichnet werden diejenigen Kliniken für Kinder- und Jugendmedizin und Kinderchirurgie, die sich der Überprüfung ihrer Strukturqualität freiwillig unterzogen haben und die hohen Anforderungen erfüllen.

Der Fokus dieser 7. Bewertungsrunde lag auf der Kinderkrankenpflegeausbildung. Kliniken mit spezialisierter Kinderkrankenpflegeausbildung werden durch einen blauen Stern hervorgehoben. So haben Auszubildende gleich eine Übersicht über ausgezeichnete Kinderkliniken mit Ausbildungsangebot in der Kinderkrankenpflege.

Eltern und Angehörige, aber auch medizinisches Fachpersonal, haben ab heute die Möglichkeit, sich über die Ergebnisse der aktuellen Bewertung von Kinderkliniken und Kinderabteilungen im Internet zu informieren: www.ausgezeichnet-fuer-kinder.de

Es ist das Anliegen aller in der Kinder- und Jugendmedizin Tätigen, die Qualität der stationären Behandlung von Kindern und Jugendlichen in Deutschland zu erhalten und möglichst noch weiter zu verbessern. Aus diesem Grund haben die Gesellschaft der Kinderkrankenhäuser und Kinderabteilungen in Deutschland e.V. (GKinD), die Bundesarbeitsgemeinschaft Kind und Krankenhaus (BaKuK) und die Deutsche Akademie für Kinder- und Jugendmedizin e.V. (DAKJ) zusammen mit der Deutschen Gesellschaft für Kinderchirurgie (DGKCH) 2009 das Gütesiegel ‚Ausgezeichnet. FÜR KINDER‘ entwickelt.

Aufgabe der 7köpfigen Bewertungskommission war herauszufinden, wie viele der bundesdeutschen Kliniken für Kinder- und Jugendmedizin und/oder Kinderchirurgie die geforderten Qualitätskriterien erfüllen.

Eltern und Angehörige wünschen sich die bestmögliche, wohnortnahe stationäre Versorgung ihres kranken Kindes. Dabei ist das Gütesiegel mit der Veröffentlichung unter www.ausgezeichnet-fuer-kinder.de eine hervorragende Orientierungshilfe für Eltern bei der Suche nach einer Qualitäts-Kinderklinik.

Aber auch im Rahmen ihrer Krankenhausplanung überprüfen einige Bundesländer die Strukturqualität „ihrer“ Kinderkliniken. Sie berücksichtigen dabei diesen von allen pädiatrischen und kinderchirurgischen Fachgesellschaften, Gesundheits- und Kinderkrankenpflegekräften und Elternverbänden gemeinsam getragenen Standard.

Dass sich medizinische Fachgebiete, wie die Kinder- und Jugendmedizin und die Kinderchirurgie bundesweit auf einen Mindestqualitätsstandard verständigt haben, trägt dazu bei, eine flächendeckende medizinische Versorgung für die kleine, aber wichtige Bevölkerungsgruppe Kinder und Jugendliche in bestmöglicher Qualität zu erhalten. Mit einer guten regionalen Vernetzung sollen zwei Ziele erreicht werden:

  1. die wohnortnahe Grundversorgung in einer „ausgezeichneten“ Kinderklinik
  2. die hochspezialisierte Versorgung in kinder- und jugendmedizinischen Zentren

Die Bewertungskommission hat bis heute bereits über 125 Kinderkliniken ausgezeichnet. In den nächsten Wochen wird die Überprüfung aller 218 Einrichtungen abgeschlossen sein.

Schirmherrin Petra Grimm-Benne sendet heute anlässlich der Vergabe der ersten Zertifikate ‚Ausgezeichnet. FÜR KINDER 2022 – 2023‘ eine Videobotschaft an die ersten ausgezeichneten Kliniken. Wegen der Covid-19-Epidemie wurde der heutige Termin für die persönliche Übergabe der ersten 40 Zertifikate abgesagt.

Hintergrundinformationen

Abgestimmtes Strukturpapier

Grundlage für das Gütesiegel ist ein mit allen pädiatrischen Fachgesellschaften abgestimmtes Strukturpapier aus dem Jahr 2007. Die darin vereinbarten Mindestkriterien definieren, was eine Kinderklinik auszeichnet. Seit 2009 können Eltern somit selbst prüfen, ob es in ihrem Umfeld eine Qualitäts-Kinderklinik gibt.

Die Auszeichnung ist jeweils für 2 Jahre gültig. Im Jahr 2021 hat die Bewertung der Kinderkliniken zum 7. Mal stattgefunden. Durch die regelmäßige Neubewertung der Kinderkliniken soll eine stetige Verbesserung der stationären Versorgung unterstützt werden.

Klare Strukturvorgaben

Die Kliniken müssen ausnahmslos alle Standards für die multiprofessionelle und interdisziplinäre Versorgung erfüllen. Dies umfasst eine kontinuierliche kinderärztliche bzw. kinderchirurgische Besetzung, Gesundheits- und Kinderkrankenpfleger(-innen) sowie speziell für Kinder qualifizierte Teams aus dem pädagogischen und medizinisch-therapeutischen Bereich.

Die ausgezeichneten Kliniken müssen zeigen, dass sie nicht nur eine gute Basisversorgung anbieten, sondern auch Netzwerke aufgebaut haben, die eine gute Versorgung von Kindern und Jugendlichen mit seltenen und schwerwiegenden Krankheitsbildern sicherstellen.

Auch eine kinder- und familienorientierte Ausrichtung ist Bedingung für die Zertifikatvergabe. Dies zeigt sich an Besuchsregelungen und dem Angebot einer kostenlosen Mitaufnahme eines Elternteils bei Säuglingen und Kleinkindern.

Sämtliche Punkte der EACH-Charta (Charta für Kinder im Krankenhaus der European Association for Children in Hospital), wie zum Beispiel räumliche Gestaltung oder Sicherheitskriterien, müssen erfüllt werden.

Welche Auffälligkeiten hat die Bewertungskommission in der 7. Bewertungsrunde festgestellt?

Kinderkrankenpflege

Die Anforderungen an den Pflegedienst werden unverändert „streng sein“. Seitens der Bewertungskommission wird sehr darauf geachtet, dass mindestens zu 95% Gesundheits- und Kinderkrankenpflegekräfte in der patientennahen Pflege eingesetzt werden. Das ist gerade vor dem Hintergrund des neuen Pflegeberufegesetzes ein wichtiges Signal, die Ansprüche an die Qualifizierung der Kinderkrankenpflegekräfte unverändert hochzuhalten.

Zunehmend haben Kliniken Probleme, diese 95%-Hürde zu nehmen. Auf dem Arbeitsmarkt sind aktuell keine Gesundheits- und Kinderkrankenpflegekräfte mehr verfügbar. Die Zahl der Absolventen an den Pflegeschulen ist sogar rückläufig. Damit ist die Sicherstellung der stationären Versorgung von Kindern und Jugendlichen durch ausreichend qualifizierte Kinderkrankenpflegekräfte für Kliniken ohne eigene Kinderkrankenpflegeausbildung kaum noch zu stemmen.

Erschwerend kommt die Umsetzung des neuen Pflegeberufegesetzes hinzu, da einige Pflegeschulen die Kinderkrankenpflegeausbildung eingestellt haben und weder die Vertiefung Pädiatrie oder die Spezialisierung in der Kinderkrankenpflege anbieten. Die Verknappung des Fachpersonals in der Kinderkrankenpflege ist nun offensichtlich. Es zeichnet sich ab, dass mindestens 30 Kliniken das Zertifikat aus diesem Grund nicht erhalten werden.

Um die Kinderkliniken und Kinderabteilungen mit Kinderkrankenpflegausbildung noch sichtbarer zu machen, werden sie auf der Website besonders hervorgehoben (Stern). Ergänzt wird dies durch eine Karte und weiterführende Informationen zur Kinderkrankenpflegeausbildung.

Kinderchirurgische Versorgung

Auch kinderchirurgische Fachabteilungen können das Zertifikat erlangen – es haben sich in dieser Runde 28 beteiligt.

Gelingt das nicht, stellt eine Klinik aber trotzdem sicher, dass die operative Versorgung von Kindern bis 14 Jahre jederzeit durch einen Facharzt für Kinderchirurgie sichergestellt wird, erhält diese Kinderklinik ein PLUS (+) für die Erfüllung dieses für die hervorragende Behandlung von Kindern entscheidenden Strukturkriteriums.

Spezialisierungen

Zusätzlich werden im Internet für jede aktuell ausgezeichnete Kinderklinik die vollen ärztlichen Weiterbildungsbefugnisse für das Fachgebiet Kinder- und Jugendmedizin und Kinderchirurgie sowie pädiatrische und kinderchirurgische Schwerpunkte (z.B. Neonatologie, Neuropädiatrie, Kinder-Hämatologie und –Onkologie, Diabetologie und Endokrinologie, Kinderkardiologie etc.…) dargestellt. Hinzu kommen die vorgehaltenen Schwerpunkte und Spezialisierungen für die stationäre Versorgung sowie die vorgehaltenen Ambulanzen und Sprechstunden für die ambulante Versorgung. Dies hilft Eltern, die in ihrer Umgebung eine spezialisierte medizinische Behandlung für ihr Kind suchen, aber auch medizinischem Fachpersonal in Ausbildung.

Mitaufnahme von Begleitpersonen

Einen hohen Stellenwert hat auch die kostenfreie Mitaufnahme von Angehörigen, die die Kliniken bei Kindern im Vorschulalter gewährleisten müssen.

Ablauf der Überprüfung

Die Kinderkliniken reichen eine umfangreiche Checkliste ein (s. dazu www.ausgezeichnet-fuer-kinder.de). Die Richtigkeit dieser Selbstauskunft wird durch Unterschrift der Mitglieder der Betriebsleitung bestätigt.

Die Bewertungskommission überprüft die Angaben aus dieser Selbstauskunft u.a. durch Abgleich mit Daten aus dem Internet. Außerdem werden die Kennzahlen mit deutschlandweiten Standards verglichen. Die eingereichten Daten werden geprüft. Ggf. werden ergänzende Unterlagen, wie z.B. Dienstpläne, angefordert.

Bei einem Teil der Einrichtungen ist zusätzlich ein Vor-Ort-Besuch vorgesehen.

Homepage: www.ausgezeichnet-fuer-kinder.de

Die Homepage www.ausgezeichnet-fuer-kinder.de  gibt Auskunft über den Stand der aktuellen Bewertungsrunde, das Anforderungsprofil und die Prüfkriterien.

Alle ausgezeichneten Einrichtungen erfüllen die anspruchsvollen Mindestkriterien zur Qualitätssicherung. Sie sind übersichtlich gelistet und anwenderfreundlich in einer Landkarte aufgeführt. Es wird unterschieden nach Einrichtungen für Kinder- und Jugendmedizin und Kinderchirurgie.

Man kann erkennen, seit wann die Einrichtungen über das Gütesiegel verfügen und welche medizinischen Spezialangebote sie vorhalten. Nicht zuletzt ist auch erkennbar, ob die Kinderklinik sicherstellen kann, dass jederzeit ein Facharzt für Kinderchirurgie für die operative Versorgung zur Verfügung steht (Kinderklinik PLUS).

Bis zum Sommer 2022 werden alle Bewertungen abgeschlossen und die Internetseite aktualisiert sein.

Für weitergehende Informationen sind die aktuell ausgezeichneten Kinderkliniken jeweils auf ihre eigene Homepage verlinkt.

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