„Die Hofnachfolgerinnen und Hofnachfolger brauchen jetzt Klarheit von der Politik, wie es mit der Tierhaltung weitergeht. Die Erzeugung tierischer Lebensmittel in Deutschland zu halten ist letztlich eine Frage des politischen Willens“, erklärte Franz-Josef Holzenkamp, Präsident des Deutschen Raiffeisenverbandes (DRV), vor 170 Verantwortlichen aus der genossenschaftlichen Milch-, Futter- sowie der Vieh- und Fleischwirtschaft beim sechsten DRV-Forum Tierische Veredelung in Berlin.

Unter dem Motto TIERHALTUNG.ZUKUNFT.DEUTSCHLAND diskutierten haupt- und ehrenamtliche Führungskräfte aus Genossenschaften mit Vertretern aus Politik, Wissenschaft und Wirtschaft die Transformation der Nutztierhaltung in Deutschland. „Soll der Wandel gelingen, muss die Politik sich daran orientieren, was umsetzbar ist. Die Erfolge der Wirtschaft, zum Beispiel der Initiative Tierwohl, müssen berücksichtigt werden“, so Holzenkamp weiter. Er plädierte dafür, den Transformationsprozess trotz der Unsicherheiten durch den Krieg gegen die Ukraine voranzutreiben. „Der richtige Zeitpunkt ist jetzt“, untermauerte der DRV-Präsident.

Dr. Ophelia Nick, Parlamentarische Staatssekretärin beim Bundesminister für Ernährung und Landwirtschaft, würdigte die Systemrelevanz der Branche und dankte den Unternehmen für unterstützende Maßnahmen zur Bewältigung der Ukraine-Krise. Sie appellierte an die Teilnehmerinnen und Teilnehmer, mit der Politik im Gespräch zu bleiben. Der Wandel könne nur gemeinsam gelingen, und Kompromisse seien auf allen Seiten notwendig. Bis zum Sommer werde ihr Ministerium Eckpunkte vorlegen. Ziel sei, die Veredelung in Deutschland zu halten und für Exporte „Made in Germany“ attraktiver zu machen.

Während des zweitägigen Branchentreffens wurde deutlich, dass es auf viele Fragen keine einfachen Antworten gibt. Einvernehmen bestand darüber, dass ein Rückgang der Tierhaltung in Deutschland nicht zu weniger Fleischkonsum, sondern zu höherer Importabhängigkeit führt. Um die Produktion im Land halten zu können, müssten sämtliche Potenziale der Wertschöpfungskette erschlossen werden, zum Beispiel die Möglichkeiten neuer Züchtungstechniken. Dies sei jedoch schwierig, so eine weitere Erkenntnis aus den Diskussionen, da politische Maßnahmen häufig ideologisch überfrachtet seien. Die Ursache dafür liege auch in zunehmenden Kommunikationsproblemen zwischen Stadt- und Landbevölkerung. Und ein Aspekt sei bislang kaum berücksichtigt worden: Die Wunschvorstellungen über die Ökologisierung der Tierhaltung, zum Beispiel mit Blick auf die Außenhaltung, kollidierten mit den Anforderungen des Hygiene- und Seuchenmanagements.

Welche Fachthemen die Genossenschaften in den unterschiedlichen Sparten beschäftigen, wurde am zweiten Tag in zwei parallel stattfindenden Fachforen diskutiert. Das Forum Milch beleuchtete neue Kommunikationswege und den Stand von Forschung und Entwicklung bei Milchalternativen. Wie sich Aspekte der Fütterung auf Nachhaltigkeit und Tierwohl auswirken, erfuhren die Teilnehmenden beim Forum Futter/Vieh und Fleisch.

Zum Abschluss der Veranstaltung schilderte Autorin und Journalistin Uta Ruge kurzweilig ihre Beobachtungen, wie das Weltgeschehen das Land und seine Bevölkerung verändert.

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Der DRV vertritt die Interessen der genossenschaftlich orientierten Unternehmen der deutschen Agrar- und Ernährungswirtschaft. Als wichtiges Glied der Wertschöpfungskette Lebensmittel erzielen die 1.729 DRV-Mitgliedsunternehmen in der Erzeugung, im Handel und in der Verarbeitung von pflanzlichen und tierischen Erzeugnissen mit rund 92.000 Mitarbeitern einen Umsatz von 68 Mrd. Euro. Landwirte, Gärtner und Winzer sind die Mitglieder und damit Eigentümer der Genossenschaften.

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