Innovation, technology and design – für diese Begriffe steht Scott! Diese spiegeln sich nicht nur in den Velos, Skiern und weiteren Angeboten des Sportartikelherstellers, sondern auch im neuen Headquarter in Givisiez.

Claudio Benelli geht sehr gerne zur Arbeit. Und das hat nicht nur mit seiner Tätigkeit bei Scott zu tun. «Selbst nach zwei Jahren komme ich morgens rein und denke mir, was für ein tolles Gebäude», sagt der Verantwortliche für Logistik und Haustechnik. Vor allem das clevere Zusammenspiel modernster Technik ist es, das sein Herz auch nach dieser langen Zeit noch tagtäglich höher schlagen lässt.

«Wenn von unserem Gebäude gesprochen wird, sind die innovativen Sonnensegel natürlich immer ein Thema. Für mich sind aber das komplette Gebäude und die darin verbaute Technik speziell», fasst Claudio Benelli seine Begeisterung in Worte. Was er damit konkret meint, beschreibt er so: «Man läuft hinein, das Licht geht von alleine an und man kann sofort arbeiten.»

Dass er sich an seinem Arbeitsplatz so wohl fühlt, hat sehr viel mit der Philosophie von Scott zu tun. «Innovation, Technik und Design werden bei uns gross geschrieben», sagt er. Beides soll sich nicht nur in den Sportartikeln des Schweizer Herstellers spiegeln, sondern in seinem Headquarter. Dass dies keine Phrasen sind, bestätigt auch Fabio Hediger von der Hediger Automations AG. «Man hat uns lediglich das Konzept vorgegeben, doch mit welchen Mitteln wir dieses umsetzen, war uns grösstenteils freigestellt.»

Dieses Vertrauen wusste der Spezialist für Gebäudeautomation zu nutzen. Um die Daten sämtlicher Steuerungen auf einem Leitsystem darstellen und verarbeiten zu können, baute das Berner Unternehmen zunächst ein autonomes, technisches Netzwerk auf, welches physikalisch auf der gleichen Infrastruktur wie das Netzwerk von Scott aufsetzt. Das eingesetzte, cloud-basierte Leitsystem gestattet es der Hediger Automations AG, von jedem Ort aus für Wartungs- und Servicearbeiten auf die Anlagen des Gebäudes zuzugreifen.

Steuerung handhabt verschiedene Schnittstellen

Im Leitsystem laufen zahlreiche Informationen mittels BACnet-Kommunikation zusammen. Alleine für jede der fünf Etagen braucht es jeweils vier Steuerungen, um die Bits und Bytes zu kontrollieren. Weitere vier Controller pro Stockwerk kommen für die Positionierung der Sonnensegel hinzu.

«Es sind sehr viele Schnittstellen, die wir sammeln und auf die Wago-Steuerung bringen», so Fabio Hediger: «Die Ventile in den Räumen sind über MP-Bus angesteuert, die Beleuchtung ist DALI, während externe Steuergeräte für die Fassade über RS232 kommunizieren.» Und so ganz nebenbei handhaben die PFC200-Controller noch ein wenig KNX und LoRaWAN*. Über Letzt genanntes Protokoll übertragen IoT-Sensoren Raumtemperatur und -feuchte an die Steuerungen, welche die Ventile für die Heiz- und Kühldecken in den Büros regeln.

Motoren für Spitalbetten bewegen Fassadenelemente

Dass es eigentlich nichts gibt, was die Steuerungen kommunikationstechnisch nicht anbinden können, zeigte sich während des Projekts. «Zunächst war eine konventionelle Lamellensteuerung ausgeschrieben», erinnert sich Fabio Hediger. Erst später wurde klar, dass die Herausforderung mit der speziellen Fassade, bei der sich fünf Quadratmeter grosse, dreieckige Leichtmetallsegel je nach Tageslicht und Sonnenstand automatisch öffnen oder schliessen, etwas grösser ist. Diese Tatsache bedurfte die Evaluation eines mechanisch robusten Motors, der wartungsfrei ist und ausserdem ein Feedback über seine Position geben kann. Interessanterweise vereinte ein Linearmotor, der für das Anheben und Absenken von Spitalbetten entwickelt wurde, alle diese Eigenschaften.

«Um die Funktion des externen Steuergeräts zu verstehen, mussten wir einen dicken Katalog mit seriellen Steuerbefehlen studieren», so Fabio Hediger: «Das muss man technisch erst einmal verstehen. Und wenn man es verstanden hat, muss man sich überlegen, wie man es mit der Steuerung kommunikationstechnisch umsetzt.» Dass dies selbst für Wago zunächst Neuland war, bestätigt Remo Marti: «Fast 900 Linearmotoren mit serieller Anbindung in die Industrie-Steuerungen einzubinden, war auch für uns ein Lernprozess. Trotzdem konnte unser interner Support einige wichtige Inputs liefern.»

Rückblickend verleiht Fabio Hediger dem Projekt bei Scott in Givisiez das Attribut «Integrale Raumautomation». Alles, was im Raum passiere, laufe über eine Wago-Steuerung. So erfassen die Präsenzmelder nicht nur die Helligkeit, sondern liefern zugleich die Anwesenheitsmeldung für die Heizung. Zudem bilden Beleuchtung und Fassade eine enge Symbiose – öffnen sich die Sonnensegel, geht die Helligkeit der Beleuchtung automatisch zurück und sorgt so für gleichbleibendes Licht. «Ich bin selbst vom Gebäude und seinen Möglichkeiten begeistert», versteht Fabio Hediger die anhaltende Schwärmerei von Claudio Benelli.

Scott Sports SA, www.scott-sports.com
Hediger Automations AG, www.hediger.ch

Über WAGO Contact SA

Die WAGO Gruppe zählt zu den international richtungweisenden Anbietern der Verbindungs- und Automatisierungstechnik sowie der Interface-Elektronik. Im Bereich der Federklemmtechnik ist das familiengeführte Unternehmen Weltmarktführer. WAGO Produkte und Lösungen sorgen in der Industrie, in der Bahn- und Energietechnik, im Bereich Marine und Offshore sowie in der Gebäude- und Leuchtentechnik für Sicherheit und Effizienz.

Seit seiner Gründung 1951 ist WAGO stetig gewachsen. Im Jahr 2020 betrug der Umsatz 950 Millionen Euro. Mitglieder der WAGO Gruppe sind neun internationale Produktions- und Vertriebsstandorte und 22 weitere Vertriebsgesellschaften. Hinzu kommen Vertretungen in über 80 Ländern, mit denen das Unternehmen weltweit präsent ist. WAGO produziert unter anderem seit 1951 am Stammsitz Minden (Deutschland) und seit 1977 in Domdidier (Schweiz).

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