Heute jährt sich der Geburtstag von Otl Aicher zum hundertsten Mal. Das Internationale Design Zentrum Berlin (IDZ) nimmt dieses Datum zum Anlass, diesen großen Gestalter zu würdigen. Mit otlaicher100.de geht eine neue Onlineplattform an den Start – ein kuratierter Raum, der über Leben und Werk Otl Aichers informiert und zum Diskurs einlädt. Zudem wird es in einem Diskussions- und Vortragsabend in der Akademie der Künste um Ethik und die kulturellen Dimensionen der künstlichen Intelligenz gehen.

Otl Aicher (1922 – 1991) gilt als einer der prägenden deutschen Protagonisten des Designs im 20. Jahrhundert. International bekannt wurde er vor allem als Gestaltungsbeauftragter der Olympischen Spiele 1972 in München. Neben seinen gestalterischen Projekten hat er sich auch immer wieder tiefgründig mit gesellschaftlichen Themen auseinandergesetzt und den inhaltlichen Spagat zwischen Philosophie, Kommerz und Design aktiv gesucht – als Hochschulgründer, Grafiker, Typograf, Unternehmensberater, Bildhauer, Philosoph, Autor und eingreifend gestaltender Intellektueller.

Heute wäre Otl Aicher 100 Jahre alt geworden. Auf Initiative von Kai Gehrmann und Florian Aicher nimmt das IDZ dieses Datum zum Anlass, unter dem Titel "otl aicher 100" das Leben und Werk dieses großen Gestalters zu erschließen.

Onlineplattform otlaicher100.de

Mit otlaicher100.de wird am Abend eine Onlineplattform live geschaltet, die über das Jahr des Geburtsjubiläums hinaus als erste Anlaufstelle für Interessierte dienen soll, die sich mit Otl Aicher befassen und von seinem Schaffen inspirieren lassen möchten. Sie startet mit mehreren, eigens verfassten Textbeiträgen – und vielen Bildern, darunter teilweise bislang noch "ungehobene Schätze" aus dem HfG-Archiv Ulm, in dem sich auch Otl Aichers Nachlass befindet. Bis zum Jahresende wird die Webseite weiter wachsen, so dass sich ein Besuch immer wieder lohnen wird.

Veranstaltungsreihe

Flankiert wird die Webseite im Jubiläumsjahr von einer Reihe von Veranstaltungen. Den Auftakt bildet der heutige Vortrags- und Diskussionsabend "es gibt keinen computer, der nach freiheit ruft" in der Akademie der Künste in Berlin. Anknüpfend an Otl Aichers Essay "kulturen des denkens" wird es dabei in Vorträgen und Diskussionen um Ethik und die kulturellen Dimensionen der künstlichen Intelligenz gehen.

Mit Lukas Brand, Prof. Dr. Byung-Chul Han, Prof. Karsten Henze, Lorena Jaume-Palasí, Yasemin Keskintepe, Prof. Jeanine Meerapfel, Prof. Dr. Christoph Neuberger, Wolfgang Reul und Peter Schubert

Weitere Veranstaltungen in Kooperation mit der Akademie der Künste, dem Deutschen Werkbund Berlin und dem HfG-Archiv Ulm sind in Planung:

25. Juni 2022: "natürlich ist ein auto auch ein zeichen"

Retrospektive zu Otl Aicher: Kritik am Auto, München 1984 19 Uhr, Ulm HfG, Am Hochsträß 8, 89081 Ulm

26. August 2022: "wir haben brot, wir haben spiele"

Olympia als Politikum, Olympia als Utopie, Olympia als Big Business – zum 50. Jubiläum der Olympischen Sommerspiele München 1972 19 Uhr, Plenarsaal der Akademie der Künste, Pariser Platz 4, 10117 Berlin

20. Oktober 2022: "hier gibt es nichts, das schatten spendet."

Vier Männer und zwei Motorräder in der Wüste 19 Uhr, Architektur Galerie Berlin, Karl-Marx-Allee 96, 10243 Berlin

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