Knapp die Hälfte der Menschen in Baden-Württemberg blickt eher optimistisch (39 %) bzw. sogar sehr optimistisch (8 %) in Bezug auf ihr Älterwerden in die Zukunft. Eine überwiegende Mehrheit von 70 Prozent hält es für sehr bzw. eher wahrscheinlich, dass sie im hohen Alter, also ca. ab 70 Jahren, noch über eine gute Fitness und Gesundheit verfügen. Das ergab eine Umfrage des Meinungsforschungs-Instituts forsa unter 1.002 Baden-Württembergern zwischen 30 und 55 Jahren, die im Auftrag der AOK Baden-Württemberg vom 28. April bis 4. Mai 2022 durchgeführt wurde.

„Die ersten Bausteine für ein gesundes Alter werden in jungen Jahren gelegt. Ein gesunder Lebensstil kann helfen, auch im Alter noch geistig und körperlich gesund zu bleiben“, sagt Eva Ortlieb, Spezialistin Vorsorge und Prävention bei der AOK Baden-Württemberg. Dabei möchte die Gesundheitskasse mit der Kampagne „gesund älter werden“ (www.aok.de/bw/gesundaltern) unterstützen. „Durch eine aktive und positive Herangehensweise an dieses Thema möchten wir den Menschen die Sorgen vor dem Älterwerden nehmen.“

Während fast die Hälfte der Befragten angeben, optimistisch aufs Älterwerden zu blicken, ist knapp jeder Fünfte im Hinblick auf das Älterwerden eher pessimistisch (17 %) bzw. sehr pessimistisch (2 %) eingestellt. Gut ein Viertel der Befragten (26 %) nimmt an, dass es eher bzw. sehr unwahrscheinlich ist, dass sie im hohen Alter noch über eine gute Fitness und Gesundheit verfügen. Dabei ist fast allen (92 %) besonders wichtig, dass sie körperlich gesund bleiben. „Umso wichtiger ist es, bereits in jungen Jahren auf eine ausgewogene Ernährung zu achten, ausreichend in Bewegung zu bleiben und achtsam mit sich umzugehen. Idealerweise sollte der Alkoholkonsum niedrig gehalten und nicht geraucht werden. Die Gefahr, an schweren Krankheiten zu erkranken, wird somit verringert und es steigt die Wahrscheinlichkeit, auch im hohen Alter noch fit und gesund zu sein“, sagt Eva Ortlieb.

Diese Experten-Aussagen werden durch aktuelle Zahlen der AOK Baden-Württemberg bestätigt. Demnach haben beispielsweise Menschen mit ärztlich festgestelltem Alkoholproblem nach sieben Jahren ca. 9-mal häufiger Krebs in Mund und Rachen als Personen ohne diesen Risikofaktor. Für Raucher besteht unter anderem ein 3-mal höheres Risiko, nach sieben Jahren eine arterielle Embolie oder Thrombose zu bekommen und auch für Menschen mit einer durch den Arzt festgestellten Adipositas besteht neben einem 3-mal höherem Risiko, an Diabetes mellitus zu erkranken, eine Vielzahl von Krankheiten, die sie laut Daten der Südwestkasse eher bekommen als Menschen, die keinen der genannten Risikofaktoren haben. „Es lohnt sich, mit dem Rauchen aufzuhören, den Alkoholkonsum zu reduzieren oder etwas gegen überflüssiges Gewicht zu tun, dafür ist es nie zu spät“, so der Apell von Eva Ortlieb.

Doch nicht nur die gesundheitliche und geistige Fitness im Alter ist für die Befragten wichtig, eine überwiegende Mehrheit der Befragten hält es laut forsa zudem für besonders wichtig, dass sie finanziell vorgesorgt und eine sichere Rente haben (80 Prozent), dass sie psychisch fit bleiben (79 Prozent) und dass sie an einem Ort leben, an dem sie sich wohlfühlen (77 Prozent). Eine erfüllte Partnerschaft ist 56 Prozent besonders wichtig, Zeit für Freizeitaktivitäten und Hobbies 54 Prozent. Für etwas weniger als die Hälfte (47 Prozent) ist es besonders wichtig, dass sie Reisen und Urlaub machen können.

Neben der noch bis Ende Juni laufenden Kampagne „gesund älter werden“ (www.aok.de/bw/gesundaltern) hat die AOK Baden-Württemberg gemeinsam mit der Uni Heidelberg ein Positionspapier zum Thema Altern verfasst. Darin wird das Thema in einer Lebenslaufperspektive differenziert bedacht, die eigene Einstellung hinterfragt und über Ressourcen und Verletzlichkeiten gesprochen. So wird Altern individuell und gesellschaftlich gestaltbar.

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