Diesen Freitag ist „Welttag der gefährdeten Arten“. Dem Kölner Zoo ist – passend dazu – einmal mehr die Nachzucht bei einer stark gefährdeten Art gelungen. Vor kurzem sind in seiner Terrariumsabteilung sechs Jungtiere bei den Vietnamesischen Krokodilschwanzechsen (Shinisaurus crocodilurus vietnamensis) geboren. Die Erstentdeckung der Krokodilschwanzechse für Vietnam – zuvor war sie nur aus China bekannt – gelang einem internationalen Kooperationsteam rund um Aquariumskurator Prof. Dr. Thomas Ziegler vor genau 20 Jahren.

Exakt 13 Jahre später wurde sie als eigene Unterart beschrieben, woran auch Forscherinnen und Forscher des Kölner Zoos maßgeblich beteiligt waren. Der Kölner Zoo setzt sich insgesamt stark für den Erhalt dieser seltenen Echsenart ein. So z.B. für international höchste Schutzstatuten wie die Einstufung als „Stark Gefährdet“ auf der Roten Liste der Weltnaturschutzunion IUCN und die Listung auf Anhang I des Washingtoner Artenschutzübereinkommens. Dies kommt höchstem internationalen Schutz gleich. Umso größer ist die Freude über erneuten Nachwuchs.

Insgesamt sind nun bereits 31 Vietnamesische Krokodilschwanzechsen in der Terrariumsabteilung des Kölner Zoos zur Welt gekommen. Angesichts der aus Vietnam bekannten bzw. von unserem deutsch-vietnamesischen Kooperationsteam im Rahmen von Feldarbeit ermittelten Populationszahlen von nur noch 150-200 wildlebenden Tieren entspricht dies rund 15 bis 20 Prozent des weltweiten Bestandes der Vietnamesischen Krokodilschwanzechsen. Die Zahlen zeigen, wie wenige Exemplare nur noch in freier Wildbahn existieren und wie wichtig Zoonachzuchten für den Erhalt einer Art sind.

Der Kölner Zoo engagiert sich mit einem mehrgleisigen Nachzuchtprogramm für den Erhalt der Tiere. Gemeinsam mit seinen Kooperationspartnern IEBR in Hanoi hat das Kölner Terrariumsteam um Thomas Ziegler und Reviertierpflegerin Anna Rauhaus zum einen eine Haltung und ein Nachzuchtprogramm in der Melinh Station für Biodiversität in Nordvietnam aufgebaut. Zum anderen züchtet der Kölner Zoo erfolgreich selbst nach und hat Tiere bereits mehrfach an andere Zoos vermittelt, wo sich Kölner Nachzuchten auch bereits vermehrt haben. So wächst das Erhaltungszuchtnetzwerk in Menschenhand. Ziel ist es, an möglichst vielen Stellen stabile Reservepopulationen in Menschenhand aufzubauen, die dann in das Ursprungsgebiet zur Stärkung der Naturbestände rückgeführt werden können. In einem ersten Schritt sollen in naher Zukunft zuvor Nachzuchten aus der in Vietnam aufgebauten Erhaltungszucht wieder in die Natur entlassen werden. Diese erfreuliche Nachricht brachte Aquariumskurator Prof. Dr. Thomas Ziegler von seiner vor kurzem durchgeführten Vietnamreise – aufgrund von Corona die erste nach vier Jahren – nach intensiven Gesprächen mit den Kooperationspartnern in Vietnam mit.

Übrigens: Die Kölner Ursprungstiere stammen u.a. aus Beschlagnahmungen illegal gefangener und nach Europa transportierter Tiere. Das Kölner Aquariumsteam kooperiert dabei eng mit Zoll und Behörden wie dem Bundesamt für Naturschutz und leistet Amtshilfe. Der Ursprung der Tiere aus Vietnam wurde damals durch genetische Analysen ermittelt und so die Kölner Erhaltungszucht aufgebaut, die sich alleine der vietnamesischen Schutzeinheit widmet.

Für die Art namensgebend ist übrigens der an ein Krokodil erinnernde Schwanz. Ähnlich wie Krokodile lebt auch die Krokodilschwanzechse halbaquatisch, d.h. sie bewohnt die Uferbereiche von Tropenwaldbächen, in die sie bei Gefahr eintaucht.

Fakten zum Artenschutz:

Der Kölner Zoo ist in vielen Bereichen für den Artenschutz aktiv. Knapp ein Viertel der hier gehaltenen und nachgezogenen Arten ist bedroht. Alleine im Kölner Aquarium werden über 100 bedrohte Arten gehalten und viele davon vermehrt.

25 der dort gehaltenen bedrohten Arten stammen aus behördlichen Beschlagnahmungen. Der Zoo hat dabei den Behörden Amtshilfe geleistet: von Unterbringung und Aufpäppeln aus Beschlagnahmungen konfiszierter Arten bis hin zum Aufbau von darauf basierenden Erhaltungszuchtprogrammen oder der Rückführung in die Ursprungsländer. Der Kölner Zoo ist damit – nicht nur am „Welttag der gefährdeten Arten“ – Arche und Artenschatzkammer und ein wichtiger Akteur beim Erhalt der natürlichen Biodiversität.

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