Oberbürgermeister Markus Lewe traf sich für ein Informationsgespräch mit Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern des Treffpunkts „An der Clemenskirche“, einer Einrichtung der Alexianer und der Clemensschwestern, dessen Team sich seit 45 Jahren um Menschen am Rande der Gesellschaft kümmert. Lewes Besuch folgte einer Einladung des Leiters der sozialen Einrichtung, Matthias Eichbauer, der gemeinsam mit Schwester Klara-​Maria Breuer von der Wohnungslosenseelsorge des Bistums im Rahmen des Gesprächs auch kritische Themen zur Sprache brachte.

Seit langer Zeit wachse der Bedarf an Tagestreffs für Menschen in sozialer Not stetig an, während viele, auch klösterliche, Essensstellen aus Altersgründen schließen müssen, so Eichbauer, „Die Gästezahlen sind in allen Einrichtungen dieser Art im Stadtgebiet stark angestiegen. Mit ernster Sorge blicken wir daher auf die Situation in der Altstadt und im Bahnhofsviertel.“ Ausdrücklich begrüßt der Leiter des Treffpunkts „An der Clemenskirche“ die Entwicklung eines gesamtstädtischen ganzheitlichen Handlungsansatzes zur Neuausrichtung der Wohnungslosenhilfe, an der er selber mitarbeitet, bedauert allerdings, dass es trotz entsprechender Meldungen bislang keine nennenswerte Aufstockung der Angebote gibt.

„Das ehrenamtliche Engagement steht an der Belastungsgrenze. Wir brauchen dringend weitere Angebote, um die Grundbedürfnisse der Menschen zu bedienen!“, wie Schwester Klara-Maria eindringlich betont. Als zentrales Problem sehen sie und Eichbauer den Wegfall von Versorgungsangeboten für chronisch psychisch Erkrankte. Auch der veränderte Drogenkonsum hin zu aufputschenden Mitteln, die oft zu aggressiverem Verhalten führen, belasten die Arbeit der Ehrenamtlichen, wie Eichbauer erklärt. „Das sind die Schlüsselprobleme“, pflichtet Lewe dem Leiter des Treffpunkts „An der Clemenskirche“ bei und ist sich sicher, „Wenn wir gerade hier keine Lösungen finden, wird es auch an anderen Stellen nicht laufen!“ Auch sei es wichtig, die Ehrenamtlichen wieder zu ihren ursprünglichen Aufgaben zurückzuführen, damit Überforderungssituationen vermieden werden.

Auch der Träger des Treffpunkts „An der Clemenskirche“ reagiert auf die sich stetig verändernden Rahmenbedingungen, für die Einrichtung der Alexianer sind noch in diesem Jahr Renovierungsmaßnahmen geplant, um dem wachsenden Zulauf von Hilfesuchenden gerecht zu werden, wie die Geschäftsführung betont.

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