weltweit haben 3,5 Mrd. Menschen keinen Zugang zu sicherer Sanitärversorgung. Frauen und Mädchen tragen die Hauptlast der Wasser- und Sanitärkrise. Anlässlich des Welttoilettentags am 19. November hat die German Toilet Organization (GTO) zusammen mit Berliner Schülerinnen und Schülern mit kreativen Aktionen auf die Auswirkungen von schlechter Wasser-, Sanitär- und Hygieneversorgung auf Frauen und Mädchen aufmerksam gemacht. Die GTO kündigte ebenfalls die nächste Runde des bundesweiten „Toiletten machen Schule® Wettbewerbs zur Verbesserung von Schultoiletten in Deutschland an.

Beim Toiletten-Kongress zeigten Schüler*innen aus ganz Berlin, warum Geschlechtergleichstellung nur verwirklicht werden kann, wenn der sichere Zugang zu Wasser- und Sanitärversorgung für Frauen und Mädchen gewährleitstet wird. Präsentiert wurden selbstgebaute Spender für Menstruationsartikel und ein selbstgedrehter Kurzfilm, der die Auswirkungen von fehlenden Sanitäranlagen an einer Schule in Uganda thematisiert – laut UNICEF traurige Realität für mehr als 539 Mio. Schüler*innen weltweit. Vertreter*innen der Schulen diskutierten mit Dr. Jens Kreuter, Geschäftsführer von Engagement Global, auf dem Panel darüber, was getan werden muss, um die Welt gerechter zu machen.

Der Zugang zu Toiletten ist seit 2015 ein Menschenrecht. Gerade in Schulen und Gesundheitseinrichtungen ist die Situation allerdings weiterhin prekär. Laut Weltgesundheitsorganisation (WHO) führt das Fehlen von Wasser und Seife in Krankenhäusern zu über 1 Million Todesfälle pro Jahr bei Müttern und Neugeborenen. Auch teilen mehr als eine halbe Milliarde Menschen immer noch sanitäre Anlagen mit anderen Haushalten, was die Privatsphäre, Würde und Sicherheit von Frauen und Mädchen beeinträchtigt. Frauen und Mädchen, die in Haushalten mit Gemeinschaftstoiletten leben, fühlen sich laut einer Studie der WHO häufiger unsicher als Männer und Jungen, wenn sie bei Dunkelheit im Freien defäkieren müssen. Übergriffe, Belästigungen und andere Sicherheitsrisiken sind hierbei tägliche Realität.

Die Bundesministerin für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung Svenja Schulze dankte den Schüler*innen in einem Grußwort für ihr Engagement und unterstrich hiermit die Bedeutung der Sanitärversorgung für Frauen und Mädchen, die schlechtere Bildungschancen haben, wenn sie während ihrer Periode nicht zur Schule gehen, weil es keine Toiletten mit fließend Wasser gibt, wo sie Tampons oder Binden wechseln können.

GTO kündigt neuen bundesweiten Schultoilettenwettbewerb an

Sichere Sanitärversorgung, insbesondere in Schulen, ist auch in Deutschland ein großes Thema. Die im August 2023 veröffentlichte Studie zu Berliner Schultoiletten der GTO in Zusammenarbeit mit dem Institut für Öffentliche Gesundheit und Hygiene der Universität Bonn hatte gezeigt, dass sich über 45 % der befragten Schüler*innen insbesondere durch mangelnde Privatsphäre in den Schultoiletten gestresst fühlen, ihre Periode in der Schule zu haben. Hierbei spielen auch inadäquat ausgestattete Räume eine Rolle. Die Studie zeigte auch, dass partizipative Prozesse innerhalb der Schule zu langfristigen Verbesserungen führen.

Um einen Anreiz für Verbesserungen zu setzen, kündigt die GTO im Rahmen des Kongresses eine neue Runde des bundesweiten Wettbewerbs „Toiletten machen Schule® an. Ab dem 10. Januar 2024 können Schulen sämtlicher Schulformen am Wettbewerb teilnehmen. „Nachdem die Studie konkrete Handlungsempfehlungen formuliert hat, sollen diese nun in die Tat umgesetzt werden“, sagt Thilo Panzerbieter, Geschäftsführer der GTO. Im Rahmen des Wettbewerbs werden Schulen aufgerufen Ideen zu entwickeln und Konzepte umzusetzen, um ihre Schultoiletten nachhaltig zu verbessern. Die besten Konzepte werden mit Geld- und Sachpreisen im Wert von 50.000 EUR prämiert. Informationen zur Teilnahme stellt die GTO unter www.toiletten-machen-schule.de zur Verfügung.

Der Toiletten-Kongress ist Teil des entwicklungspolitischen Bildungsprojektes Klobalisierte Welt der GTO, an dem Schulklassen der Schule am Tierpark (Lichtenberg), der Kopernikus-Oberschule (Steglitz), der August-Sander-Schule (Friedrichshain-Kreuzberg), der Gemeinschaftsschule auf dem Campus Rütli (Neukölln) und des Grüner Campus Malchow (Lichtenberg) teilgenommen haben. 

Das entwicklungspolitische Bildungsprogramm „Klobalisierte Welt“ wird gefördert von ENGAGEMENT GLOBAL aus Mitteln des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ), durch Brot für die Welt mit Mitteln des Kirchlichen Entwicklungsdienstes und mit Unterstützung von der Landesstelle für Entwicklungszusammenarbeit.

Der Wettbewerb „Toiletten machen Schule® ist ein Projekt der GTO mit freundlicher Unterstützung von Domestos, Knorr-Bremse Global Care e. V., der TOOLS FOR LIFE Foundation, Villeroy & Boch und der WEPA Stiftung.

Über den German Toilet Organization e.V.

Die German Toilet Organization e. V. (GTO) ist ein gemeinnütziger Verein, der im Oktober 2005 in Berlin gegründet wurde. Ziele der Arbeit der GTO sind: Schutz der Umwelt und Verbesserung der allgemeinen Gesundheit durch Steigerung des Bewusstseins für saubere und nachhaltige Toiletten- und Abwassersysteme.

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