Schwerpunkte der Fördertätigkeit der Bayerischen Landesstiftung liegen im kulturellen Bereich bei Erhaltungs- und Instandsetzungsmaßnahmen von bedeutenden Bau- und Kunstdenkmälern in Bayern. Zu diesen gehört auch die Prosektur in Irsee. Um 1880 als eigenständiges Sektions-Gebäude der damaligen Heil- und Pflegeanstalt errichtet, wurden dort alle in der Anstalt Irsee verstorbenen Patientinnen und Patienten obduziert, um ihre damals noch oft unverstandenen Erkrankungen besser beurteilen zu können. Auch in der Zeit des Nationalsozialismus wurden Sektionen an allen in der Anstalt Verstorbenen durchgeführt. Sie dienten dann aber der Verschleierung der Todesursachen. Die Bezeichnung „Marasmus“ im Leichenschauschein deutet auf eine Mangelernährung auf Grund der berüchtigten „E-Kost“ hin, „Bronchopneumonie“ auf eine durch Medikamentengaben vorsätzlich hervorgerufene Unterfunktion der Lunge. Mit Anstaltsschließung 1972 wurde auch die Prosektur geschlossen und geriet anschließend in Vergessenheit.

Erst Mitte der 1990-er Jahre wurde das Gebäude wieder geöffnet und ist seitdem eine Gedenkstätte zur Erinnerung an die Opfer der NS-„Euthanasie“. Anfang der 2020-er Jahre entschloss sich Kloster Irsee als Tagungs-, Bildungs- und Kulturzentrum des Bezirks Schwaben, die Prosektur nach aktuellen Gedenkstätten-pädagogischen Gesichtspunkten zu überarbeiten. Dazu mussten umfangreiche Sanierungsarbeiten zur Sicherung des historischen Fußbodens, zur statischen Ertüchtigung des gesamten Gebäudes und seiner barrierefreien Zugänglichkeit vorgenommen werden. Neben Förderungen durch den Markt Irsee, den Landkreis Ostallgäu und das Bayerische Landesamt für Denkmalpflege unterstützt jetzt auch die Bayerische Landesstiftung in München die aufwändigen Sanierungsmaßnahmen.

Die Gedenkstätte Prosektur befindet sich hinter der Irseer Klosterkirche und ist tagsüber frei zugänglich. Über die kostenlose App „Anstalt Irsee“ kann man auch von zu Hause aus Informationen zum ehemaligen Sektionsgebäude, zum einstigen Anstaltsfriedhof, zu den „Stolpersteinen“ vor dem Haupteingang und über den neuen Informations- und Ausstellungsraum in Kloster Irsee abrufen.

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