Seit April gilt europaweit das neue Tiergesundheitsrecht – Animal Health Law (AHL). Im Vordergrund des AHL steht ein risikobasierter Ansatz bei der Prävention und der Bekämpfung von Tierseuchen. In der Vorbeugung wird der Biosicherheit und damit der Verantwortung der Tierhalterinnen und -halter immer mehr Bedeutung beigemessen. Die Bekämpfung von Tierseuchen wird flexibler gestaltet, um lokalen Gegebenheiten und Besonderheiten gerecht werden zur können. Der Umsetzung und Anwendung dieses neuen Rechts widmet sich der erste Teil der eintägigen Veranstaltung.
Zoonosen sind Erkrankungen, die zwischen Tieren und Menschen übertragbar sind. Zahlreiche Viren, Bakterien und andere Erreger haben ein zoonotisches Potential. „Um diesen Infektionserkrankungen noch besser vorbeugen zu können, bedarf es eines One-Health-Ansatzes. Also der Zusammenarbeit von Human- und Veterinärmedizin sowie der Umweltwissenschaften“, erläutert Haunhorst. Diesem Ansatz in der Prävention und Bekämpfung von Zoonosen ist ein weiterer Abschnitt des Symposiums gewidmet. Beispielhaft beschäftigen sich Vorträge mit zoonotischen Erregern wie Salmonellen, dem Coronavirus SARS-CoV-2 und Influenzaviren.
Prävention und Bekämpfung aktueller Tierseuchen stehen im Mittelpunkt des letzten Tagungsabschnitts. Wie gelangt das Geflügelpest-Virus in die Ställe? Welche Rolle spielen dabei Wildvögel und andere Vektoren? Diesen Fragen widmen sich Referenten des Friedrich-Löffler-Instituts. Die Klärung dieses „Rätsels der letzten Meile“ ist Voraussetzung für die weitere Verbesserung der Biosicherheit. Beim bisher größten Seuchenzug der Geflügelpest in Niedersachsen mussten von November 2020 bis Mai 2021 mehr als eine Million Tiere getötet werden. Insgesamt 71 Ausbrüche wurden festgestellt.
Ein erster Fall der Afrikanischen Schweinepest (ASP) wurde im September 2020 bei einem Wildschwein in Brandenburg festgestellt. Seither breitet sich diese, für den Menschen ungefährliche, aber für Schweine in der Regel tödliche Erkrankung in der Wildschweinpopulation Brandenburgs und Sachsens aus. Die Erfahrungen aus der Bekämpfung der ASP in diesen Bundesländern leisten einen wichtigen Beitrag für die Prävention in Niedersachsen.
Das Tiergesundheitssymposium dient amtlichen und praktizierenden Tierärztinnen und Tierärzten sowie Interessierten aus fachlich verwandten Bereichen wie Umwelt, Landwirtschaft und Gesundheit als Fortbildungsveranstaltung und als Erfahrungsaustausch. Neue wissenschaftliche Erkenntnisse und in der Praxis erprobte Modelle der Tiergesundheit und des Tierseuchenkrisenmanagements sollen weitergegeben und bekannt gemacht werden. Dies gilt nicht nur für den Bereich der klassischen Nutztierhaltung, sondern auch für besondere Bereiche wie die Fisch- und Bienenzucht.
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