Seit heute Vormittag wird der Verkehr am Flughafen Erfurt-Weimar von Leipzig aus kontrolliert. Dort betreibt die DFS Deutsche Flugsicherung GmbH ihr Remote Tower Control (RTC) Center, von dem bereits der Flugverkehr des Airports Saarbrücken erfolgreich überwacht wird.  

Ein aufwendiges Kamerasystem auf dem Erfurter Kontrollturm sorgt dafür, dass die Fluglotsen den Verkehr auch ohne den Blick aus dem Tower kontrollieren können. Hochauflösende Video- und Infrarotkameras liefern ihnen permanent ein 360-Grad-Bild des Airports. Außerdem wurden statische Vorfeldkameras sowie schwenkbare Video- und Infrarotkameras installiert, mit denen sich Details heranzoomen lassen. Durch die Infrarottechnik haben die Lotsen eine deutlich verbesserte Sicht, vor allem bei Dunkelheit. Mithilfe des RTC-Systems lassen sich außerdem Bewegungen von Flug- und Fahrzeugen manuell oder automatisch verfolgen und auf den Monitoren hervorheben.  

„Unser Remote-Tower-Control-System steht für Innovation, Effizienz und unverändert hohe Sicherheitsanforderungen“, sagt Arndt Schoenemann, Vorsitzender der DFS-Geschäftsführung. „Das Gesamtkonzept aus Infrarot, Farbsensorik sowie automatischer Objekteverfolgung und -erkennung unterscheidet uns von anderen Flugsicherungsorganisationen. Damit haben wir die fortschrittlichste Remote Tower Technologie weltweit im Einsatz.“  

Die DFS hat das RTC-System bereits erfolgreich eingesetzt. Seit Dezember 2018 wird der Saarbrücker Flugverkehr aus Leipzig kontrolliert. „Seitdem wurden mehr als 36.000 Flüge kontrolliert und mehr als 600.000 Passagiere transportiert, ohne dass es Auswirkungen auf die Luftraumnutzer gegeben hätte. Darauf sind wir stolz“, so Schoenemann.  

Prof. Gerd Stöwer, Geschäftsführer/ CEO der Flughafen Erfurt GmbH, lobt ebenfalls den Einsatz von RTC: „Als internationaler Verkehrsflughafen unterstützen wir das innovative Projekt, die Flugverkehrskontrolle für Starts und Landungen am Flughafen von einem zentralen Standort durchführen zu lassen. Mit der Teilnahme an diesem Projekt leisten wir einen guten Beitrag zur weiteren Steigerung der Effizienz des deutschen Flugverkehrssystems. Dank des Einsatzes modernster Technik lassen sich die Flugsicherungskontrolldienste im Nahbereich des Flughafens auch weiterhin sicher umsetzen. Die bisherige exzellente Zusammenarbeit zwischen dem Flughafenbetreiber und der Deutschen Flugsicherung wird auch mit RTC erfolgreich fortgeführt.“  

Im Vergleich zu Saarbrücken wurde das Erfurter RTC-System nur minimal angepasst. „Es war uns wichtig, nichts Gravierendes zu ändern. Grundsätzlich sollen beide Systeme möglichst identisch sein, um die Arbeit für diejenigen Lotsen zu erleichtern, die künftig für beide Flughäfen ausgebildet werden“, erläutert DFS-Chef Arndt Schoenemann. Und der nächste Standort ist bereits in Planung: Nach aktuellem Stand soll Ende 2023 auch der Flughafen Dresden von Leipzig aus überwacht werden.  

In dem Remote Tower Control Center in Leipzig arbeiten bereits zehn Fluglotsen, die 2018 von Saarbrücken nach Sachsen gewechselt sind. Hinzu kommen alle elf Kolleginnen und Kollegen, die bisher im Tower am Flughafen Erfurt-Weimar tätig waren.  

Ihr Remote-Tower-System hat die DFS gemeinsam mit dem österreichischen Technologieunternehmen Frequentis entwickelt; die Video- und Infrarotsensoren stammen vom deutschen Konzern Rheinmetall Defence Electronics. Für die nationale und internationale Vermarktung des DFS-Remote-Tower-Systems haben die DFS-Tochter DFS Aviation Services GmbH und Frequentis das gemeinsame Tochterunternehmen Frequentis DFS Aerosense GmbH gegründet. 

ACHTUNG: Aufgund technischer Probleme ist weiteres Infomaterial erst später auf der DFS Homepage www.dfs.de  verfügbar.

Über die DFS Deutsche Flugsicherung GmbH

Die DFS Deutsche Flugsicherung GmbH ist ein bundeseigenes, privatrechtlich organisiertes Unternehmen mit rund 5.600 Mitarbeitern (Stand: 31.12.2021). Die DFS sorgt für einen sicheren und pünktlichen Flugverlauf. Die rund 2.200 Fluglotsen haben in Spitzenjahren mehr als drei Millionen Flüge durch den deutschen Luftraum geleitet, täglich bis zu 10.000. Das Unternehmen betreibt Kontrollzentralen in Bremen, Karlsruhe, Langen und München sowie Tower an den 15 internationalen Verkehrsflughäfen in Deutschland. Die Tochtergesellschaft DFS Aviation Services GmbH vermarktet flugsicherungsnahe Produkte und Dienstleistungen und ist für die Flugverkehrskontrolle an neun deutschen Regionalflughäfen sowie an den Flughäfen London-Gatwick und Edinburgh verantwortlich. Die DFS arbeitet maßgeblich an der Integration von Drohnen in den Luftverkehr und hat mit der Deutschen Telekom das Joint Venture Droniq GmbH gegründet. Das Tochterunternehmen R. Eisenschmidt GmbH vertreibt Publikationen und Produkte für die Allgemeine Luftfahrt, die Kaufbeuren ATM Training (KAT) bildet militärisches Flugsicherungspersonal aus und das Joint Venture FCS Flight Calibration Services bietet Flugvermessungsdienstleistungen an. www.dfs.de    

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