Können damit die Schäden der Energiewende und Liberalisierung für die Energieriesen und Verbraucher ausgeglichen werden?

Das Center für kommunale Energiewirtschaft stellt die aktualisierte Studie zur Wirtschaftlichkeit von Energieversorgern vor / Die Ergebnisse der Analyse zeigen eine durchwachsene Umsatz- und Ergebnisentwicklung der Energieversorger.

Der Trend der vergangenen Jahre setzt sich auch in 2017 fort, die Energieversorger erholen sich langsam von der Energiewende/wende im Gegensatz zu den privaten Verbrauchern, bei denen die Anzahl Androhungen zur Stromabschaltung um weitere 5% auf 6,6 Mio. in 2016 gestiegen ist. Leittragende sind die Tafeln, die inzwischen über eine Million Mitbürger unterstützen müssen.

Die großen Energieversorger profitieren in 2017 außerordentlich vom Urteil des Bundesverfassungsgerichts zu Kernbrennstoffsteuer und deren Erstattung im Juni 2017 in Höhe von:

  • 2,85 Mrd € bei Eon
  • 1,7 Mrd. € bei RWE und
  • 1,44 Mrd. € bei EnBW

Nicht mehr davon profitieren konnte der schwedische Konzern Vattenfall, da er in Deutschland keine Kraftwerke mehr am Netz hat.

EnBW konnte 2017 den Umsatz um 13,5 % auf 22 Mrd. € steigern. Der bereinigte EBIT ist allerdings auf unter 1 Mrd. € um 2,5 % gesunken. Das Netzsegment von EnBW weist im Jahr 2017 einen Umsatzzuwachs von 8 % von 9,3 Mrd. € auf 10,0 Mrd. €, sowie eine Ergebnisverbesserung (EBIT) von 11 % von 527 Mio. € auf 589,1 Mio. € aus. Das Netzgeschäft hat bei EnBW einen Anteil von 64 % am Umsatz und 24 % am EBIT.

Vattenfall hat einen leichten Umsatzrückgang von 13,9 Mrd. € auf 13,5 Mrd. € zu verkraften. Der bereinigte EBIT ist allerdings um knapp 10 % auf 2,3 Mrd. € gestiegen. Auch Vattenfall hat wieder einen ansteigenden Umsatz im Netzbetrieb, dieser ist in 2017 um 11,1 % von 152 Mio. € auf 169 Mio. € angestiegen der EBIT sogar um 26,3 % von 48,6 Mio. € auf 61,4 Mio. €. Wobei nur ein Fünftel des Netzbetriebs Deutschland betrifft.

Bei der Mannheimer MVV ist der Umsatz in 2017 um 1 % auf 4,0 Mrd. € zurückgegangen, während der bereinigte EBIT um 5 % auf 224 Mio. € zulegen konnte.

RWE hat im ab gelaufenen einen Umsatzrückgang von 2,7 % auf 44,5 Mrd. €, der bereinigte EBIT stieg um 18,3 % auf 3,6 Mrd. €. Ähnlich positiv verlief die Entwicklung bei Innogy, der ehemaligen RWE-Tochter, in der unter anderem die Netz- und Infrastrukturaktivitäten zusammengefasst sind. Die Netz- & Infrastrukturaktivitäten sind in 2017 nur mäßig um 1,5 % von 9,85 Mrd. € auf 10,0 Mrd. € gestiegen. Erfreulicher hat sich das Ergebnis entwickelt, so stieg das EBIT um 11 % auf 2,0 Mrd. €.

Bei E.ON ist der Umsatz und der bereinigte EBIT um 1 % zurückgegangen. Der Umsatz wuchs in 2017 bei den Energienetzen um 6,8 % von 15,9 Mrd. auf 17 Mrd. €. Der EBIT wuchs um 16,2 % von 1,67 Mrd. € auf 1,94 Mrd. €. Damit hat in 2017 der Netzbereich knapp die Hälfte (44,7 %) zum Umsatz des Kerngeschäfts von E.ON und mit drei Viertel (75,5 %) des EBIT beigetragen.

Durch die Zusammenlegung der Netzaktivitäten von beiden Gesellschaften in der E.ON entsteht ein Netzbetrieb mit 27 Mrd. € Umsatz und einem EBIT von knapp 4 Mrd. €. Das Ergebnis dürfte sich durch Synergieeffekte beim Netzbetrieb noch steigern lassen.

Bei den drei großen deutschen Energieversorger ist der Netzbetrieb inzwischen die wichtigste Ertragssäule geworden.

Das Center für kommunale Energiewirtschaft am INeKO, einem Institut an der Universität zu Köln, hat anhand der veröffentlichten Jahresabschlüsse aus 2015/16 von insgesamt 556 Energieversorgungsunternehmen und 194 Netzgesellschaften zwei aktualisierte Studien veröffentlicht. Dabei wurden neben den Abschlüssen der Unternehmen auch die Sparten Strom und Gas einer Analyse unterzogen. Die Analyse umfasst die wichtigsten 40 Kennzahlen und Daten zur Bewertung der Wirtschaftlichkeit. Dabei werden innerhalb der Unternehmensgrößen durchschnittszahlen ermittelt und die Kennzahlen der Unternehmen übergreifend verglichen.

Energieversorger:

  • der vier großen EVU
  • der acht größten Stadtwerke (8KU)
  • der Stadtwerke mit über 250 Mio. Umsatz
  • der Stadtwerke mit 50 bis 250 Mio. Umsatz
  • und der Stadtwerke bis 50 Mio. Umsatz

Netzgesellschaften:

  • Übertragungsnetzbetreiber
  • Netzbetriebe mit über 500 Mio. Umsatz
  • Netzbetriebe mit über 50 Mio. bis 500 Mio. Umsatz
  • Netzbetriebe mit bis 50 Mio. Umsatz
Firmenkontakt und Herausgeber der Meldung:

INeKO – Benchmarking Center Europe
Gottfried-Hagen-Str. 60-62
51105 Köln
Telefon: +49 (221) 86053-16
Telefax: +49 (221) 86053-29
http://www.bmc-eu.com

Ansprechpartner:
Prof. Dr. Matthias Schmieder
Geschäftsführer
Telefon: +49 (221) 8605312
E-Mail: m.schmieder@bmc-eu.com
Für die oben stehende Pressemitteilung ist allein der jeweils angegebene Herausgeber (siehe Firmenkontakt oben) verantwortlich. Dieser ist in der Regel auch Urheber des Pressetextes, sowie der angehängten Bild-, Ton-, Video-, Medien- und Informationsmaterialien. Die United News Network GmbH übernimmt keine Haftung für die Korrektheit oder Vollständigkeit der dargestellten Meldung. Auch bei Übertragungsfehlern oder anderen Störungen haftet sie nur im Fall von Vorsatz oder grober Fahrlässigkeit. Die Nutzung von hier archivierten Informationen zur Eigeninformation und redaktionellen Weiterverarbeitung ist in der Regel kostenfrei. Bitte klären Sie vor einer Weiterverwendung urheberrechtliche Fragen mit dem angegebenen Herausgeber. Eine systematische Speicherung dieser Daten sowie die Verwendung auch von Teilen dieses Datenbankwerks sind nur mit schriftlicher Genehmigung durch die United News Network GmbH gestattet.