Eine gerade im Sommer schon fast alltägliche Meldung der Wetterdienste: „Schwere Sturmböen, Gewitter und Starkregen bis zu 80 l/m2 möglich“. Viele Hausbesitzer und Hausverwaltungen wissen gar nicht, dass ihr Dach damit vor einer harten Bewährungsprobe steht.

Seit 1. März 2011 hat der Gesetzgeber nach Einführung der überarbeiteten DIN 1055-4 verbindlich eine Windsogsicherung vorgeschrieben. Diese gilt für alle nach diesem Stichtag errichteten oder sanierten Dächer, die mit Dachziegeln oder Dachsteinen gedeckt sind. Die Vorschrift wurde ins Fachregelwerk des deutschen Dachdeckerhandwerks übernommen und gilt damit als „Stand der Technik“.

Die DIN 1055-4 unterteilt Deutschland grundsätzlich in vier verschiedene Windlastzonen. Je nach Region, geophysikalischen Gegebenheiten und Nachbarbebauung wird der Dachdecker bei Neubau und Sanierung die exakten Windsog-Sicherungsmaßnahmen berechnen. Übrigens sind auch Flachdächer und flach geneigte Dächer durchaus von Windsog bedroht und müssen entsprechend gesichert werden.

Vernachlässigt wird oft auch die Regensicherheit von Dächern. Grundsätzlich gilt die Faustregel: Je steiler ein Dach ist, desto schneller wird das Wasser abgeführt. Dies bedeutet aber auch, dass eine kontrollierte Wasserableitung nur möglich ist, wenn Dachrinnen und Fallrohre richtig dimensioniert und fachgerecht montiert sind. Besonders wichtig ist die Wasserabführung bei einem Flachdach, damit hier keine Überflutung droht. Würden sich z. B. bei einer Niederschlagsmenge von 80 l/m2 die Wassermassen auf dem Flachdach stauen, ergäbe das bei einer nur 200 m2 großen Dachfläche eine zusätzliche Belastung auf die Dachkonstruktion von 16 Tonnen – also dem Gewicht von einem Dutzend Mittelklasse-Pkw. Daher sind Notentwässerungssysteme verbindlich vorgeschrieben.

Mit Vorsicht sind bei flach geneigten Dächern, zu denen auch die immer beliebteren Pultdächer gehören, die Herstellerangaben zur Mindestdach-neigung zu genießen. Auch wenn hier z. T. mit Werten von nur 8o Dachneigung geworben wird: Nach dem Fachregelwerk des Dachdeckerhandwerks beträgt die Regeldachneigung bei Eindeckung mit Dachziegeln und Dachsteinen 22o. Bei jeder Unterschreitung sind zusätzliche Maßnahmen bis hin zu einem wasserdichten Unterdach vorgeschrieben.

Mit diesen Fachregeln wird den immer häufiger auftretenden Wetterextremen Rechnung getragen. Die Klimaerwärmung – ganz gleich, aus welchem Grund – die Bodenversiegelung und die zunehmende Bebauung gehören zu den Hauptursachen von Unwettern bzw. verstärken diese.

Hausbesitzer und Hausverwaltungen, die diesen Stand der Technik nicht erfüllen und/oder eine regelmäßige Dachüberprüfung unterlassen, riskieren selbst bei Windstärken über 8 ihren Versicherungsschutz in der Gebäudeversicherung. Werden nämlich durch unzureichend gesicherte Dachelemente oder eine unterlassene Dachwartung Dritte geschädigt, kann sogar die Haftpflichtversicherung aufgrund mangelnder Verkehrssicherungsmaßnahmen Regress beanspruchen.

Fazit: Bei der fachregelgerechten Dacheindeckung und der Dachwartung sparen zu wollen, kann zu einer teuren Erfahrung werden. Dacharbeiten sind ausschließlich Facharbeiten.

Die Adressen qualifizierter Fachbetriebe gibt es bei der regionalen Dachdecker-Innung und im Internet unter www.dachdecker.bayern

Über HF.Redaktion Harald Friedrich

VORDENKEN – NACHDENKEN – MITDENKEN – QUERDENKEN:
HF.REDAKTION ist das Büro des freien Journalisten Harald Friedrich. Schwerpunkte der Arbeit von HF.REDAKTION sind die Pressearbeit u. a. für Handwerksverbände und Unternehmen sowie das Verfassen von Fachberichten und redaktionellen Beiträgen im Bereich Bauen & Wohnen, die auch Nicht-Fachleute verstehen.

Das Arbeitsspektrum umfasst ebenso die Erstellung kompletter Publikationen – von der Recherche über Text und Bild bis zur Druckdatei. Ob es um Verbandsorgane oder Mitarbeiter-Magazine geht.

Firmenkontakt und Herausgeber der Meldung:

HF.Redaktion Harald Friedrich
Mohnweg 4a
85375 Mintraching
Telefon: +49 (8165) 939754
Telefax: +49 (8165) 939755
http://www.hf-redaktion.de

Ansprechpartner:
Harald Friedrich
Telefon: +49 (8165) 939754
Fax: +49 (8165) 9397-55
E-Mail: hf.redaktion@t-online.de
Für die oben stehende Pressemitteilung ist allein der jeweils angegebene Herausgeber (siehe Firmenkontakt oben) verantwortlich. Dieser ist in der Regel auch Urheber des Pressetextes, sowie der angehängten Bild-, Ton-, Video-, Medien- und Informationsmaterialien. Die United News Network GmbH übernimmt keine Haftung für die Korrektheit oder Vollständigkeit der dargestellten Meldung. Auch bei Übertragungsfehlern oder anderen Störungen haftet sie nur im Fall von Vorsatz oder grober Fahrlässigkeit. Die Nutzung von hier archivierten Informationen zur Eigeninformation und redaktionellen Weiterverarbeitung ist in der Regel kostenfrei. Bitte klären Sie vor einer Weiterverwendung urheberrechtliche Fragen mit dem angegebenen Herausgeber. Eine systematische Speicherung dieser Daten sowie die Verwendung auch von Teilen dieses Datenbankwerks sind nur mit schriftlicher Genehmigung durch die United News Network GmbH gestattet.