Im Lauterbacher Lichtspielhaus fand am Donnerstag die Premiere des Films „Eine Region lebt Demokratie“ statt. Erster Kreisbeigeordneter Dr. Jens Mischak, Stadtrat Heinrich Muhl (Alsfeld) und Jugendamts-Sachgebietsleiterin Silvia Lucas (von rechts) freuten sich über die große Resonanz.

Das Lichtspielhaus wird den Film innerhalb der kommenden Wochen erneut zeigen. Das genaue Datum wird noch bekanntgegeben.

Die Vertreter des Landkreises und der Stadt Alsfeld konnten den Filmemacher (Regisseur und Kameramann) Maximilian Benesch sowie seine Kollegin Jennifer Stiller (Interviews, Ton) aus Berlin begrüßen. Das Kino war sehr gut besucht – was auch Mischaks Vorgänger, Peter Zielinski, sehr freute. Er war während des Drehs 2015 und 2016 der zuständige Dezernent. Für den jetzigen Jugenddezernenten Dr. Mischak ist der Film „beispielgebend“ –, was die Gestaltung des Films angehe, vor allem aber wegen der wertvollen gezeigten Impulse, aktiv am demokratischen Leben unserer Gesellschaft teilzuhaben. Mischak wörtlich: „Demokratie ist mehr, als alle vier Jahre ein Kreuzchen machen.“

Wie funktioniert eigentlich Beteiligung? Sind Freiheit, Mitspracherechte und Demokratie selbstverständlich? Wie wird Demokratie gestärkt? Antworten auf diese Fragen gab der Dokumentarfilm auf vielfältige Weise. Dutzende von Interviews in einem Zeitraum von über einem Jahr wurden geführt und zusammengestellt. Alle Generationen kommen zu Wort. Filmemacher Benesch sprach von einer „kreativen Herausforderung“, aus 40 Stunden Material einen 90-Minuten-Film zu machen. „Politische Bildung muss wirklich nicht langweilig sein,“ ist die Bewertung von Dr. Mischak. Zeitgeschichte und das konkrete Zeigen von Teilhabe seien in dem Dokumentarfilm sehr gut mit Bildern unserer Region und den Orten des jeweiligen Engagements verknüpft.

Der Film „Eine Region lebt Demokratie“ ist im gemeinsamen Auftrag der Koordinierungsstellen für Demokratie beim Vogelsbergkreis (Jugendamt) und bei der Stadt Alsfeld entstanden und wurde gefördert vom Bundesjugendministerium.

„Demokratie leben!“ So heißt ein umfangreiches Bundesjugendprogramms des Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend. Die Bundesregierung fördert – nicht zum ersten Mal – von 2015 bis 2019 in Alsfeld und im Vogelsbergkreis unterschiedlichste Projekte und Initiativen zur Demokratiestärkung. Das wirklich besondere: Der Film ist nicht nur eine Momentaufnahme, sondern er zeigt die Aktivitäten – und somit auch den Verlauf von Diskussionen und Vorhaben – in einem Spektrum von über einem ganzen Jahr.

Der Film stellt die Beteiligten, die Unterstützer und die Akteure der im Rahmen des Bundesprogramms initiierten Partnerschaften für Demokratie des Vogelsbergkreises und der Stadt Alsfeld vor. Er zeigt, wie gemeinsam eine Strategie für die Demokratieentwicklung in der Region erarbeitet wird und welche Projekte daraus folgen.

Die Projektbeteiligten wurden über ein Jahr lang filmisch in ihrem Alltag und ihren Projekten begleitet. Gezeigt werden unter anderem eine Aktion des Kreisjugendparlamentes während des hessischen Familientages in Alsfeld und der Jugendklimagipfel in Lauterbach.

Außerdem kommen bei verschiedenen Interviews Akteure aus Politik, Zivilgesellschaft und Verwaltung zu Wort und beschreiben ihre unterschiedlichen Zugänge zu dem Thema Demokratieförderung.

Besonderes Augenmerk wurde auf die Kinder und Jugendlichen aus den unterschiedlichen Jugendbeteiligungsmodellen in der Region und deren Motivation und Aktionsformen gelegt. Auch Mitglieder des Kreisjugendparlaments (KJP) kommen zu Wort. Das KJP ist in seiner Art der Beteiligung einzigartig und arbeitet seit über 25 Jahren „unterbrechungsfrei“. „Der Vogelsbergkreis hat in Sachen Beteiligung bundesweit eine Vorreiter- und Vorbildfunktion“, sagt Dr. Mischak. Das KJP war 1992 das erste Jugendparlament dieser Art in Deutschland. Im Film kommt eine junge Frau zu Wort, die 1992 zu den ersten KJP-Mitgliedern gehörte. Es ist spannend, 25 Jahre später ihre Einschätzung erneut zu hören. Es hat sich als richtig herausgestellt, dass die Jugend mitreden und Vorschläge machen darf.

Einen 90-Minuten-Film mit dieser Bandbreite, mit so viel Recherche und Interviews über die bereits jahrzehntelangen Bemühungen in der Region, die Demokratie zu stärken, habe es noch nicht gegeben, bewertet Dr. Mischak abschließend.

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