Bei der Ludwig GmbH in Ulrichstein wird gerade an- und umgebaut – für Firmenchef Roland Ludwig ein wichtiger Schritt zur Standortsicherung: Die geografische Lage ist günstig – „viele Leute kennen Ludwig, wissen aber nicht genau was wir eigentlich zu bieten haben. Wir müssen vorne ausstellen und zeigen, was wir machen.“ Deshalb sollen vor dem Eingang rund 100 Quadratmeter neue Ausstellungsfläche hinter und unter Glas entstehen, im hinteren Bereich wird das Gebäude mit einem Anbau auf drei Stockwerken um mehr als 200 Quadratmeter erweitert. Dort sollen dann neue Büroräume und ein Multifunktionsraum Platz finden, die Bad- und Ofenausstellungen ziehen dann in den hellen Eingangsbereich um.

Beim Rundgang über das Firmengelände und durch die Büro- und Ausstellungsräume verschaffte sich Wirtschaftsdezernent Dr. Jens Mischak einen Eindruck von dem Vorhaben und ließ sich berichten, wie das Unternehmen aufgestellt ist. Die Baugenehmigung liegt seit Sommer vor, die Arbeiten sind schon in vollem Gange, damit das Glashaus noch vor dem Winter steht. Es hatte Verzögerungen bei der Planung gegeben, nicht durchs Bauamt, merkt der Firmenchef augenzwinkernd an. „Das mit der Baugenehmigung ging ziemlich flott und ohne Probleme.“ Mit der Fertigstellung aller An- und Umbauten wird Ende 2019 gerechnet.

Die Belegschaft besteht heute aus 17 Monteuren und zehn Bürokräften, sieben Auszubildende lernen derzeit Elektriker und Anlagenmechaniker Sanitär-, Heizungs- und Klimatechnik. Allein in diesem Jahr haben drei Auszubildende dort angefangen, alle aus der näheren Umgebung. „Wer Fachkräfte sucht, muss sie sich selbst ausbilden“, ist der Firmenchef überzeugt. Bisher habe das immer bestens funktioniert, auch wenn die Inhalte und Anforderungen an die Azubis komplexer würden – „am Ende hilft die Praxis“.

Im Foyer hängt über ein paar ausgestellten Öfen und einem Solarspeicher ein großer Flachbildschirm mit bunten Spalten. „Hier treffen wir uns morgens um Viertel vor Sieben und Besprechen die Einsätze“, erklärt Roland Ludwig. Die Spalten gehören nämlich zu den Monteuren, deren Aufträge hier vom Büro disponiert und eingetragen worden sind. „Das ist sehr modern, ich habe das noch in keinem anderen Handwerksbetrieb gesehen“, merkte Mischak an.

Sage und schreibe 3.800 Aufträge seien in diesem Jahr schon dort eingetragen worden, berichtet der Firmenchef. Darunter viele kleine Kundenaufträge wie Reparaturen im Sanitärbereich, aber auch größere im Heizungsbau. „Bis November sind Einsätze geplant in diesem Segment“, erklärt Ludwig, „grundsätzlich arbeiten wir mit etwa 70 Prozent fixen Terminen, den Rest lassen wir offen, um für kurzfristige Aufträge flexibel zu bleiben.“ Das Einsatzgebiet liegt überwiegend im Raum Vogelsberg, nur selten wird im Rhein-Main-Gebiet gearbeitet. Auch für die Heizungsanlagen der Stadt Ulrichstein ist Firma Ludwig der perfekte Partner vor Ort.

Gegründet wurde die Firma 1897 als Spenglerbetrieb, 1986 ist Roland Ludwig als Ingenieur für Haus- und Elektrotechnik ins Geschäft eingetreten. Tätigkeitsschwerpunkte sind Heizungssanierungen und -installationen in Privathaushalten, seit 2001 vertreibt Firma Ludwig auch erfolgreich Photovoltaik-Anlagen. Als Premium-Fachbetrieb für solare Speicherbatterien darf sich die Firma seit 2013 bezeichnen. Mit den Firmen Sonnen und Senec ist die Firma Ludwig Vertriebspartner der deutschen Marktführer im Bereich der Lithium-Ionen-Technologie. Im operativen Geschäft wird Roland Ludwig seit 2010 durch seinen Schwiegersohn Michael Heinemann und seit 2012 durch seinen Sohn Fabian Ludwig unterstützt, so dass der Fortbestand als Familienunternehmen für eine weitere Generation gesichert ist.

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