Die effiziente Nutzung der Produktionsmittel ist ein wesentlicher Kostenfaktor für jedes Unternehmen. Das gilt auch für die Lokomotiven der Eisenbahnverkehrsunter­nehmen (EVU). Der Grat für operative und strategische Entscheidungen zu deren Einsatz ist schmal und wird zumeist von den Er­fahrungen und dem Bauchgefühl einzelner Personen bestimmt. Neue Technologien, wie Big Data, Advanced Analytics und Ope­rative Intelligenz, bieten neue Ansätze, Ent­scheidungen auf der Basis von Daten und deren Auswertung zu treffen. Anhand eines konkreten Praxisbeispiels wird beschrieben, wie sich mithilfe dieser Technologien erhebliche Kostensenkungspotenziale ermitteln und umsetzen lassen.

Ziel der Lokeinsatzanalyse ist die gleichmäßige Auslastung aller Loks, eine Bestandanalyse, eine Reduktion von Störungen und Verschleiß und eine Kostensenkung. Um das herauszufinden, müssen einige Daten zur Verfügung stehen.

Einer Lok wird ein Einsatzstatus zugeordnet. Dazu kommt noch die Produktivität.

Den Kombinationen aus Einsatz- und Produktivstatus konnten nun die Zeiten einer Lok zugeordnet werden. Das war die Grundlage der Datenanalyse. Hinzu kamen noch operative Prozessdaten mit Zeitstempel, Objektidentifikation (Loknummer), Ortsangabe (Gleis, Bahnhof) und Zusatzinformationen (Transportgut, Werkstatt).

Auffällig sind bei der Auswertung zwei Dinge:

  • die ungleichmäßige Verteilung der Produktivzeit
  • über die einzelnen Loks und
  • der große Anteil der Abstellzeit.

Eine Schlussfolgerung lautet, dass ein Teil der Loks über das Jahr einer intensiveren Nutzung unterliegt und damit einem höheren Verschleiß. Andere Loks etablieren sich als „Standloks“. Wenig eingesetzt, werden sie dennoch der fristgerechten Instandhaltung zugeführt. Eine weitere Schlussfolgerung könnte lauten, dass das Unternehmen zu viele Loks im Bestand hat. Die Produktivzeit lässt sich bei diesem hohen Anteil der Abstellzeit mit weniger Loks erbringen.

Weil die Datenaufbereitung und -auswertung als permanenter, automatisierter Prozess aufgesetzt ist, kann er seinen Mitarbeitern in der operativen Lokeinsatzplanung mit der Produktivzeit jeder Lok ein tagesaktuelles Kriterium zur Verfügung stellen, um sie gleichmäßiger auszulasten.

Mit der Anbindung der Datenanalyse an das Instandhaltungssystem bedarf es zur Erfolgskontrolle lediglich einer weiteren Auswertung.

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