Die Gesundheitsindustrie ist der innovative Wachstumstreiber der Gesundheitswirtschaft. Die neuen Zahlen und Fakten für die Gesundheitsindustrie der BIOPRO Baden-Württemberg zeigen erneut den hohen Stellenwert der Branchen Medizintechnik, Biotechnologie und der Pharmazeutischen Industrie. „Mit Künstlicher Intelligenz als einem der Themen, die uns mit der zunehmenden Digitalisierung beschäftigen, ergeben sich enorme Chancen für die Medizin. Gleichzeitig steht die Gesundheitsindustrie aufgrund neuer regulatorischer Anforderungen vor großen Herausforderungen“, so Prof. Dr. Ralf Kindervater, Geschäftsführer der BIOPRO Baden-Württemberg. Dass die Gesundheitsindustrie für Baden-Württembergs Wirtschaft ein wichtiger Kernbereich ist, der mit Innovationsfähigkeit und Ideenreichtum einhergeht, untermauern die Zahlen und Fakten 2019.

Baden-Württembergs Gesundheitsindustrie in Zahlen

In Baden-Württemberg zählt die BIOPRO Baden-Württemberg zurzeit 1.078 Unternehmen der Gesundheitsindustrie, die am Standort forschen, entwickeln und/oder produzieren. Unternehmen, die in mehreren Wirtschaftszweigen aktiv sind, wurden in der Gesamtrechnung nur einmal gezählt. Im Jahr 2017 erwirtschafteten die Unternehmen mit 90.587 Beschäftigten einen steuerbaren Umsatz von 24,8 Mrd. Euro. Die für Baden-Württemberg charakteristische Mischung aus kleinen und mittelständischen Betrieben und Großunternehmen garantiert die Stabilität der Gesundheitsindustrie. Auch die Kennzahlen zur Arbeitsproduktivität sowie die Anzahl qualifizierter Arbeitsplätze spiegeln die Stabilität und Innovationsfähigkeit wider.

MDR-Soforthilfe-Programm zur Unterstützung der Medizintechnik-Branche

Laut dem Industrieverband SPECTARIS ist Baden-Württemberg Medizintechnik-Standort Nummer eins in Deutschland, gemessen an der Anzahl an Unternehmen. Derzeit sind nach Erhebungen der BIOPRO Baden-Württemberg 838 Medizintechnik-Unternehmen ansässig, die forschen, entwickeln und/oder produzieren. 2017 erwirtschafteten die baden-württembergischen Medizintechnik-Unternehmen mit 50.430 Beschäftigten einen steuerbaren Umsatz von 13,5 Mrd. Euro. Dies entspricht einer Umsatzsteigerung von 4 % im Vergleich zum Vorjahr. 96 % der Medizintechnik-Unternehmen haben weniger als 250 Mitarbeiter. Diese kleinen und mittelständischen Betriebe stehen durch die neuen europäischen Verordnungen über Medizinprodukte (MDR) und In-vitro-Diagnostika (IVDR) vor großen Herausforderungen. Das Ministerium für Wirtschaft, Arbeit und Wohnungsbau Baden-Württemberg stellte im Sommer 2019 Mittel für ein MDR-Soforthilfe-Programm bereit, um die Medizintechnik-Branche im Land bei den Vorbereitungen zur Umsetzung der MDR zu unterstützen. Es umfasst verschiedene Maßnahmen, die im Zeitraum von 2019 bis 2021 umgesetzt werden. Ziel ist es, anwendernahe Unterstützungsleistungen anzubieten, mit denen Unternehmen sowohl Ressourcen als auch Zeit einsparen können. Als zentraler Ansprechpartner für Unternehmen, Forschungseinrichtungen sowie Cluster und Netzwerke im Bereich Gesundheitsindustrie koordiniert die BIOPRO Baden-Württemberg das Programm. Baden-Württemberg ist in der Medizintechnik breit aufgestellt: Das Spektrum reicht von der klassischen Medizintechnik wie chirurgischen Instrumenten, Implantaten, Endoskopen, Dentalprodukten und Patientendiagnostik bis hin zu eHealth und telemedizinischen Anwendungen. Dabei ist die größte Konzentration an Unternehmen in der Region Schwarzwald-Baar-Heuberg mit dem Zentrum Tuttlingen zu finden.

Biotechnologie als Innovationsquelle für die Pharmazeutische Industrie

Für die Pharmazeutische Industrie ist die Biotechnologie ein wichtiger Innovationstreiber. So war die Zahl der Neuzulassungen von Biopharmazeutika laut dem Verband forschender Arzneimittelhersteller mit 38 im Jahr 2018 so hoch wie nie zuvor. Nach Erhebungen der BIOPRO Baden-Württemberg sind insgesamt 256 Unternehmen in den Branchen Biotechnologie und/oder Pharmazeutische Industrie aktiv, die am Standort forschen, entwickeln und/oder produzieren. 40.157 Beschäftigte erwirtschafteten im Jahr 2017 einen steuerbaren Umsatz von 11,2 Mrd. Euro.

Laut einem Report der BIOCOM AG ist Baden-Württemberg der größte Biotechnologiestandort, bezogen auf die Anzahl der Unternehmen. Aktuell sind nach Erhebungen der BIOPRO Baden-Württemberg 173 Biotechnologie-Unternehmen ansässig. Hierzu zählen alle Unternehmen, die biotechnologisch forschen, entwickeln und/oder produzieren, auch biopharmazeutische Unternehmen. Die meisten Unternehmen sind in den Bereichen Analytik (39 %), Biotech-Dienstleistungen (35 %) sowie Verbrauchsmaterialien und Geräte (32 %) aktiv. Die biotechnologische Therapieentwicklung, in der 31 % der Unternehmen arbeiten, trägt entscheidend zu innovativen Behandlungsoptionen in der Gesundheitsversorgung bei. Innovative Ausgründungen aus den zahlreichen Hochschulen und Forschungseinrichtungen Baden-Württembergs spiegeln den Ideenreichtum des Landes wider. In den Jahren 2015 bis 2018 wurden 35 Biotechnologie-Unternehmen gegründet. Auch wenn die Zahl der Neugründungen 2018 im Vergleich zum Vorjahr rückläufig war, ist das Land laut einem Report der Ernst & Young GmbH zusammen mit Berlin deutschlandweit auf Platz zwei der Neugründungen.

Mit 19.470 Beschäftigten erwirtschafteten die baden-württembergische Biotechnologie-Unternehmen 2017 einen steuerbaren Umsatz von 4,2 Mrd. Euro. 96 % der Unternehmen beschäftigen weniger als 250 Mitarbeiter, in 49 % arbeiten weniger als 10 Mitarbeiter. Von den sechs Unternehmen mit je mehr als 250 Mitarbeitern werden 86 % des steuerbaren Umsatzes generiert. Angesiedelt sind die meisten Biotechnologie-Unternehmen in der Region Rhein-Neckar. Die beiden umsatzstärksten Regionen sind die Regionen Donau-Iller und Rhein-Neckar.

Die Pharmazeutische Industrie ist ein starker Beschäftigungsmotor in Baden-Württemberg. Laut dem Bundesverband der Arzneimittelhersteller ist Baden-Württemberg deutschlandweit der größte Pharmastandort, gemessen an der Beschäftigtenzahl. Nach Erhebungen der BIOPRO Baden-Württemberg sind von den 127 Unternehmen am Standort, die zur Pharma-Branche zählen, 40 reine Vertriebsunternehmen oder Zulieferer der Branche. 87 Unternehmen der Pharmazeutischen Industrie forschen, entwickeln und/oder produzieren derzeit in Baden-Württemberg. Die meisten in den Bereichen Phytopharmaka (25 %), Homöopathie (23 %), aber auch den klassischen Arzneimitteln (22 %). Laut dem Ministerium für Wirtschaft, Arbeit und Wohnungsbau Baden-Württemberg ist das Land Europas führender Standort in der Produktion und dem Vertrieb von Arzneimitteln besonderer Therapien wie beispielsweise Homöopathie und pflanzliche Wirkstoffe.

Im Jahr 2017 erwirtschafteten die pharmazeutischen Unternehmen mit 20.687 Beschäftigten einen steuerbaren Umsatz von 7,1 Mrd. Euro und erzielten damit eine Umsatzsteigerung von 6 % im Vergleich zum Vorjahr. Die beiden umsatzstärksten Regionen sind die Donau-Iller- und die Rhein-Neckar-Region. 67 % des Umsatzes werden von den 18 Unternehmen mit mehr als 250 Mitarbeitern erwirtschaftet. Laut dem Bundesverband der Pharmazeutischen Industrie beträgt der Anteil von Aufwendungen für Forschung und Entwicklung am Umsatz deutschlandweit 14 Prozent, was die komplizierte und stark regulierte Wirkstoffentwicklung und -zulassung widerspiegelt.

Auch in diesem Jahr treffen Sie die BIOPRO Baden-Württemberg wieder auf der MEDICA 2019 (Halle 15 L16/L17) – Hier erhalten Sie auch die neuesten Zahlen und Fakten 2019 für die Medizintechnik sowie für die Biotechnologie und die Pharmazeutische Industrie in Baden-Württemberg. Online finden Sie die neuesten Veröffentlichungen der BIOPRO Baden-Württemberg unter: https://www.bio-pro.de

Über die BIOPRO Baden-Württemberg GmbH

Die BIOPRO Baden-Württemberg GmbH unterstützt als landesweit tätige Innovationsgesellschaft die Gesundheitsindustrie mit den Branchen Medizintechnik, Biotechnologie und Pharmazeutische Industrie sowie den Aufbau einer Bioökonomie in Baden-Württemberg. Wir sind der zentrale Ansprechpartner im strategischen Dreieck von Forschungseinrichtungen, Unternehmen und Netzwerken. Um Innovationen voranzutreiben und Technologietransfer zu ermöglichen vernetzt BIOPRO Unternehmen untereinander sowie mit Forschungseinrichtungen. Des Weiteren unterstützen wir Gründungswillige mit einem umfassenden Angebot.

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