In diesen Wochen erhalten alle AOK-PLUS-versicherten Frauen zwischen 20 und 65 Jahren Post von ihrer Krankenkasse. Anlass ist eine gesetzliche Neuregelung der Vorsorgeuntersuchungen zu Gebärmutterhalskrebs. Die Anschreiben erläutern das Screeningprogramm und informieren über Nutzen und Risiken der angebotenen Untersuchungen.

Alle gesetzlich krankenversicherten Frauen ab 20 Jahren haben in Deutschland Anspruch auf regelmäßige kostenfreie Vorsorgeuntersuchungen zur Früherkennung von Gebärmutterhalskrebs. Ziel ist, Gewebeveränderungen zu finden, die Vorstufen von Krebs sein können, und Tumore zu entdecken, bevor sie Beschwerden verursachen. Damit soll die Zahl der Todesfälle durch Gebärmutterhalskrebs reduziert werden.

Frauen zwischen 20 und 34 Jahren wird zur Früherkennung wie bislang der sogenannte Pap-Abstrich (zytologische Untersuchung) angeboten. Er kann einmal jährlich wahrgenommen werden. Dabei wird ein Abstrich vom Gebärmutterhals entnommen und auf veränderte Zellen untersucht. Je nach Ergebnis des Pap-Abstrichs können sich weitere Untersuchungen anschließen.

Frauen ab 35 können wie bislang eine Abstrich-Untersuchung des Gebärmutterhalses wahrnehmen. Neu ist: Der Pap-Abstrich wurde um eine zweite Untersuchung ergänzt: den HPV-Test, die Suche nach Humanen Papillomaviren. Diese gelten als Hauptverursacher für diese Krebserkrankung. Deshalb macht dieser zusätzliche Test die Früherkennung sicherer. Der Pap-Test allein zeigt nur an, ob Zellen verändert sind. Da Gebärmutterhalskrebs sehr langsam wächst, reicht es, die neue Kombinationsuntersuchung nur noch aller drei Jahre durchzuführen.

Zwischen 2014 und 2018 nahm im Durchschnitt fast jede zweite AOK-PLUS-versicherte Frau in Sachsen ab 20 Jahren die Früherkennungsuntersuchung in Anspruch, in Thüringen waren es durchschnittlich 40 Prozent. In beiden Ländern stiegen die Zahlen Jahr für Jahr leicht an.

In Sachsen erkrankten im genannten Zeitraum 2.241 AOK-PLUS-versicherte Frauen ab 20 Jahren neu an Gebärmutterhalskrebs, in Thüringen 1.173. In Deutschland sterben derzeit jährlich knapp 1.600 Frauen an diesem Tumor. Internationalen Studien zufolge konnte die Sterberate in europäischen Staaten durch die Einführung eines Screenings um 41 bis 92 Prozent gesenkt werden.

Für Fragen rund um die Untersuchung stehen den Versicherten der AOK PLUS die medizinischen Experten von AOK-Clarimedis unter der kostenfreien Rufnummer 08002266550 zur Verfügung.

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