Corona hatte auch die Galerie amschatzhaus seit März fest im Griff und nun ist es an der Zeit, sich wieder vorsichtig und mit Abstand natürlich, herauszuwagen. Der Kölner Künstler, Rainer Aring, Beuys-Schüler, Zeichner von experimentellen Subtilitäten mit pointiertem Wortwitz, hat das Thema „sich herauswagen“ wörtlich genommen und begibt sich mit der aktuellen Schau in die Natur, in das „da draußen“. Unter dem Titel „Botanica“ macht Aring die Natur zur Kunst, denn die Natur steckt in der Krise. Der ökonomische Fußabdruck des Menschen ist größer als die Natur ihn verkraften kann.

„Seit nun mehr 25 Jahren wohne ich in der „Waldreichsten Gemeinde Nordrhein-Westfalens“ und schaue vom Fenster aus dem zunehmenden Sterben der Natur zu. Der Wald wird totbraun, Vögel kommen kaum noch auf unsere Dachterrasse, Feld- und Wiesenblumen lassen vertrocknet die Köpfe hängen. Das ist es, was mich seit Jahren umtreibt,“ so Rainer Aring und allen Kitschvorwürfen zum Trotz, widmet er sich intensiv der Pflanzenwelt; den wilden und zufälligen Strukturen derselben gilt seine Aufmerksamkeit und er bildet die Üppigkeit der Natur ab, als hätte ihr letztes Stündlein geschlagen.

Rainer Aring reagiert mit seinen aktuellen Werken auf die Vorstellung einer von Menschen beeinflussten, künstlichen Natur, die seit rund zwei Jahrzehnten unter dem Schlagwort Anthropozän, die öffentliche Diskussion beherrscht. Dabei positioniert er sich zwischen Kunstnatur und Naturkunst, indem er einerseits die synthetischen Prozesse von Natur analysiert und andererseits die Natur als Motiv- und Ideengeberin nutzt. Anthurien in urwaldartiger Natur, wilde Vogel- und Pflanzenwelt, einzelne Blätter und zarte Knospen und Blüten, Bäume, Wurzelwerk und „Bei Nichtgefallen – Wald zurück“, kein anderer als Rainer Aring schafft es, Poesie und Athmosphäre gleichzeitig mit einem Augenzwinkern und tiefster Ernsthaftigkeit ineinander fließen zu lassen.

Seine Zeichnungen sind eine Kombination aus zumeist naturalistischen Bleistiftzeichnungen und expressiver Über- oder Untermalung mit Ölfarben auf Leinwand. Technisch strebt Rainer Aring dabei an, dass die Materialitäten in diesem Prozess weder miteinander konkurrieren, noch sich wechselseitig nivellieren, sondern eine veritable Steigerungsgemeinschaft bilden. Insbesondere die großformatigen Leinwandarbeiten leben vom Fließen, Zerlaufen oder Verspritzen der Farben, um den darunterliegenden Naturdarstellungen Anmutungen von Gestrüpp, Dickicht und Wucherungen zu verleihen. Insgesamt ein Feuerwerk der Botanik, das man sich nicht entgehen lassen sollte: Die Natur ist tot. Es lebe die Natur. Die neue Ausstellung der Galerie amschatzhaus zeigt auf, dass Kunst und Natur widerständig sind und jederzeit kraftvoll, neue künstlerische Positionen hervorbringen kann.


Kurzbiografie Rainer Aring

1945 geboren in Bremen
1961-1964 Klischeeätzerlehre in Essen
1964-1970 Studium freie Grafik, Folkwangschule Essen, Meisterschüler
1971-1972 Studium an der Kunstakademie Düsseldorf, Klasse Joseph Beuys
Tätigkeit als Grafiker in Nürnberg, München und Düsseldorf
1974-1978 Soziologiestudium, Universität Köln.
Anschließend Studienreferendar, Lehramt.
seit 1980 Künstler und Lehrer für Gestaltung/ Kunst in Berlin,
seit 1985 in Köln.
Lebt und arbeitet in Engelskirchen.

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