Jubiläumsausstellung verknüpft Geschichte, Gegenwart und Zukunft der Metropole

Ziel: Breite gesellschaftliche Debatte über Zukunft der Großstadtregion Berlin-Brandenburg 

„Städtebau leistet wesentlichen Beitrag zur künftigen Gestaltung der Großstadtregion, denn er ist die Kunst, dem Leben Raum zu geben“

Mit einem Festakt eröffnet heute der Architekten- und Ingenieurverein zu Berlin-Brandenburg (AIV) im Garten des Berliner Kronprinzenpalais die Ausstellung „Unvollendete Metropole“, die ab morgen bis zum 3. Januar zu sehen sein wird und rund 800 Abbildungen und Darstellungen auf insgesamt 1.800 Quadratmeter Fläche zeigt. Sie ist zentraler Bestandteil des AIV-Projektes zum 100-jährigen Geburtstag von Groß-Berlin am 1. Oktober 2020 und verknüpft Geschichte, Gegenwart und Zukunft der Metropolregion Berlin-Brandenburg.

Für das Projekt hatte der Regierende Bürgermeister von Berlin, Michael Müller, die Schirmherrschaft übernommen. In einem Grußwort hebt er die Bedeutung der Ausstellung hervor: „Ich freue ich mich sehr über das Engagement des AIV, der mit seinem Projekt ´Unvollendete Metropole´ wertvolle Beiträge dafür leistet, die Entwicklung Berlins und der gesamten Region zu fördern und zu gestalten. Die Ausstellung bietet spannende Perspektiven auf 100 Jahre Städtebau in Groß-Berlin und nimmt dessen zentrale Fragen – von der Planungskultur über den Verkehr bis hin zu Großprojekten – in den Blick.“

Auch Dietmar Woidke, Ministerpräsident des Landes Brandenburg, hatte mit einem Grußwort die Veranstaltung gewürdigt: „Das Werdende, Wachsende, sich Verändernde macht den besonderen Charme Berlins aus. Dieser kann sich umso besser entfalten, weil Berlin von Brandenburg umgeben ist. Und umgekehrt sind wir Brandenburger im Grunde froh über Berlin in unserer Mitte. Man sieht: Wir brauchen einander. Der 100. Jahrestag der Gründung von Groß-Berlin und die Ausstellung dazu sind sehr gute Gelegenheiten, dies zu veranschaulichen und die Diskussion über die gemeinsame Zukunft zu vertiefen.“

In der Jubiläumsausstellung werden die städtebaulichen Leistungen des neuen Berlin aufgezeigt und die daraus resultierenden aktuellen Potenziale der Großstadtregion Berlin-Brandenburg beleuchtet. Gleichzeitig blickt die Ausstellung in die Zukunft des Jahres 2070, indem sie die Ergebnisse des vom AIV initiierten Internationalen Städtebaulichen Ideenwettbewerbs Berlin-Brandenburg 2070 erstmals der breiten Öffentlichkeit präsentiert.

Dipl.-Ing. Tobias Nöfer, AIV-Vorsitzender: „Wir stehen heute vor wichtigen Fragen und strukturellen Änderungen: der Frage nach der Zukunft der Mobilität, des Wohnens und Arbeitens im urbanen Raum oder nach der Zukunft von Freizeit und Sport in der Metropole – fast alle Bereiche sind einem gesellschaftlichen und damit städtebaulichen Wandel unterworfen. Wir brauchen daher eine Zukunftsperspektive, um die drängenden Probleme lösen zu können, denn sie auszusitzen, können wir uns nicht leisten. Die Zukunft kommt nicht über uns – sie wird heute von uns gestaltet.“

Darüber hinaus wird die Betrachtung in der Ausstellung um eine europäische Perspektive erweitert. Anhand von Projekten stadtregionaler Bedeutung der Städte Moskau, Wien, Paris und London wird thematisiert, wie andere Metropolen gestern und heute mit urbanen Herausforderungen umgehen. 

Während der Ausstellung wird im Rahmen von Metropolengesprächen die künftige städtebauliche Entwicklung der Großstadtregion diskutiert. Ziel ist es, politische, administrative, wirtschaftliche, kulturelle und zivilgesellschaftliche Akteure der Stadtgesellschaft zusammenzubringen und so eine Plattform für eine konstruktive Auseinandersetzung um die Zukunft der Region zu bieten. Da Covid19-bedingt mit nur wenigen Zuschauern vor Ort geplant werden kann, werden die Metropolengespräche live gestreamt und aufgezeichnet, so dass sie auch über die Ausstellung hinaus wirken und einem breiten Publikum zugänglich gemacht werden können.

Prof. Dr. Harald Bodenschatz, AIV-Vorstandsmitglied, Center for Metropolitan Studies der TU Berlin und Kurator der Ausstellung: „100 Jahre Groß-Berlin ist ein Anlass, zurückzublicken – und nach vorne! Doch die Corona-Krise diktiert andere Prioritäten, trifft uns hart, zwingt uns, die Aufmerksamkeit auf die Gegenwart zu konzentrieren. Die Zukunft aber wartet nicht. Klimaresilienz, Verkehrswende, öffentlicher Raum, Energiewende, preiswerter Wohnraum und lokale Versorgung müssen gestaltet werden – in städtebaulicher Qualität! Heute stellen wir in Kenntnis des Vergangenen die Weichen für morgen. Das Jubiläum 100 Jahre Groß-Berlin ist in diesem Sinne auch eine Jahrhundertchance für Berlin und Brandenburg.“

Für die notwendigen gesellschaftlichen Auseinandersetzungen braucht es nach Angaben des AIV konkrete Erfahrungen, Pläne und Perspektiven. „Wir sind der Überzeugung, dass wir die Großstadtregion nur mit vereinten Kräften lebenswert gestalten können: mit Berlin und Brandenburg, mit dem Senat und den Bezirken, mit der Zivilgesellschaft und der Wirtschaft. Gemeinsam müssen und können wir heute die richtigen Weichen stellen. Wir wissen alle, dass der Städtebau einen wesentlichen Beitrag zur künftigen Gestaltung der Großstadtregion leistet, denn er ist die Kunst, dem Leben Raum zu geben“, so Nöfer abschließend.

Geburtstag von Groß-Berlin: 1. Oktober 1920
Ausstellung „Unvollendete Metropole“
Kronprinzenpalais, Unter den Linden 3, 10117 Berlin
1. Oktober 2020 – 3. Januar 2021
Täglich von 10 bis 18 Uhr
Eintritt ist frei
Den aktuellen Hygienemaßnahmen wird nachgekommen, Mund-Nasen-Schutz ist erforderlich
www.unvollendete-metropole.de

Themen der Ausstellung:
Erdgeschoss:
Krisenjahr 1920: Bildung von Groß-Berlin
In der Spur: Bahn-Verkehrsfrage
Aus der Spur: Auto-Verkehrsfrage
Mitten aller Orten: Zentrenfrage
Wirklich sozial? Wohnungsfrage
Parks Plätze Platanen: Grünfrage

1. Obergeschoss:
Macht und Ohnmacht: Parade großer Pläne
Infrastruktur Industrie Militär: Parade großer Projekte
Gefragt wie ungefragt: Planungskultur
Ungeliebte Hauptstadt? Schaufenster Deutschlands
Ach, die liebe Verwandtschaft: Stand und Land in Brandenburg

2. Obergeschoss:
Berlin-Brandenburg 2070: Internationaler Städtebaulicher Ideenwettbewerb
Schinkelwettbewerb 2020
Blick nach Europa: Moskau, Wien, Paris, London

Über den Architekten- und Ingenieurverein zu Berlin-Brandenburg e.V.

Der AIV hat das Ziel, die Berliner und Brandenburger Baukultur zu fördern. Seine wichtigste Aufgabe sieht der traditionsreiche und älteste noch bestehende Verein Berlins somit darin, Stellung zu aktuellen Planungsvorgängen zu beziehen. Er nimmt damit Einfluss auf die Entwicklungen in wichtigen Bereichen der Metropolregion. Der AIV analysiert und kommentiert Etappen und Projekte; er stellt Diskussionsansätze für die zukünftige Stadt- und Metropolentwicklung vor und ist somit ein kritischer Begleiter der Bau- und Kulturgeschichte Berlins und Brandenburgs. www.aiv-berlin-brandenburg.de

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