BMW leistet nach der Wirtschaftsjournalisten-Umfrage des Wirtschaftsforschungsinstituts Dr. Doeblin im Juli 2020 die beste Pressearbeit aller Dax-Gesellschaften. BMW setzt mit Rang 1 beim Indikator „Professionalität der Pressearbeit“ die Tradition seiner mehrjährigen Spitzenstellungen fort. Mit VW und Daimler befinden sich – untereinander praktisch gleichauf – zwei weitere Autohersteller in der Spitzengruppe. VW kann mit dem Platz auf dem Treppchen auf eine Aufholjagd über mehrere Jahre zurückblicken; der Tiefpunkt war als Folge des Diesel-Skandals mit Rang 14 in 2016 erreicht. Daimler wiederum wird die gute Bewertung der Pressearbeit als Respektsbezeugung der Journalisten in schwerer Zeit interpretieren: Keine andere Dax-Gesellschaft leidet nach Ansicht der Journalisten so stark unter den wirtschaftlichen Folgen der Corona-Pandemie wie der Stuttgarter Auto-Konzern (BMW und VW folgen auf den Rängen 2 und 3 der Corona-Geschädigten).

Nach dem Spitzentrio aus der Automobil-Branche können sich die Allianz, die Deutsche Telekom, Continental, SAP und Siemens in der Rangliste der „Professionalität der Pressearbeit“ platzieren.

An der Pressearbeit von BMW loben die Wirtschaftsjournalisten die gute Erreichbarkeit, die „schnellen Antworten auf kompliziertere Fragen“ und die „persönlichen und nicht ständig wechselnden Ansprechpartner“. Die BMW-Pressestelle ist „offen für Trendthemen und auch mal um die Ecke denkend“, sie liefert „informative Texte, auch mit Zitaten“ und „oft nützliche Hintergrund-Infos“.

Die Pressearbeit von VW erfährt Anerkennung für die „offene Kommunikation“, die „vielen guten Hintergrundgespräche, auch zu unangenehmen Themen“; sie ist „sehr professionell, wenn es um Pressetermine geht“.

Daimler erfährt Anerkennung für die schnelle und umfassende Reaktion („Immer erreichbar. Rückrufe prompt. Alles wird beantwortet.“), die „guten und kompetenten Gesprächspartner“, die „interessanten Themenvorschläge“, die „rasche und treffsichere Vermittlung von Expertenkontakten“ und den „starken Newsdesk für verschiedene Medienzweige“.

Bei den anderen Indikatoren der Studie schneiden für „Kompetente Gesprächspartner“ nach BMW die Allianz, die Deutsche Bank, Siemens und Volkswagen am besten ab. Beim Indikator „Seriöse inhaltlich Angebote“ setzt sich SAP an die Spitze.

Corona legt Kommunikations-Defizite offen
Auf die Frage, worüber sich die Journalisten am Verhalten von Pressestellen „in den letzten sieben Tagen“ besonders ärgerten, reagieren viele Journalisten mit Hinweisen auf Coronabedingte Erfahrungen. So wird über die „wesentlich längere Bearbeitung von Anfragen“ geklagt und das „ewig lange Wischi-Waschi-Geschwätz“ zu den konkreten Corona-Folgen für das angefragte Unternehmen. Auch die Kommunikationsverweigerung unter Hinweis auf Corona findet Kritik: „Ein Medizintechnik-Unternehmen bat mich um Verständnis, dass „Corona-bedingt" zur Beantwortung meiner Fragen derzeit kein Ansprechpartner zu Verfügung stünde. Das ist für mich gerade in Krisenzeiten ein Armutszeugnis.“ Kein Verständnis schließlich darf erwarten, wer die Qualität von Stellungnahmen von der Adresse des Empfängers abhängig macht: „Die Aussage, Corona hätte keine Auswirkungen (obwohl ganz offensichtlich), und dann zwei Tage später die komplett andere Aussage gegenüber den Kollegen der dpa; mit anderen Worten: das Zurückhalten exklusiver Info.“

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