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• COVID-19-Pandemie beschert der Bootsindustrie einen Nachfrageschub
• Signifikantes Plus beim Auftragseingang in Q1 2020/2021 auf 62,0 Mio. EUR (Q1 2019/20: 33,6 Mio. EUR)
• Anzahl der georderten Boote steigt auf 264 (Q1 2019/20: 158)

Die HanseYachts AG (ISIN: DE000A0KF6M8) erfreut sich derzeit einer hohen Nachfrage nach Booten. Im ersten Quartal des Geschäftsjahres 2020/21 verzeichnete der zweitgrößte Segelyacht-Hersteller der Welt einen Auftragseingang in Höhe von 62,0 Mio. EUR. Gegenüber dem Vorjahreswert von 33,6 Mio. EUR entspricht dies einer Steigerung um rund 85%. Im Zeitraum Juli bis September 2020 wurden 264 Boote der Hanse Group geordert gegenüber 158 im ersten Quartal 2019/20. Dieser Trend zieht sich durch alle Marken des Konzerns und enthält auch mehr als 50 Motorboote, ein Segment, welches im vergangenen Geschäftsjahr temporär leicht unter Druck geraten war.

„Sicherlich sind in diesen Zahlen einige Kunden erfasst, deren Kauf nur nachgeholt wurde, weil sie während des Lockdowns gar nicht kaufen konnten, wir stellen jedoch auch eine deutliche Zunahme von Neu- und Erstkunden fest. Immer mehr Kunden realisieren, dass ein eigenes Boot ein absolut sicherer Platz ist, um mit der ganzen Familie einen luxuriösen Urlaub zu verbringen. Ähnlich wie der Campingbranche beschert die COVID-19-Pandemie auch der die Bootsindustrie einen Nachfrageschub. Ausgefallene Kreuzfahrten und Fernreisen lassen unseren Kunden derzeit mehr Geld für schönere Schiffe im Portemonnaie. Wir müssen jetzt lediglich noch die letzten negativen Folgen der ersten Lockdown-Phase verarbeiten“, so Dr. Jens Gerhardt, CEO der HanseYachts AG.

Die HanseYachts AG hatte bis vor kurzem mit den Lockdown-Folgen zu kämpfen. Zum Zeitpunkt Ende März hatte das Unternehmen den höchsten Q1 Auftragsbestand der Firmengeschichte berichtet, dadurch konnte bis heute, anders als bei anderen großen Werften, stets produziert werden. Die Lockdown-Phase der Pandemie hatte jedoch auch diverse negative Effekte: Von März bis Mai 2020, als die Häfen geschlossen wurden, waren die Vertriebskanäle der HanseYachts nicht in der Lage zu verkaufen. Dieses Auftragsloch führte im Sommer zu zwei Monaten Kurzarbeit bei der HanseYachts AG. Zudem fehlten von März bis September immer wieder Mitarbeiter und Teile wegen geschlossener Grenzen und Quarantänen. Dies führte auch zu verspäteten Auslieferungen und erhöhten Kosten.

Die Folge war ein um 7,1 Mio. EUR reduziertes negatives Ergebnis im Vergleich zum Vorjahr 2019/20. Zur Überwindung dieser Folgen wurde erfolgreich, besonders mit dem Land Mecklenburg-Vorpommern, aber auch Frankreich und Polen sowie den Hausbanken verhandelt und ein Rettungsschirm aufgespannt, mit der Möglichkeit Kredite im Volumen von bis zu 17 Mio. EUR in Anspruch zu nehmen.

Zudem führte die vor dem Hintergrund der COVID-19-Pandemie durchgeführte Überprüfung der Werthaltigkeit des Vermögensportfolios – wie am 29.09.2020 gemeldet – zu einer Wertminderung des in der Bilanz der HanseYachts AG zum 30. Juni 2020 ausgewiesenen Beteiligungsbuchwerts um 13,9 Mio. EUR sowie in der Konzernbilanz zu einer Wertminderung des im Rahmen der Erstkonsolidierung aufgedeckten Firmenwertes (Goodwill) um 11,7 Mio. EUR. Die Wertminderung belastete das Ergebnis im Einzel- und Konzernabschluss, führte aber nicht zu Liquiditätsabflüssen. Im Zuge der Pandemie wurde der Abzinsungsfaktor WACC zur Bewertung des Konzernportfolios an Tochterunternehmen stark heraufgesetzt und gleichzeitig verminderten sich die erwarteten Erträge leicht. Zur Heilung des Verlustes in Höhe der Hälfte des Grundkapitals und Stärkung der Eigenkapitalsituation beabsichtigt der Vorstand nach Zustimmung des Aufsichtsrats, eine Sachkapitalerhöhung gegen Einlage von Zahlungsansprüchen aus Darlehen der Aurelius-Gruppe sowie eine kompensierende Barkapitalerhöhung mit Bezugsrecht der übrigen Aktionäre jeweils aus dem genehmigten Kapital durchzuführen.

„Wir wissen derzeit alle noch nicht, wie es mit der Pandemie weitergehen wird. Wenn wir jedoch so wie heute weiterarbeiten dürfen, dann wird die HanseYachts AG gestärkt aus der Krise hervorgehen. Wir konnten dann alte Kredite mit verschieden hohen Zinsen in Aktien wandeln und werden stattdessen neue mit aktuellem Zinssatz bedienen dürfen. Wir werden die Ärmel hochkrempeln und an deren Tilgung arbeiten, so dass die Bürgschaften zeitig zurückgegeben werden können“, so Dr. Gerhardt.

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