Das Votum ist eindeutig: Absage des 35. Berufswettbewerbs der deutschen Landjugend (BWB) aufgrund der Corona-Pandemie. Absage des europaweit seinesgleichen suchenden Fortbildungsprojekts für das Jahr 2021, bei dem sich alle zwei Jahre republikweit rund 10.000 Teilnehmende aus den Grünen Berufen miteinander messen. Der Arbeitsausschuss des BWB hat bei seiner digitalen Sondersitzung gestern lange gerungen, hat alle anwesenden Vertreter der Bundesländer intensiv angehört, Alternativen geprüft und abgewogen, bevor er angesichts der prekären Situation mit diesem einmütigen Votum an die Veranstalter des grünen Berufswettbewerbs – den Deutschen Bauernverband und den Bund der Deutschen Landjugend – die Notbremse gezogen hat.

Dabei ist alles bestens vorbereitet: Die Aufgaben vom Erstentscheid bis zum Finale stehen genauso fest wie der Startschuss am 8. Februar in Rotenburg an der Wümme, das Finale im Juni 2021 im Landwirtschaftlichen Bildungszentrum in Echem genauso wie die Vorfreude von Bundeslandwirtschaftsministerin Julia Klöckner über ihre Schirmherrschaft… Seit gut anderthalb Jahren arbeiteten die unterschiedlichsten Menschen Hand in Hand, um die deutschen Jugendmeisterschaften in der Land- und Forstwirtschaft, Weinbau, Haus- und Tierwirtschaft für das Land zum Erfolg zu machen.

Und doch führte aus Ausschusssicht kein Weg an der Entscheidung vorbei, den Berufswettbewerb 2021 aus den Startlöchern zu holen. Denn es geht nicht nur um Wettbewerbsgleichheit in allen Bundesländern, die auf lange Sicht nicht garantiert werden kann, sondern um nicht weniger als die Sicherheit aller Beteiligten. Das Votum gegen die Austragung im kommenden Jahr ist eine Entscheidung ganz im Sinne des aktuellen Wettbewerbsmotto: „Mit Herz und Hand – smart fürs Land!“ 

Wenn die Veranstalter der Empfehlung des Ausschusses folgen, findet der nächste Berufswettbewerb der deutschen Landjugend im Jahr 2023 statt. Das heißt aber nicht, dass die kommenden zwei Jahre ungenutzt verstreichen. Vielmehr sollen diese intensiv genutzt werden, um das Fortbildungsprojekt weiterzuentwickeln und zukunftsfit zu machen. Der Wettbewerb muss digitaler werden, ohne die Praxis in Land- und Hauswirtschaft, in Weinbau, Forst- und Tierwirtschaft zu vernachlässigen.

Zugleich muss die Zusammenarbeit mit den Berufsschulen verbessert und Verfahren auf den Prüfstand gestellt werden. Denn der Wettbewerb lebt davon, dass viele mitmachen. Nur dann kann er sein Potenzial voll ausschöpfen, kann er die Attraktivität der Grünen Berufe genauso zeigen wie den hohen Wissens- und Kenntnisstand der nachfolgenden Generationen. Das Netzwerk des Berufswettbewerbs der deutschen Landjugend hat also viel vor.

Seit 1953 wird der fachliche Wettstreit alle zwei Jahre von dem Bund der Deutschen Landjugend, dem Deutschen Bauern- und Deutschen LandFrauenverband mit ihren Landesverbänden sowie der Schorlemer Stiftung veranstaltet. Vom Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft sowie der Landwirtschaftlichen Rentenbank gefördert, lenkt das Fort- und Weiterbildungsprojekt die Aufmerksamkeit der Öffentlichkeit auf die Grünen Berufe und die ländlichen Räume.

Alle Infos zum Berufswettbewerb gibt’s online unter: https://www.landjugend.de/projekte/berufswettbewerb.

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