Das Theater Heilbronn ist wie alle anderen Kultureinrichtungen schwer von der Corona-Pandemie betroffen. Vorerst bleibt der Vorstellungsbetrieb bis zum 31. März 2021 ausgesetzt. Angesichts der aktuellen Entwicklungen der Corona-Pandemie haben alle Intendantinnen und Intendanten der Theater in Baden-Württemberg in einer Videokonferenz am 14. Januar 2021 gemeinsam mit dem Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kunst Baden-Württemberg und mit ihren jeweiligen Trägern diese Entscheidung getroffen. Der Heilbronner Intendant Axel Vornam hat sich darüber auch mit Heilbronns Oberbürgermeister Harry Mergel und Kulturbürgermeisterin Agnes Christner verständigt. „Angesichts der schwierigen gegenwärtigen Pandemie-Lage ist die Aufnahme des Vorstellungsbetriebs auf absehbare Zeit nicht denkbar“, sagt Axel Vornam. Aus Verantwortung zum Schutze der Gesundheit der Beschäftigten und der Zuschauer stellen sich die Theater hinter diesen Beschluss. Nun für einen längeren Zeitraum Klarheit zu haben, erleichtert zudem die Planungen für die Theater mit ihren komplexen Betriebsabläufen.  „Sollte es unerwartet zu einer drastischen Verbesserung der Situation kommen, wären die Theater auch früher in der Lage wieder für ihr Publikum zu öffnen“, betont Axel Vornam. Die Theater Baden-Württembergs sind in dieser Frage untereinander im ständigen Kontakt. Für Mitte Februar ist ein neuer Verständigungstermin zwischen den Intendanten, dem Ministerium in Stuttgart und den Trägern der Theater anberaumt.

Bereits seit Mitte März 2020 ist der Vorstellungsbetrieb nahezu komplett heruntergefahren. Nur während zweier sehr kurzer Zeitfenster im Juli 2020 und von Ende September bis Ende Oktober 2020 durften Vorstellungen vor einem kleinen Publikum gezeigt werden. Seit dem 2. November 2020 steht der Vorstellungsbetrieb wieder komplett still – vorerst verbindlich bis zum 31. März 2021.

Auswirkungen auf den Spielplan

Große Festivals, die für die Jahresmitte 2021 geplant waren und die eines langen Vorlaufes bedurft hätten, wie das Festival Tanz! Heilbronn im Mai 2021 und die 25. Baden-Württembergischen Theatertage im Juli 2021 sind abgesagt bzw. auf 2022 verschoben.

Im September und Oktober 2020 hatten mehrere neue Inszenierungen Premiere: „Der Fall der Götter“, „Endspiel“ und „Born to Be Wild?“  im Großen Haus sowie „Komm, wir finden einen Schatz“, „Die Zertrennlichen“ und „Was das Nashorn sah, als es auf die andere Seite des Zauns schaute“ in der BOXX. Momentan werden am Theater Heilbronn nur noch die bereits begonnenen Inszenierungen bis zur Generalprobe gebracht  – selbstverständlich unter Einhaltung der strengen Hygieneregeln, aber in gewohnter Qualität und mit Akribie. Ein Großteil der Belegschaft ist in Kurzarbeit. Das Haus befindet sich quasi im Standby-Modus und ist in der Lage, mit einem attraktiven Spielplan wieder fürs Publikum zu öffnen. Verschiedene Planungsszenarien für den Neustart sind vorbereitet. Das Theater ist auf alle Eventualitäten vorbereitet.
Auf ihre Premiere warten die bereits fertiggestellten Inszenierungen „Mein Freund Harvey“ im Großen Haus und „How to date a Feminist“ und „Weinprobe für Anfänger“ im Komödienhaus. Fast vollendet ist auch die Uraufführung „Schwarze Schwäne“ von Christina Kettering, die das Theater gemeinsam mit der experimenta im Science Dome herausbringen wird.
Abhängig von der Möglichkeit, wieder spielen zu dürfen, ist geplant, noch in dieser Saison außerdem die Stücke „Amphitryon“ im Großen Haus, „Bunbury“ im Komödienhaus „Rico, Oscar und die Tieferschatten“ in der BOXX und „Petty Einweg“ als mobiles Klassenzimmerstück zu zeigen.
Auch einige Gastspiele im Musiktheater, die bereits Corona-kompatibel umgesetzt wurden, sollen, wenn möglich, noch im späten Frühling oder Sommer dieser Spielzeit zur Aufführung gebracht wrden:  Das betrifft „Il Trovatore“ aus Saarbrücken und „Don Giovanni“  aus Stuttgart im Musiktheater und „My Island“ aus Mannheim im Tanztheater. Außerdem soll das Stück „Cosmic A“, das der Tänzer und Choreograf Charlie Prince als Artist in Residence bereits für da letztjährige Festival Tanz! Heilbronn entwickelt hat, im Mai 2021 in Heilbronn uraufgeführt werden.

Viele geplante Inszenierungen werden verschoben
Wegen der langen Zwangspause müssen aber auch viele für die vergangene und für diese Saison geplante Inszenierungen  verschoben werden. Fakt ist, es wird keine Inszenierung „weggeworfen“. Die Stücke, die alle mit einem großen Vorlauf und Ideenreichtum vorbereitet wurden, werden in absehbarer Zeit vor Publikum gespielt. Auch die bereits verpflichteten Inszenierungsteams bleiben im Vertrag.

Großes Haus
Aus der Spielzeit 2019/2020 werden folgende Stücke verschoben: „Biedermann und die Brandstifter“ und „Romeo und Julia“.
Aus der Spielzeit 2020/2021 werden verlegt: „Vor Sonnenaufgang“ und „High Society“.
Das bereits fertiggestellte Familienstück „Der Räuber Hotzenplotz“ wird  das Weihnachtsmärchen der kommenden Saison sein und im November 2021 Premiere haben.

Komödienhaus
Aus der Spielzeit 2019/2020 wird das Musical „Männer“ verschoben. Aus der laufenden Saison 2020/2021 rückt „Die Zeitmaschine“ in die kommende Saison.

BOXX
Die eigentlich für diese Spielzeit geplante Inszenierung „Mein ziemlich seltsamer Freund Walter“ wird in der nächsten Saison aufgeführt.

Terminverschiebungen Theater Spezial
Viele Gastspiele der beliebten Reihe „Theater Spezial. Groß.Klein.Kunst.“ mussten für einen späteren Zeitpunkt disponiert werden. Folgende Termine stehen vorerst fest:
Dui do on de Sell kommen am 30.06. 2020 ins Komödienhaus.  „Theater Spezial“ mit Alfons findet nun am 08.07.2021 um 20.00 Uhr im Großen Haus statt.  Django Asül ist am 26.09.2021 im Komödienhaus zu Gast und Maxi Schafroth am 30.09.2021 ebenfalls im Komödienhaus.
„Chocolat“, der Abend mit Ann-Kathrin Kramer und Harald Krassnitzer ist nun für den 21.11.2021 geplant.

Großer finanzieller Verlust aber starke Solidarität des Publikums
Allein im Jahr 2020 hat das Theater Heilbronn wegen der Einstellung des Vorstellungsbetriebs rund 1,9 Mio Euro an Einnahmeverlusten zu verzeichnen. Mit verschiedenen Sparszenarien, wie der Absage von Neuinszenierungen, Gastspielen, Festivals etc. versucht das Theater die Verluste zu kompensieren. Ein wesentliches und unvermeidbares Instrument ist hierbei auch die Einführung von Kurzarbeit für fast alle Beschäftigten. Rund 70 Prozent aller Ausgaben am Theater sind Personalkosten für die 170 festangestellten Mitarbeiter und gastierenden Künstler. Hilfreich ist in der gegenwärtigen Situation sicherlich auch, dass das Theater in den vergangenen Jahren sowohl künstlerisch als auch wirtschaftlich sehr erfolgreich war und somit auf Rücklagen aus den vergangenen Jahren zurückgreifen konnte, um 2020 über die Runden zu kommen.
Großartig waren und sind die Reaktionen des Publikums. Viele verzichteten auf die Rückerstattung bereist bezahlter Eintrittsgelder und stellten diese dem Theater als Spende zur Verfügung. Es gab eine Flut von ermunternden Briefen und Mails.
Schwieriger wird die finanzielle Situation für 2021, wenn sich die Folgen der Corona-Pandemie noch massiver in allen Bereichen der Gesellschaft niederschlagen. Unsicher ist auch, wann der Vorstellungsbetrieb überhaupt wieder starten darf und wann wieder vor vollen Sälen gespielt wird. Es ist davon auszugehen, dass es noch eine Weile dauern wird, bis das Theater wieder rund 165 000 Besucher im Jahr begrüßen kann und Erlöse aus Eintrittskarten erzielt, die dem Theater mit einem Eigenfinanzierungsanteil von über 20 Prozent einen bundesdeutschen Spitzenplatz unter den Staats-, Stadt- und Landestheatern einbringen.

Besucherservice während des Lockdowns telefonisch und per Mail zu erreichen
Während des Lockdowns ist der Besucherservice des Theaters von Montag bis Freitag zwischen 10 und 15 Uhr nur telefonisch unter 07131/563001 und per Mail an kasse@theater-hn.de zu erreichen.

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