Weniger Menschen in den touristischen Zentren, Fische in den Kanälen von Venedig und ein erheblicher Rückgang von Treibhausgasemissionen der großen Städte, die sich im Lockdown befinden. Die Corona Krise gibt einen Eindruck, wie die Welt mit einem geringeren CO2-Ausstoß aussehen könnte. So sank die Nachfrage nach fossilen Brennstoffen wie Kohle und Öl um 8,5 bzw. 6,7 Prozent auf den niedrigsten Stand seit mehr als 70 Jahren, während die Nachfrage nach erneuerbaren Energien um einen Prozentpunkt anstieg.  

Erneuerbare Energien können also auch in Krisenzeiten punkten. Die Konjunkturmaßnahmen hätten günstige Bedingungen für Investitionen in Wind- und Solarprojekte geschaffen, so Thomas Meyer zu Drewer, Head of Public Distribution, Deutschland & Österreich, bei Lyxor ETF: „Einige institutionelle Investoren sehen den Bereich der erneuerbaren Energieträger sogar als sichereren Hafen, da die Erträge dort eine geringere Korrelation zu anderen Branchen aufweisen.“ 

Trotz der steigenden Nachfrage und des wachsenden Bewusstseins für den Klimaschutz gäbe es jedoch weiterhin eine hartnäckige und falsche Befangenheit zum Thema erneuerbare Energien. Thomas Meyer zu Drewer benennt drei besonders verbreitete Vorurteile: 

1. Erneuerbare Energien sind ein vorübergehendes Phänomen 

„Ganz im Gegenteil. Erneuerbare Energien werden auf Dauer eingesetzt, weil sie für die Umwelt und auch aus finanzieller Sicht sinnvoll sind,“ erklärt Meyer zu Drewer. Dahingegen verursacht mehr als die Hälfte der heutigen Kohlekraftwerke höhere Betriebskosten als die Errichtung neuer Infrastrukturen für erneuerbare Energien. Auch die Kosten, die für die Erzeugung von Strom aus erneuerbaren Energien auftreten – dazu zählen u.a. Anschaffungs-, Finanzierungs- und Betriebskosten – seien in der Vergangenheit erheblich gesunken. „Gleiches gilt für die Kosten für Batteriespeicherkapazitäten, deren Preise in den vergangenen zehn Jahren dank technologischer Fortschritte ebenfalls deutlich zurückgegangen sind,“ so Meyer zu Drewer.  

2. Investitionen in fossile Brennstoffe sind nicht nachhaltig 

Natürlich ist die Finanzierung von fossilen Brennstoffen nicht nachhaltig. „Allerdings ist es durchaus sinnvoll, bestehende Kraftwerke energieeffizienter auszurichten und damit die Energiewende einzuleiten und zu unterstützen,“ erläutert Meyer zu Drewer. Eine vollständige Umstellung des Energieträgermodells in der Zukunft sei zwar unumgänglich, aber nicht über Nacht zu schaffen. Daher sei die Verbesserung der Energieeffizienz der jetzigen betriebenen fossilen Kraftwerke ein zentraler Aspekt.  

Hierbei sei zu beachten, dass zahlreiche Energieerzeuger zu den sogenannten Kombikraftwerken zählen, die sowohl eine Gas- als auch eine Dampfturbine zur Energieerzeugung nutzen. Der US-Konzern General Electric schätzt, dass auf diese Weise bis zu 50 Prozent mehr Strom mit demselben Brennstoff erzeugt werden kann. Erdgas zähle noch zu den umweltfreundlicheren fossilen Brennstoffen, denn die Verbrennung von Erdgas zur Energieerzeugung verursache weitaus geringere CO2-Emissionen als die Verbrennung von Kohle oder Öl. „Erdgas ist zudem eine Ergänzung zu erneuerbaren Energien, da Gasturbinen kostengünstig in Betrieb genommen werden können und dann kurzfristig Strom liefern, wenn erneuerbare Energien nicht verfügbar sind,“ so Meyer zu Drewer. „Die Kombination von Erdgas mit Wind- oder Solarenergie kann die Treibhausgasemissionen schon erheblich reduzieren.“

3. Erneuerbare Energien sind nur durch Subventionen tragbar 

Dank technischer Verbesserungen und wettbewerbsfähigerer Kosten seien Fördermittel nicht mehr zwingend notwendig. Meyer zu Drewer sieht die Hinwendung zu erneuerbaren Energien als strukturellen Wandel, da deren Bezugskosten sinken, während die Kosten für fossile Brennstoffe womöglich sogar steigen könnten. „Unternehmen, die auf fossile Brennstoffe angewiesen sind, müssen schwieriger zugängliche Reserven anzapfen,“ so Meyer zu Drewer. Dies werde, in Kombination mit dem „Green Deal“ der EU, das Vertrauen in Unternehmen aus dem Bereich erneuerbarer Energien stärken. Zugleich plant die EU, Subventionen für fossile Brennstoffe deutlich zu reduzieren, da diese die Bemühungen untergraben, bis 2050 die im Pariser Abkommen anvisierte CO2-Neutralität zu erreichen.

Lyxor Asset Management1 und Lyxor International Asset Management2 (Lyxor Gruppe) gehören direkt bzw. indirekt zu 100 Prozent zur Société Générale. Die Lyxor Gruppe ist ein europäischer Asset Management Spezialist für alle Anlagestile – aktiv, passiv oder alternativ. Von ETFs bis hin zu Multi-Management, mit Assets under Management sowie Assets under Advisory in Höhe von 173,4 Milliarden Euro* entwickelt Lyxor innovative Anlagelösungen, um langfristigen Herausforderungen in der Vermögensverwaltung gerecht zu werden. Dank ihrer Experten sowie ihres Researchs und langjähriger quantitativer Erfahrung kombiniert Lyxor die Suche nach Performance und Risikomanagement.

1Lyxor Asset Management S.A.S. ist von der „Autorité des marchés financiers" (französische Aufsichtsbehörde) unter der Nummer GP98019 zugelassen.
Lyxor International Asset Management S.A.S. ist von der „Autorité des marchés financiers" (französische Aufsichtsbehörde) unter der Nummer GP04024 zugelassen.
* Inklusive 19,1 Milliarden Euro Assets under Advisory. Entspricht 203,3 Milliarden US-Dollar in Assets under Management und Assets under Advisory (inklusive 22,4 Milliarden US-Dollar in Assets under Advisory). Per Ende März 2021.

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[1] Lyxor International Asset Management, Stand 31.12.2020.
[2] Bloomberg. Daten stammen aus dem Zeitraum 31.12.2019 bis 31.12.2020

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