Der Itelteich bei Walkenried hält wieder sein Wasser – das ist die erfreuliche Nachricht nach Abschluss der Sanierungsarbeiten am Damm des Walkenrieder Klosterteiches. Die Niedersächsischen Landesforsten haben die aufwendige Abdichtung des Staudammes beendet. Seit Juni verfülle sich das unter Natur- und Denkmalschutz stehende Stillgewässer, seine volle Stauhöhe habe der Teich noch nicht wieder erreicht, teilt das Niedersächsische Forstamt Lauterberg heute mit. Um die Bauarbeiten starten zu können, war der Itelteich im Dezember abgelassen worden. Der für Januar geplante Beginn der Sanierung musste mehrfach aufgrund winterlicher Verhältnisse verschoben werden.

Der Itelteich liegt zwischen Walkenried und Ellrich in Südniedersachsen nahe der Grenze zu Thüringen. Im Winter hatte das Forstamt vorab Bäume entfernen lassen, die die Arbeiten behindert hätten. Zahlreiche Baumwurzeln und Stockausschläge hatten den Dammkörper zerstört. Die Wurzelausfaulungen führten zur Undichtheit des Staudammes und zu dauerhaftem Wasserverlust.

Naturschutz-Försterin Claudia Quandt koordiniert die Sanierung

Die abgeschlossene Sanierung hat Claudia Quandt auf Schritt und Tritt begleitet. Die Försterin für Waldökologie und Naturschutz koordiniert die Bauarbeiten am denkmalgeschützten UNESCO-Weltkulturerbe. Fachlich unterstützt und bestens beraten hat sie Jürgen Alich von der Harzwasserwerke GmbH. Die Forstfrau ist verantwortlich für Wald-Naturschutz im Südharz. Verschiedene Arbeitsschritte waren notwendig, um den Damm für die nächsten Jahrhunderte abzudichten. „ Zuerst musste der alte Wellenschlagschutz aus Steinen mit sämtlichen Wurzeln abgetragen und der Oberboden bis auf eine gelbe Tonschicht entfernt werden. Dann haben wir eine neue, 80 Zentimeter starke Schicht aus rot-braunem Ton aufgebracht und mit einer Planierwalze verdichten lassen. Diese Schicht erhielt als Abdeckung ein schützendes Geovlies, worauf 270 Tonnen Dolomitgestein als neuer Wellenschlagschutz gleichmäßig aufgebracht wurde“, beschreibt die Försterin die sorgfältige Abdichtung. Insgesamt seien fast 450 Tonnen Ton nötig gewesen, der, wie auch die Dolomitsteine, aus dem Steinbruch Rump & Salzmann bei Uehrde stamme, ergänzt Claudia Quandt. Während die Firma Domeier aus Rhumspringe solche Arbeiten heute mit schwerem Gerät ausführen könne, hätten unsere Vorfahren das Material für den Damm in mühsamer Handarbeit transportieren und verbauen müssen, bestaunt die Forstfrau die mittelalterliche Ingenieurskunst an den Klosterteichen.

Forstamt Lauterberg finanziert die Arbeiten zum Natur- und Denkmalschutz

Das Niedersächsische Forstamt Lauterberg hat aus eigenem Budget die mehrmonatigen Arbeiten finanziert. Forstamtsleiter Stefan Fenner kalkuliert für die Sanierungsmaßnahme 55 Tausend Euro ein. Mittlerweile haben die Walkenrieder Sportfischer das Gewässer wieder unter ihre Pflege genommen. Als Pächter sorgt der Angelsportverein für eine nachhaltige Bewirtschaftung und Instandhaltung der Walkenrieder Klosterteiche. Der Angelverein freut sich über den steigenden Wasserspiegel und das klare frische Wasser im Itelteich. Auch Wasservögel und Seerosen profitierten bereits vom abgedichteten Damm, meint Stefan Fenner. Der Forstamtsleiter ist froh über das erfolgreiche Ende der Bauarbeiten und ergänzt: „Auch der beliebte Wanderweg ins sogenannte Himmelreich und zu den Itelklippen ist wieder frei“.

Die Teichanlagen sind als Klosterteiche bei Walkenried weit bekannt und Teil des UNESCO Weltkulturerbes der Oberharzer Wasserwirtschaft. Sie sind außerdem Bestandteil des FFH-Gebiets „Gipskarstgebiet bei Bad Sachsa“ im Südharz und gehören den Niedersächsischen Landesforsten. Die Landesforsten unterhalten, pflegen und sanieren die wertvollen Teichanlagen und erhalten ein touristisches Kleinod an der Nahtstelle von Niedersachsen und Thüringen.

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