Über 600 Aktivist*innen des Bündnisses Ende Gelände und von Lützerath lebt haben gestern die Bagger des Braunkohletagebaus Garzweiler II gestoppt. Die Polizei hat mit einem massiven Aufgebot versucht die Menschen aufzuhalten. Dabei wurden mehrere Menschen verletzt, mindestens eine Person schwer. Mit ihren Aktionen rund um das Dorf Lützerath wollen die Aktivist*innen den Ausbau des Tagebaus durch den Energiekonzern RWE verhindern. Durch die Tagebauerweiterung würde das 1,5 Grad Ziel für Deutschland unereichbar.

Ende Gelände Sprecherin Emilia Lange: "Der Kohle-Polizeistaat reagiert mal wieder mit nichts als Zerstörung und Gewalt. Aber die Klimagerechtigkeitsbewegung lässt sich nicht aufhalten, auch ein überdimensioniertes Polzeiaufgebot mit Räumpanzern und Pferdestaffeln kann uns nicht stoppen. Wir schalten die Kohle ab, wenn wir es wollen, damit alle Dörfer leben – weltweit. Wir bleiben das Investitionsrisiko für den fossilen Kapitalismus und wir kommen wieder! Denn Lützerath verteidigen, heißt Garzweiler stoppen!"

Die Aktion fand zeitgleich mit dem Beginn der Weltklimakonferenz in Glasgow statt. Dort will Deutschland seine Fortschritte bei der Bekämpfung des Klimawandels präsentieren. Auch die künftige Ampelkoalition hat den den Klimaschutz zu einem wichtigen Schwerpunkt einer künftigen Regierung erklärt.

"Wir haben die ewigen Lippenbekenntnisse der Regierungen nur noch satt. Wer mitten in der Klimakrise davon spricht, dass Deutschland idealerweise 2030 aus der Kohle aussteigt, befeuert die Katastrophe. Wir brauchen eine Umkehr um 180 Grad. Sofort! Der fossile Kapitalismus gehört mitsamt seinen Kohlebaggern ins Museum. Und genau da werden wir ihn hinschicken", sagt Ende-Gelände-Sprecherin Dina Hamid. 

Um Lützerath konzentrieren sich derzeit viele Proteste gegen die Klimakrise. Es ist eines der insgesant 6 Erkelenzer Dörfer, die  der Energiekonzern RWE für die Erweiterung des Tagebaus Garzweiler II abreißen will. Aktivist*innen haben erklärt, dass sie Lützerath vor der Zerstörung schützen werden. Noch bis zum 5. November feiert das Dorf das „Unräumbar-Festival“ und wird in den nächsten Wochen ein größeres Protestcamp beherbergen.

Ende Gelände hat in den letzten Jahren im Rheinland schon mehrfach mit tausenden Menschen Kohleinfrastruktur stillgelegt und Förderbänder, Schienenstrecken oder Kohlebagger blockiert. Das Aktionsbündnis fordert den sofortigen Kohleausstieg und weltweite Klimagerechtigkeit. 

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