• Mieten für Neubauwohnungen sind 2021/22 um 3,4 Prozent gestiegen
  • Die Klein- und Mittelstädte legen mit 3,9 bis 4,2 Prozent im Bestand sowie 3,6 bis 4,0 Prozent im Neubau am stärksten zu

Die Mieten sind bundesweit auf moderatem Niveau gestiegen. Dabei sind sie seit über einem Jahr und vor allem seit März 2022 weit hinter der steigenden Inflationsrate zurückgeblieben, die von Q1/2021 bis Q1/2022 bei etwa 5,8 Prozent lag. Das ist ein zentrales Ergebnis aus dem neuen IVD-Wohn-Preisspiegel 2022/2023 auf Basis von Daten aus ca. 450 Städten aus dem ersten Halbjahr 2022.

In den vergangenen fünf Jahren bewegten sich die Mietpreise mit einem Wachstum von durchschnittlich 3,1 Prozent immer leicht über dem Rahmen des Verbraucherpreisindex von plus 0,5 bis maximal zwei Prozent. Nun rangieren sie weit darunter. Mieten für Neubauwohnungen sind 2021/22 um durchschnittlich 3,4 Prozent gestiegen – und zwar sowohl bei mittlerem als auch gutem Wohnwert. In den begehrten Top-7-Städten gab es ein Plus von rund zwei Prozent in beiden Wohnwertsegmenten.

„Die Mieten sind längst nicht mehr der Preistreiber bei der Inflation. Seit mehreren Jahren entwickeln sich Wohnkosten unterproportional zur allgemeinen Teuerung. Fast alle anderen Dinge, die im statistischen Warenkorb liegen, steigen mittlerweile stärker im Preis. Für den Vermieter heißt das: Er hat zwar noch einen gewissen Inflationsschutz, aber inflationsbereinigt erhält ein Vermieter heute weniger als vor einem Jahr,“ sagt Jürgen Michael Schick, Präsident des Immobilienverbandes Deutschland IVD, anlässlich der Veröffentlichung des neuen IVD-Wohn-Preisspiegels.

Miete Bestandsbauten:

Weiteres Ergebnis der IVD-Wohn-Preisspiegels: Die Nachfrage nach Mietwohnungen in den Speckgürteln der Metropolen wächst. „Die Umlandgemeinden ziehen preislich an, ohne dass in den Metropolen ein Preisrückgang zu beobachten wäre. Dies führen wir auf die erneut belebten Wanderungsbewegungen in Deutschland zurück: Studierende, die während der Pandemie im Elternhaus wohnen geblieben sind, ziehen kommen in die Universitätsstädte zurück, auch innereuropäische Wanderbewegungen sorgen für die Preisanstiege in den Metropolen. Viele Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer hingegen streben ins Umland, da sie seit der Corona-Pandemie nicht mehr zwingend arbeitsortnah wohnen beziehungsweise zeit- und kostenintensiv in die City-Zentren pendeln müssen. Durch die verstärkte Möglichkeit im Homeoffice zu arbeiten, ist die Attraktivität des Umlands für viele Menschen gestiegen“, so Jürgen Michael Schick. Die Mietpreise in Klein- und Mittelstädten stiegen im Durchschnitt auf niedrigerem Niveau um rund vier Prozent, der Mietpreisanstieg in den Großstädten und Metropolen lag noch etwas darunter, wenngleich von einem höheren Mietniveau kommend.

Miete Neubauten:

Mieten in den Metropolen kosten inzwischen rund 12 Euro pro Quadratmeter bei mittlerem Wohnwert und rund 14 Euro bei gutem Wohnwert. Bei den Neubaumieten fällt insbesondere der sehr mäßige Anstieg in den Metropolen auf. Frankfurt als bislang günstigste Metropole bei den Neubaumieten hat die höchsten Preissteigerungen von 4,2 Prozent (mittlerer Wohnwert) und 3,6 Prozent (guter Wohnwert) zu verzeichnen, gefolgt von München mit 3,7 und 2,4 Prozent. Auch Berlin (2,0 und 3,3 Prozent) und Köln (2,1 und 1,2 Prozent) haben leicht zugelegt. In den restlichen Metropolen stagnieren die Neubaumieten eher.

Die Klein- und Mittelstädte legen mit 3,9 bis 4,2 Prozent im Bestand sowie 3,6 bis 4,0 Prozent im Neubau am stärksten zu. In den Kleinstädten kostet der durchschnittliche Quadratmeter Neubaumiete über 8,50 Euro, in den Mittelstädten zwischen 9,50 (mittlerer Wohnwert) und 10,50 (guter Wohnwert) Euro.

„Angesichts der steigenden Zinsen und Baukosten mehren sich die Fälle, bei denen der ursprüngliche Plan, eine Immobilie zur Selbstnutzung zu erwerben, zunächst auf Eis gelegt wird und die ehemaligen Kaufinteressenten stattdessen eine passende Wohnung zur Miete suchen. Derartige Ausweichtendenzen dürften die zwischenzeitlich abgeflachten Mietsteigerungskurven nun wieder steiler werden lassen“, prognostiziert Schick.

Erläuterungen zum IVD-Wohnpreisspiegel und zur Methodik finden Sie unter folgendem Link:

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Der IVD ist die Berufsorganisation und Interessensvertretung der Beratungs- und Dienstleistungsberufe in der Immobilienwirtschaft. Der IVD betreut mehr als 6.000 Mitgliedsunternehmen mit gut 100.000 Beschäftigten. Die 1.800 Wohnungsverwalter im IVD verwalten rund 3,5 Millionen Wohnungen. Die Immobilienmakler des Immobilienverbands beraten jährlich rund 40 Prozent aller Immobilientransaktionen. Damit setzen sie über 405.000 Vermittlungen pro Jahr mit einem Transaktionsvolumen von knapp 95 Milliarden Euro um. Die Immobilienbewerter stellen die Königsklasse dar, wenn es um den Marktwert einer Immobilie geht. Zu den Mitgliedsunternehmen zählen auch Bauträger, Finanzdienstleister und viele weitere Berufsgruppen der Immobilienwirtschaft. Die Aufnahme in den IVD Bundesverband erfolgt nach Abschluss einer umfassenden Sach- und Fachkundeprüfung und gegen Nachweis des Abschlusses einer Vermögensschadenhaftpflichtversicherung. Der vollständige Name des Verbandes lautet: „Immobilienverband Deutschland IVD Bundesverband der Immobilienberater, Makler, Verwalter und Sachverständigen e.V.“. Der IVD ist 2004 hervorgegangen aus dem Zusammenschluss der Traditionsverbände Verband Deutscher Makler (VDM) und Ring Deutscher Makler (RDM). Der IVD blickt somit auf eine langjährige Historie zurück. Der RDM hatte sich 1924 gegründet.

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