Der Landesverband des ökologische Verkehrsclub Deutschland (VCD) begrüßt, dass es nach dem Schüler-, dem Landes- und dem Seniorenticket in Hessen ein weiteres, vergünstigtes Nahverkehrsticket geben wird: für Geringverdienende. Damit komme man einem wichtigen Ziel näher, allen Menschen in Hessen ein attraktives und nachhaltiges Mobilitätsangebot zu unterbreiten.
„Der ÖPNV zählt zur Daseinsfürsorge und ermöglicht Teilhabe“, betont Sandra Laaz vom hessischen VCD Landesvorstand. Mathias Biemann, Sprecher auch des VCD Rhein-Main, sieht mit dem vergünstigten hessischen Nahverkehrsticket als Ergänzung zum kommenden Deutschlandticket ein wichtiges Ziel erreicht: „Dank einfacher und klarer Ticketkommunikation und -bepreisung ist es nun möglich aus dem komplizierten Tarifdschungel der Verkehrsverbünde auszubrechen.“
Die Nutzbarkeit von Bahn und Bus als wichtige Säulen im Umweltverbund zu stärken, sei auch ein zentraler Punkt im hessischen Verkehrswendegesetz, das vom VCD Hessen maßgeblich mit vorangetrieben worden sei.

Neben der Finanzierung von bezahlbaren Tickets für die möglichst Vielen, sei jedoch auch das Angebot zu halten und auszubauen. Momentan werden vergünstigte Fahrkarten aus dem selben Topf bezahlt wie die Angebotsleistung. Der VCD fürchtet, dass die Gelder nicht ausreichen, um bei der Taktung und dem Streckenausbau wirklich einen Sprung nach vorne zu tun. Vielmehr zeigt die aktuelle Lage, dass Verbünde im Fahrplan kürzten und avisierte Verdichtungen aussetzten. „Wir erleben gerade ein Rollback im öffentlichen Nahverkehr, der uns große Sorgen bereitet“, so Anja Zeller, hessische VCD Geschäftsführerin. Weiteren Gruppen bezahlbare Mobilität in öffentlichen Verkehrsmitteln zu ermöglichen, seien wichtige Schritte um die Klimaziele im Verkehrssektor zu erreichen. Solange die Verbünde weiter zum Sparen gezwungen würden, bestehe die Gefahr, dass das Angebot unattraktiver würde.
„Die Leistung im öffentlichen Nahverkehr darf nicht weiter einbrechen“, sind sich Laaz, Biemann und Zeller einig. „Vielmehr brauche es eine klare Ausweitung des Angebots in Stadt und Land, gute Verknüpfungen in den Umsteigebereichen und die Vereinfachung des Systems“, so der VCD Hessen abschließend.

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