Mit einem bundesweiten Aktionstag am 20. Juni unter dem Titel „Alarmstufe Rot –  Krankenhäuser in Not“ machen die Kliniken in Deutschland auf ihre verheerende wirtschaftliche Situation aufmerksam. Auch das Klinikum Würzburg Mitte ist durch immense inflationsbedingte Kostensteigerungen sowie fehlende Refinanzierung betroffen und beteiligt sich daher aktiv an der Kampagne.

„Wir benötigen endlich wieder Verlässlichkeit bei der Finanzierung der Kliniken“, sagen Dominik Landeck und Volker Sauer, Geschäftsführer des KWM. „Die aktuellen Hilfspakete der Politik sind weder ausreichend noch nachhaltig. Die Krankenhäuser brauchen Sicherheit. Sicherheit für Krankenhausträger und Beschäftigte, aber auch und vor allem für Patientinnen und Patienten.“

Inflation bedroht Krankenhäuser

Die Deutsche Krankenhausgesellschaft (DKG) prognostiziert ohne politisches Handeln einen eiskalten Strukturwandel mit Insolvenzen, Schließungen und verheerenden Auswirkungen für die Versorgungssicherheit. Schon im Herbst 2022 hatten viele Kliniken auf diese Gefahr aufmerksam gemacht. Auch unabhängige Untersuchungen, wie der Krankenhausrating-Report, spiegeln wider, dass fast jedes zweite Krankenhaus von Insolvenz bedroht ist und fast keine Klinik mehr eine schwarze Null schreibt.

Als Reaktion auf die Energiekostensteigerungen hat die Bundesregierung 6 Milliarden Euro zur Verfügung gestellt. Diese fließen aber nur teilweise wirklich in die Kliniken. Andere inflationsbedingte Mehrkosten, beispielsweise bei Material, externen Dienstleistern, Lebensmitteln und vielem mehr treffen die Kliniken trotzdem weiterhin. Da Krankenhäuser ihre Preise nicht selbst festlegen und somit an die Inflation anpassen können, steuern viele Kliniken nun auf ein verheerendes Defizit zu: Bis Ende des Jahres 2023 rechnet die DKG mit einem Minus von rund 10 Milliarden Euro bei den deutschen Krankenhäusern.

Die Kliniken fordern am bundesweiten Aktionstag die Politik auf, verlässliche Rahmenbedingungen zu schaffen, damit sie wieder in wirtschaftlicher Sicherheit verlässlich ihre Arbeit planen können. Bis die große Krankenhausreform greift, müssen Insolvenzen in den Krankenhäusern vermieden werden, um die Versorgungssicherheit überall im Land zu sichern. Anstelle von kurzfristigen Hilfsprogrammen und Rettungsschirmen benötigt das Krankenhaussystem eine verlässliche und nachhaltige Finanzierung, die die Kliniken aus der anhaltenden wirtschaftlichen Unsicherheit herausholt.

Die DKG hat hierzu eine Petition gestartet, die bislang bereits mehr als 9.000 Unterstützer gefunden hat. Wer sein Stimme zur Unterstützung der Krankenhäuser abgeben möchte, hat dazu online die Möglichkeit unter www.dkgev.de.

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