Von der Schulbank zum Wunschberuf: In diesen Tagen starten tausende junge Menschen in Sachsen ihre schulische oder betriebliche Ausbildung oder ein duales Studium. Egal ob sitzend am Computer oder bei anstrengender körperlicher Arbeit: Ohne regelmäßige Bewegung oder Entlastung kann jeder Job schnell Spuren hinterlassen. Wie es um die Gesundheit der Auszubildenden in Sachsen steht, belegen Abrechnungsdaten der AOK PLUS von 2017 bis 2022: So haben unter anderem psychische Beschwerden und Kopfschmerzen zugenommen. Zudem sind immer mehr Auszubildende zu dick. Rückenerkrankungen sind rückläufig, bleiben allerdings auf hohem Niveau. Da rund jeder zweite sächsische Azubi bei der AOK PLUS versichert ist, sind die Ergebnisse repräsentativ.

Psychische Erkrankungen nehmen zu
Knapp ein Drittel der Auszubildenden in Sachsen litt 2022 unter einer psychischen Erkrankung oder Verhaltensstörung (insg. 29,2% aller Azubis). Stark zugenommen haben dabei im Vergleich zu 2017 Depressionen (Zunahme um 27%) und Angstzustände (Zunahme um 36%). Einer von 14 Menschen in Ausbildung ist depressiv (7%), wobei die Altersgruppe der 25- bis 29-Jährigen besonders stark betroffen war (14%). Auffällig ist, dass junge Frauen deutlich häufiger unter psychischen Beschwerden leiden: So kämpfte jede elfte Auszubildende mit Angstzuständen, aber nur jeder 32. Auszubildende (Frauen: 9,4%, Männer: 3,1%; insg.: 5,7%). Bei den Belastungsstörungen zeigt sich der gleiche Trend (Frauen: 14,5%; Männer: 6,2%; insg.: 9,5%).

Dr. Carolin Gebauer, Beratungsärztin bei der AOK PLUS, erläutert: "Mutmaßlich wirken sich die Ereignisse der vergangenen Jahre und aktuelle Geschehnisse wie die Corona-Pandemie, der Klimawandel und der Ukraine-Krieg auf die Psyche der jungen Menschen aus. Mittlerweile sind Angstzustände und Depressionen aber auch kein Tabu mehr und werden offener thematisiert, was den Anstieg der Diagnosezahlen zusätzlich erklären könnte." Gerade im psychischen Bereich hält die AOK PLUS mehrere Angebote bereit, die Betroffene dabei unterstützen, den Stress in den Griff zu bekommen, bevor es zu psychischen Leiden kommt, oder die zum Beispiel bei einer Depression ergänzend zur Behandlung eingesetzt werden können. Eine gezielte Rundumversorgung junger Menschen bei psychischen Erkrankungen wird durch spezielle Behandlungsprogramme gewährleistet. So hilft beispielsweise das kostenfreie Online-Selbsthilfeprogramm moodgym bei der Vorbeugung oder Verringerung von depressiven Symptomen. Weitere Infos: moodgym.de.

Kopf- und Rückenschmerzen weit verbreitet
Mit psychischen Beschwerden gehen häufig auch psychosomatische Erkrankungen einher. So sind die Zahlen bei den Erkrankungen der Wirbelsäule und des Rückens zwischen 2017 und 2022 zwar insgesamt rückläufig (Abnahme um 9%), doch litt 2022 noch immer jeder fünfte sächsische Auszubildende unter Rückenschmerzen (21,8%). "Als Resultat aus Bewegungsarmut und Fehlhaltungen und in Verbindung mit Übergewicht und psychischen Störungen besteht bei diesen Schmerzen das große Risiko der Chronifizierung. Wichtig ist deshalb, dass sie innerhalb der ersten sechs Monate behandelt werden", betont die Expertin der AOK PLUS. Die Diagnose Migräne bzw. chronischer Kopfschmerz wurde im Jahr 2022 bei jedem achten der 15 bis 29 Jahre alten Azubis (12,1%) gestellt. Im Vergleich zu 2017 ist dies ein Anstieg um 15%. Die Auswertungen zeigen auch hier, dass junge Frauen häufiger betroffen sind: Bei Kopfschmerzen sind es doppelt so viele Frauen wie Männer (Frauen: 17,6%; Männer: 8,5%).

Immer mehr Auszubildende sind zu dick
Jeder 16. Auszubildende (6,2 %) in Sachsen war 2022 krankhaft dick. Während der Anteil bei den 20- bis 29-Jährigen sank, ist die jüngste Altersgruppe der 15- bis 19-Jährigen (7,5%) heute stärker von Adipositas betroffen. Der Anteil im Vergleich zu 2017 stieg um 14%. Bei den Männern fiel der Zuwachs zwar insgesamt stärker aus, dennoch sind mehr weibliche Auszubildende zu dick. Aber auch das andere Extrem, die Essstörungen, nahm zu: bei den jungen Frauen im Vergleich zu 2017 um 58%. 2022 zeigten 1,9% der weiblichen Auszubildenden ein gestörtes Essverhalten. Bei den männlichen Auszubildenden blieb das Niveau annähernd gleich bei 0,2%. "Die hohe Anzahl an jungen Menschen, die zu dick sind, ist alarmierend, da mit Adipositas häufig Herz-Kreislauf-Erkrankungen oder Diabetes einhergehen. Doch auch Essstörungen wie Bulimie und Magersucht führen zu körperlichen Beeinträchtigungen und großem psychischen Leid und können sogar zum Tod führen", sagt Dr. Carolin Gebauer und fügt hinzu: "Wünschenswert ist hier ein gesundes Mittelmaß."

Mehr AU-Tage und Atemwegsinfektionen
Der Krankenstand lag 2022 bei Sachsens Auszubildenden bei 6,3%, was einen Anstieg um 1,4 Prozentpunkte im Vergleich zu 2017 entspricht. Jeder Auszubildende war somit durchschnittlich 22,8 Tage arbeitsunfähig erkrankt. Häufigste Ursache für die Krankschreibung waren dabei akute Infektionen der oberen Atemwege (40,3%), gefolgt von infektiösen Darmkrankheiten
(9,6%). Diese Erkrankungen hatten auch 2017 die Spitzenplätze inne.

AOK PLUS ist Gesundheitspartner für Auszubildende und Unternehmen
"Insgesamt zeigen die Daten zum Glück, dass der Großteil der Auszubildenden gesund ist", sagt Dr. Carolin Gebauer. „Doch Bewegungsmangel, ungesunde Ernährung und psychischer Stress setzen bereits jungen Menschen zu. Umso wichtiger ist es, beim Einstieg ins Berufsleben gesundheitsförderliche Routinen für sich selbst zu entwickeln und mit dem Arbeitgeber über ein gesundes betriebliches Umfeld im Gespräch zu sein.“

Die AOK PLUS unterstützt Auszubildende und Unternehmen dabei aktiv. Speziell für Schüler, Auszubildende und Studierende bietet die AOK PLUS mit dem Programm „AOK-liveonline“ kostenfreie Online-Coachings zu Stress und Entspannung, Ernährung oder Abnehmen, aber auch Resilienz und Schönheitsidealen, Prüfungsstress und Doping. Weitere Infos gibt’s unter plus.aok.de/liveonline. Wie alle Versicherten der AOK PLUS können Azubis außerdem zwei kostenlose Gesundheitskurse pro Jahr zu gesunder Ernährung, Bewegung und Entspannung buchen und haben dabei fast 3.000 zertifizierte Anbieter zur Auswahl. Zur Kurssuche geht‘s unter plus.aok.de/kurse. Im Rahmen des betrieblichen Gesundheitsmanagements bietet die AOK PLUS zudem am Arbeitsplatz Programme zur Verbesserung der Gesundheitskompetenz der jungen Menschen sowie der Ausbilderinnen und Ausbilder an. „Es ist wichtig, ein gesundes betriebliches Umfeld zu schaffen und den Auszubildenden von Beginn an kompetente Ansprechpartner für Gesundheitsfragen an die Seite zu stellen. Sie können Belastungen – seien es körperliche oder seelische – bestenfalls frühzeitig erkennen und reagieren“, erläutert die Beratungsärztin. Weitere Infos im Fachportal für Arbeitgeber: plus.aok.de/betriebliche-gesundheit.

Der Analyse der AOK PLUS liegen die Daten von 53.736 AOK PLUS-versicherten Auszubildenden in Sachsen im Alter von 15 bis 29 Jahren zugrunde.

Über AOK PLUS – Die Gesundheitskasse für Sachsen und Thüringen

Die AOK PLUS ist die größte gesetzliche Krankenkasse in Sachsen und Thüringen. In Sachsen begleitet die Gesundheitskasse 2,3 Millionen Versicherte (Stand: 01.07.2023) professionell und partnerschaftlich in allen Lebenssituationen: bei Prävention, Gesundheitsvorsorge, Krankheit und Pflege. Dabei ist die AOK PLUS mit über 90 Filialen in Sachsen sowie auch digital überall und jederzeit gut erreichbar.

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