Der Landesjugendring Niedersachsen zeigt sich besorgt über die Ergebnisse der aktuellen Mitte-Studie der Friedrich-Ebert-Stiftung. Diese hat Einstellungen in der Gesellschaft identifiziert, die uns alarmieren sollten und aufzeigt, dass Demokratiebildung und gesellschaftlicher Zusammenhalt stärker gefördert werden müssen.

Die Studie stellt folgendes fest: Jede zwölfte Person in Deutschland teilt ein rechtsextremes Weltbild, und der Anteil derer, die klar rechtsextreme Orientierungen vertreten, ist auf 8 % gestiegen – ein erheblicher Anstieg im Vergleich zu den Vorjahren. Besorgniserregend ist auch, dass über 6 % der Befragten eine Diktatur mit einer einzigen starken Partei und einem Führer für Deutschland befürworten. Über 16 % behaupten eine nationale Überlegenheit Deutschlands und fordern ein starkes Nationalgefühl sowie eine Politik, die dem Land Macht und Geltung verschaffen soll. Zudem vertreten fast 6 % der Befragten vermehrt sozialdarwinistische Ansichten, die die Trennung zwischen „wertvollem“ und „unwertem“ Leben propagieren.

Der Landesjugendring Niedersachsen sieht diese Entwicklungen mit großer Sorge und fordert dringend mehr Investitionen in die verbandliche Jugendarbeit. Als Vorstandssprecher*innen des Landesjugendrings Niedersachsen betonen Regina Gehlisch und Oliver Ohm, wie wichtig es für junge Menschen ist, Selbstorganisation und Selbstwirksamkeit zu erfahren. In Jugendverbänden lernen junge Menschen, wie durch funktionierende demokratische Strukturen ihre Interessen gehört und beachtet werden, und wie sie aktiv an der Gestaltung ihres Lebensumfelds teilhaben können. Das Erleben von Demokratie in der Gemeinschaft ist ein wesentlicher Bestandteil der Arbeit in Jugendverbänden und trägt nachhaltig zur Demokratiebildung bei.

„Demokratische Bildung und die Förderung von sozialem Miteinander beginnen im Kindes- und Jugendalter. In Jugendverbänden erfahren junge Menschen, wie Demokratie gelebt wird, sie aktiv etwas bewegen können und wie Teilhabe über soziale Gruppen hinweg funktionieren kann. Diese Erfahrungen sind entscheidend, um der Zunahme demokratiefeindlicher und sozialdarwinistischer Einstellungen entgegenzuwirken“, betont Regina Gehlisch, Vorstandssprecherin des Landesjugendrings Niedersachsen.

Oliver Ohm, Vorstandssprecher des Landesjugendrings Niedersachsen, weist auf die besorgniserregende Befürwortung eines autoritären Politiksystems in den neuen Bundesländern hin. Dies zeigt, dass sich ein großer Teil der Gesellschaft abgehängt fühlt und die Notwendigkeit besteht, den gesellschaftlichen Zusammenhalt in strukturschwachen Gegenden zu stärken sowie jungen Menschen von klein auf Zusammenhalt und Teilhabe zu vermitteln.

„Der 3. Oktober erinnert uns an die Wiedervereinigung Deutschlands und die gemeinsamen Werte einer vereinigten demokratischen Bundesrepublik. Damit dieser gesellschaftliche Zusammenhalt funktioniert, müssen wir in die Bildung und Partizipation unserer jungen Generation investieren", erklärt Oliver Ohm.

Der Landesjugendring Niedersachsen ruft daher dazu auf, die verbandliche Jugendarbeit zu unterstützen und zu stärken, um damit den gesellschaftlichen Zusammenhalt in Deutschland zu fördern und junge Menschen vertrauen in das politische System erfahren können. Dies kann allerdings nur gelingen, wenn Jugendarbeit nicht als freiwillige Leistung verstanden wird, sondern als Investition in das gesellschaftliche Fundament. Daraus ergibt sich, dass Jugendförderung keinen Kürzungen unterworfen sein sollte, sondern stärkerer Investitionen bedarf.

 

Über den Landesjugendring Niedersachsen e.V.

Der Landesjugendring Niedersachsen e.V. ist der Zusammenschluss der 19 landesweit organisierten niedersächsischen Jugendverbände. Er vertritt die Interessen von ca. 80 einzelnen Jugendverbänden und etwa 200 kommunalen Jugendringen sowie die Interessen der jungen Menschen in Niedersachsen.

Ferner unterstützt der LJR das ehrenamtliche Engagement von 50.000 Jugendleiter*innen in der Kinder- und Jugendarbeit in Niedersachsen.

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