Sowohl die Unternehmer in Deutschland als auch die Bevölkerung wünschen sich von der Ampel-Koalition mehr konkretes Handeln – vor allem mit Blick auf den Wirtschaftsstandort, Bildung und Bürokratie.

Laut einer repräsentativen Umfrage des Meinungsforschungsinstituts forsa im Auftrag der BDA macht sich die große Mehrheit der befragten Unternehmer (82 %) große Sorgen um den Standort Deutschland. Arbeitgeberpräsident Dr. Rainer Dulger forderte die Ampel auf dem Deutschen Arbeitgebertag 2023 zum Handeln auf: „Keine Gipfelanalysen mehr – wir brauchen ein gemeinsames Handeln für unseren Standort. Als Unternehmer will ich wissen, wie es zukünftig weitergeht. Ich muss die Weichen richtig stellen. Die Standortbedingungen stimmen nicht mehr. Schönreden ist keine Alternative zum Handeln.“

Bildung und Schulwesen verbessern

Eine große Mehrheit der Unternehmer (70 %) und der Bevölkerung (74 %) fordern von der Politik eine Verbesserung im Bildungs- und Schulwesen. Arbeitgeberpräsident Dulger sagte dazu auf dem Arbeitgebertag in Berlin: „Aufstieg durch Bildung muss wieder ein gültiges Versprechen für unsere Gesellschaft sein. Alle politischen Entscheidungsträger – vom Gemeinderat bis zur Kommissionspräsidentin – müssen sich dieses Ziel zu eigen machen und handeln.“

Bürokratie abbauen

Zudem plädieren 85 Prozent der Unternehmer und 60 Prozent der Bevölkerung für einen Abbau von Bürokratie. Den Wunsch nach einer Modernisierung und Digitalisierung der öffentlichen Verwaltung haben 69 Prozent der Unternehmer und 52 Prozent der Bürger geäußert. Beide Umfrageergebnisse weisen im Vergleich zum vergangenen Jahr eine deutliche Steigerung auf. „Ein gezielter Bürokratieabbau ist ein kostenloses Konjunkturprogramm“, stellte Arbeitgeberpräsident Dulger fest. Es gehe darum, die Prozesse auf das 21. Jahrhundert auszurichten und zu digitalisieren. „Handeln heißt: Deutschland muss einfacher werden!“

Schlechte Noten für die Ampel-Regierung

Zur Halbzeit der Legislaturperiode stellen Unternehmer und Bürger gleichermaßen der Ampel-Regierung ein schlechtes Zeugnis aus. So geben 88 Prozent der befragten Unternehmer und 79 Prozent der Bürger an, dass die Bundesregierung keine durchdachte Strategie zur Bewältigung der aktuellen Krisen hat. Arbeitgeberpräsident Dulger reichte Bundeskanzler Scholz zum Schluss die Hand: „Wir müssen als Land eine Tugend wiederentdecken, die scheinbar irgendwo zwischen der Agenda 2010 und heute verloren gegangen ist: Ambition. Handeln wir!“ 

Die forsa-Umfrage wurde auf dem Deutsche Arbeitgebertag am 17. Oktober 2023 in Berlin vorgestellt. Mit mehr als 1000 Teilnehmenden aus Wirtschaft und Politik ist der Deutsche Arbeitgebertag das wichtigste wirtschaftspolitische Event Deutschlands. Organisiert wird die jährliche Tagung der Bundesvereinigung der Deutschen Arbeitgeberverbände (BDA). Das Meinungsforschungsunternehmen forsa hatte im Auftrag der BDA zwischen dem 20. September und dem 6. Oktober 2023 insgesamt 1.000 Bundesbürger ab 18 Jahren sowie 275 Mitgliedsunternehmen der BDA zu ihrer Einschätzung der Qualität des Wirtschaftsstandorts Deutschland befragt.

Mehr zum Deutschen Arbeitgebertag 2023 unter https://www.deutscher-arbeitgebertag.de/

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