Reparaturen sollen günstiger und attraktiver werden: Ein breites Bündnis aus 26 zivilgesellschaftlichen Organisationen fordert deshalb einen bundesweiten Reparaturbonus für Elektrogeräte. Die Organisationen übergeben morgen am 17.Oktober um 9 Uhr 70.000 Unterschriften an Bundesumweltministerin Steffi Lemke. Künftig soll der Staat 50 Prozent der Reparaturkosten bis zu 200 Euro erstatten.

„Unser Verbrauch an metallischen Rohstoffen trägt massiv zur Klimakrise bei und führt zu Menschenrechtsverletzungen im Globalen Süden. Wir haben eine globale Verantwortung, unseren viel zu hohen Rohstoffverbrauch zu senken! Das geht nur, wenn wir Metalle nachhaltig nutzen, statt sie zu verschwenden. Dafür muss es endlich einfacher und günstiger werden, Elektrogeräte zu reparieren“, erklärt Julius Neu, Referent für Rohstoffpolitik bei INKOTA.

„Umfragen zeigen: Die Mehrheit der Bevölkerung will mehr reparieren. Um dies zu ermöglichen, muss die Bundesregierung Reparaturen endlich stärker fördern und in einem ersten Schritt einen bundesweiten Reparaturbonus einführen. Für ein echtes Recht auf Reparatur braucht es außerdem einen fairen Wettbewerb auf dem Reparaturmarkt und eine Stärkung des vielfältigen Reparaturangebots in Deutschland. Bislang ist viel zu wenig passiert, obwohl die Bundesregierung sich im Koalitionsvertrag zur Senkung des Rohstoffverbrauchs bekannt und ein Aktionsprogramm angekündigt hat, auf das wir seit anderthalb Jahren warten“, kritisiert Katrin Meyer, Koordinatorin des Runden Tisch Reparatur.

„Wiederverwendung geht vor Recycling. Wenn Reparieren attraktiver wird, bleiben kritische Rohstoffe länger im Kreislauf. Deshalb ist der Reparaturbonus eine Möglichkeit, echten Ressourcenschutz zu ermöglichen. Weitere Schritte müssen absolute Reduktionsziele für den Rohstoffverbrauch in der neuen Nationalen Kreislaufwirtschaftsstrategie und ihre konsequente Umsetzung sein. Die Bundesregierung muss handeln, damit der Rohstoffverbrauch endlich sinkt“, erklärt Anna Hanisch, Referentin für Kreislaufwirtschaft beim NABU.

Die Forderung nach einem bundesweiten Reparaturbonus hat breite Unterstützung in Politik und Wissenschaft. Die Verbraucherschutzministerinnen und -minister haben sich im Juli 2023 für einen Reparaturbonus ausgesprochen, auch der Sachverständigenrat für Umweltfragen fordert ihn. Nach Österreich und Thüringen haben in diesem Jahr auch weitere Bundesländer wie Bremen, Sachsen und Berlin den Bonus eingeführt oder planen eine Einführung.

Jeder Mensch in Deutschland produziert etwa 20 Kilogramm Elektroschrott im Jahr. Nicht einmal ein Viertel aller defekten Elektrogeräte wird aktuell repariert. Dabei zeigen Umfragen, dass Verbraucherinnen und Verbraucher gern mehr reparieren würden, Reparaturen aber zu aufwändig und teuer sind.

Anmeldung zur Bildaktion telefonisch unter Tel.: +49 (0)30 420 8202-0 oder formlos per Mail an presse@inkota.de. Vor Ort stehen Ihnen Julius Neu vom INKOTA-netzwerk und Katrin Meyer vom Runden Tisch Reparatur für Interviews zur Verfügung.

HintergrundWeitere Informationen zur Petition: www.inkota.de/reparaturbonusUmfrage BUND zum Reparaturbonus: umfrage-weltverbrauchertag-reparatur-recht-bundRecht auf Reparatur – Verbraucherschutzministerkonferenz fordert bundesweite Boni für Reparatur von ElektrogerätenSmartphones: Umweltrat fordert bundesweiten Reparaturbonus | heise onlineNeue Bundesregierung muss Recht auf Reparatur wirksam umsetzen: Der Teufel liegt im Detail – Runder Tisch Reparatur

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Katrin Meyer
Koordinatorin Runder Tisch Reparatur
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