Die frühere Bundeslandwirtschaftsministerin Renate Künast (Grüne) will Bauern und Genossenschaften sowie andere Abnehmer verpflichten, Preise durch Verträge zu sichern. „Wir wollen durchsetzen, dass Bäuerinnen und Bauern mit Molkereigenossenschaften und anderen Abnehmern ihrer Erzeugnisse von Anfang an klar regeln können, welche Menge sie in welcher Qualität und zu welchem Preis produzieren und dass diese Verträge auch nicht nachträglich geändert werden können“, sagte Künast im Interview. Mit ZEIT ONLINE. Dies solle im Rahmen der anstehenden Nachbesserung des Agrarorganisations- und Lieferkettengesetzes geschehen. Sie forderte außerdem, die Monopolkommission solle prüfen, "welche Bedingungen der Einzelhandel und die Lebensmittelindustrie den Bauern diktieren".

Notwendig sei eine Vertragspflicht. „Es kann nicht sein, dass den Bauern ihr Salat kistenweise zurückgeschickt wird oder dass man Milchbauern erst nachträglich mitteilt, wieviel Geld sie für ihre Milch bekommen. So kann ja keiner wirtschaften, das gibt es in anderen Wirtschaftsbereichen auch nicht“, sagte Künast. „Ich erwarte, dass da beide Koalitionspartner auch mitziehen. Das hilft nämlich tatsächlich der Landwirtschaft wenn wir das auch mit einem Antrag im Bundestag klar stellen“, sagte sie.

Seit einer Woche demonstrieren die Bauern in ganz Deutschland gegen die geplanten Kürzungen bei den Agrarsubventionen. Künast zeigte sich bereit zu Gesprächen mit den Landwirten: "Lasst uns konstruktiv über die Dinge reden und nicht nur Meckern und Nein sagen", sagte sie. Eine Agrarkommission wie Nordrhein-Westfalen Ministerpräsident Hendrick Wüst sie ins Spiel gebracht habe, lehnt sie aber ab. „Es wäre geradezu eine Unverschämtheit, wenn wir den Bauern ein Jahr vor der nächsten Bundestagswahl so etwas anbieten würden.“, sagte Künast. „Wir brauchen jetzt keinen neuen Gesprächskreis, sondern konkrete Beschlüsse“.

Quellenangabe ZEIT ONLINE.

Den vollständigen Bericht finden Sie unter: 024-01/renate-kuenast-bauernproteste-landwirtschaft-tierhaltung

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