„Fachkräftemangel, steigende Bürokratie- und Arbeitsbelastung, wachsender Kostendruck – das in der Coronapandemie so oft gepriesene Fundament unseres Gesundheitssystems, die ambulante Versorgung, wankt. An allen Ecken und Enden bröckelt es – der Empfangstresen unbesetzt, die Zeit im Sprechzimmer knapp, jede Investition, sei es in Praxis, Mitarbeitende oder Versorgung, ein mühsames Hin- und Hergerechne. Die Lage wird sich weiter zuspitzen, wenn der ärztliche Nachwuchs abgeschreckt wird und die älteren Kolleginnen und Kollegen doch lieber in die Rente gehen als ihre Praxen für ihre Patientinnen und Patienten offen zu halten.
Die dringend notwendige Reform unseres Gesundheitssystems, finanziell wie strukturell, bleibt die Politik schuldig, und das seit vielen Jahren. Die politischen Verantwortlichen und Kostenträger müssen endlich erkennen: Nur unsere Praxen sichern die hochwertige Vor-Ort-Versorgung der Bürgerinnen und Bürger – wer sie ausblendet, riskiert den Kollaps des ganzen Systems.
Das Bundesgesundheitsministerium muss jetzt handeln und die notwendigen Reformen anstoßen! Die Kostenträger sind in der Pflicht, die erforderlichen Mittel zur Stabilisierung der Versorgung zur Verfügung zu stellen! Auch das Bundesfinanzministerium ist gefordert, mit einem angemessenen Zuschuss aus Bundesmitteln eine solide Finanzierung des Solidarsystems zu gewährleisten und dringend notwendige Reformvorhaben nicht auszubremsen.
Neben einem angemessenen Kosten- und Inflationsausgleich braucht es eine umfassende Umstrukturierung unseres Honorarsystems in der Regelversorgung, durch die wir endlich die Zeit für unsere Patientinnen und Patienten gewinnen, die ihnen zusteht: Beginnend bei der längst überfälligen finanziellen Stärkung der unverzichtbaren Arbeit unserer Praxisteams bis hin zur strukturierten Reduktion vermeidbarer Arzttermine, etwa durch eine Abkehr von der Quartalslogik im Vergütungssystem, faire Strukturpauschalen und die konsequente Förderung der hausärztlichen Patientenkoordination.“
Bereits mehr als 30.000 Hausärztinnen und Hausärzte haben sich dafür entschieden, Mitglied in ihrem Hausärzteverband zu werden. Damit ist der Deutsche Hausärzteverband mit seinen 18 Landesverbänden die größte berufspolitische Vertretung für Hausärztinnen und Hausärzte in Deutschland. Er vertritt die berufspolitischen Interessen der Hausärztinnen und Hausärzte gegenüber Politik und Krankenkassen, in Ärztekammern und Kassenärztlichen Vereinigungen. Das Büro des Bundesvorsitzenden in Berlin nimmt die Interessen auf bundespolitischer Ebene wahr.
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