Von Januar bis Juni legten die Insolvenzanmeldungen gegenüber dem Vorjahr in Deutschland um 20 Prozent zu. „Von einer Insolvenzwelle kann aber nicht gesprochen werden“, sagt Branchenanalyst Claus Niegsch. Rechnet man die Zahl der ersten sechs Monate auf das ganze Jahr hoch, würden 17.500 Unternehmenspleiten das Vor-Corona-Niveau von 2019 immer noch verfehlen. Damals gab es knapp 19.000 Insolvenzen. Die niedrige Anzahl während der Pandemie begründet Niegsch mit Staatshilfen und dem befristeten Aussetzen der Insolvenzantragspflicht. Trotz eines im langjährigen Vergleich weiterhin niedrigen Niveaus warnt der Volkswirt: „Da sich eine Konjunkturerholung erst 2024 einstellen dürfte, werden die Insolvenzen kurzfristig weiter steigen. Zudem gibt es zwischen den Sektoren große Unterschiede.“
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