„Das anhaltend hohe Niveau von Gewalt gegen Frauen hierzulande ist kein Zufall. Gewalt gegen Frauen gedeiht dort gut, wo Frauen auch in anderen Bereichen benachteiligt werden und ein strukturelles Machtgefälle das Verhältnis der Geschlechter prägt“, erklärt FHK-Geschäftsführerin Heike Herold. Dazu passen vielzählige Befunde zum Stand der Geschlechtergleichstellung in Deutschland: Die Lohn-lücke von 19 Prozent zwischen Männern und Frauen. Eine Rentendifferenz von 46 Prozent. Die auffäl-lige Überzahl von Frauen in systemrelevanten, aber unterdurchschnittlich bezahlten Berufen. Ein zwei- bis dreifaches Armutsrisiko für Alleinerziehende – davon fast 90 % Frauen. Die Liste ist lang.
„Gleichstellung ist eine zwingende Voraussetzung, um geschlechtsspezifische Gewalt langfristig zu be-kämpfen. Es reicht nicht, einmal im Jahr Frauentag zu feiern und sich rhetorisch den Frauenrechten zu verpflichten“, so Herold. „Das beseitigt nicht die Benachteiligungen von Frauen in unserer Gesellschaft, nicht die Gewalt und auch nicht die großen Lücken im Hilfesystem für gewaltbetroffene Frauen. Des-halb fordern wir alle Parteien auf, ihren Worten Taten folgen zu lassen und einen bundesweiten Rechtsanspruch auf Schutz & Beratung bei Gewalt in ihre Wahlprogramme aufzunehmen!“
Frauenhauskoordinierung e. V. (FHK) vereint unter ihrem Dach zahlreiche bundesweite Wohlfahrtsverbände (AWO Bundesverband e. V., Diakonie Deutschland – Evangelisches Werk für Diakonie und Entwicklung e.V., Paritätischer Gesamtverband e. V., Sozialdienst katholischer Frauen Gesamtver-ein e. V./Deutscher Caritasverband e. V.) sowie einzelne Träger von Frauenhäusern und Fachberatungsstellen. FHK koordiniert, vernetzt und unterstützt das Hilfe- und Unterstützungssystem, fördert die fachliche Zusammen-arbeit und bündelt die Praxiserfahrungen, um sie in politische Entscheidungsprozesse sowie in fachpolitische Diskurse zu transportieren. Mehr Informationen unter: http://www.frauenhauskoordinierung.de/.
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