Der Wildpark Neuhaus der Niedersächsischen Landesforsten ist jetzt um eine Attraktion reicher. Ein komplettes Ameisenvolk wurde aus dem Harz in den Solling umgesiedelt. Als so genanntes Formicarium steht das Ameisennest im Eingangsbereich der Walderlebniseinrichtung des Forstamtes Neuhaus. Das Hügelnest und die Insekten sind geschützt von durchsichtigem Plexiglas. Wildpark-Besucher können aus nächster Nähe die Ameisen bei Nestbau oder Nahrungssuche, bei Bestattungen oder Wachdienst beobachten. Das „Ameisenschaugehege“ dient der Umweltbildungsarbeit und wurde von mehreren Stiftungen und den Landesforsten finanziert.

Das Ameisenvolk hatte im Harz nahe Torfhaus eine Wanderschutzhütte besiedelt und vollständig besetzt. Die Hütte war nicht mehr für Wanderer nutzbar. Die Umsiedlung vom Landkreis Goslar in den Hochsolling zum Landkreis Holzminden genehmigten die Naturschutzbehörden. Wetter- und Sonnenschutz schafft jetzt ein aus Holz konstruierter Pavillon, dessen Dach und Außenmaße die Form einer Bienenwabe nachbilden. Neben dem Ameisenschutz wollen die Landesforsten auch über Wildbienen informieren. Besucher des Wildparks sollen künftig über eine Klappe selbständig das Bienenvolk im Innern des Stocks beobachten können.

Die Stiftung Zukunft Wald der Niedersächsischen Landesforsten hatte das Projekt angestoßen. Direktor Franz Hüsing sagte anlässlich der Eröffnung am 8. Juni in Neuhaus:

„Wie wollen mit dem Formicarium alle Alters- und Bildungsschichten ansprechen. Es soll verdeutlichen, welchen Einfluss der Mensch auf vernetzte Lebensgemeinschaften wie Ameisen oder Bienenvölker hat und welche Verantwortung ihm dabei zufällt. Dank der Förderung durch die Niedersächsische Bingo-Umweltstiftung und der Braunschweigischen Sparkassenstiftung konnten wir das besondere Projekt realisieren“.

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