Punktlandung: Fast taggenau kann der Neubau des Dachdecker-Wohnheims für die Auszubildenden am KPZ Kompetenzzentrum Dachtechnik Waldkirchen e. V. seiner Bestimmung übergeben werden. Hier in Waldkirchen wird die Überbetriebliche Ausbildung für alle Dachdecker-Lehrlinge Bayern durchgeführt.

Die Chronologie einer beispielhaften Planung und Realisation.

Am 23. Januar 2014 kündigte A. Ewald Kreuzer, Landesinnungsmeister des Bayerischen Dachdeckerhandwerks, anlässlich der 34. Waldkirchener Meistertage an: „Ein eigenes Wohnheim für die angehenden Dachdecker wird gebaut werden“.

Für dieses Internat für 48 Auszubildende gab es am 8. September 2014 vom Bundesinstitut für Berufsbildung BIBB grünes Licht. Damit konnten auch Fördermittel in Höhe von 90 % der veranschlagten Bausumme (4,2 Mio. €) beim Freistaat Bayern und der Bundesrepublik Deutschland beantragt werden. Die restlichen 420.000 € wurden als „Eigenkapital“ durch die bayerischen Dachdecker-Innungen bereitgestellt.

24 Zweibettzimmer mit jeweils 22 m2 Fläche und separaten Dusch-/WC-Räumen sind die geltenden Standards, die von den Sozialkassen des Dachdeckerhandwerks gefordert werden. Dazu sahen die Planungen die Übernachtungsmöglichkeit für Betreuer, 2 Freizeiträume, 2 Mehrzweckräume, 1 Clubraum, 1 Teeküche sowie 2 Büros für Heimleitung und Betreuer vor. Die gesamte Nutz- und Verkehrsfläche beträgt rund 1.300 m2 auf vier Etagen in Hanglage gegenüber der Staatlichen Berufsschule Waldkirchen.

Am 6. März 2017 erfolgte der symbolische Spatenstich für das Projekt. Nur sechs Monate später, am 9. Oktober 2017, konnte – trotz Bauverzögerungen durch den felsigen Untergrund – bereits das Richtfest gefeiert werden.

„Alles dicht“ meldete noch im Winter 2017/2018 der Bauherr KPZ. Fenster und Türen waren eingebaut, Heizung-Sanitär- und Elektrohandwerker konnten ihre Arbeit trotz Bayerischer Waldkälte draußen fortführen.

Im April 2018 waren die Rohinstallationen für Heizung, Lüftung, Sanitäreinrichtungen und Elektrotechnik weitgehend fertiggestellt. Der Trockenbau und die Fliesenarbeiten folgten.

Parallel dazu wurde das Flachdach weitgehend fertiggestellt und die vorgehängte hinterlüftete Fassadenbekleidung montiert. Nun gingen Maler und Schreiner ans Werk. Die Ausschreibungen für Schließtechnik, Baureinigung, Beschilderung, Möblierung, IT-Technik und Außenanlagen erfolgten.

Im Juli 2018 war der Innenausbau fast vollendet. Alle Innentüren waren gesetzt, die Fliesenarbeiten erbracht, die Böden in Zimmern und Fluren verlegt und das Dach für die Begrünung vorbereitet.

Die laufende Kontrolle des Baufortschritts und die Transparenz gegenüber allen Dachdecker-Innungsbetrieben sicherte ein eigens dafür gegründeter ehrenamtlich tätiger Bauausschuss unter Beteiligung Bayerischer Dachdecker-Innungen. In zweiwöchigem Rhythmus fanden während der gesamten Bauphase „Bauherren-Jour-Fixe-Termine“ statt und wurden bei Bedarf durch zusätzliche Besprechungstermine ergänzt.

Besonderen Wert wurde bei diesem Projekt auf Arbeitsschutz und Arbeitssicherheit gelegt. Planer, Bauleitung und alle beteiligten Firmen sowie deren Mitarbeiter wurden auf dieses Thema „eingeschworen“. Neben dem Sicherheits- und Gesundheitskoordinator wurde auch die Berufsgenossenschaft BAU von Anfang an aktiv eingebunden. Somit konnte die gesamte Realisierung des Projekts ohne einen einzigen Arbeitsunfall abgeschlossen werden.

Fazit von Landesinnungsmeister A. Ewald Kreuzer: „Pünktlich wie die Dachdecker haben wir ein Mammut-Projekt mit einem engen Kosten- und Zeitrahmen gestemmt. Die Zukunft des Dachdeckerhandwerks kann beginnen“.

Bauherr:
KPZ Kompetenzzentrum Dachtechnik Waldkirchen e. V.

Konzeption, Entwurf, Werkplanung, Ausschreibung, Bauleitung:
ssp Planung GmbH, Waldkirchen

Projektsteuerung:
bwp – bauer winter baumanagement GmbH, München

Gebäudetechnik:
ELT: Nigl & Mader GmbH, Röhrnbach
HLS: Ecoplan GmbH, Freyung

Tragwerksplanung:
IB Wolf GmbH, Grafenau

Gefördert durch:
Bundesrepublik Deutschland vertreten durch Bundesministerium für Bildung und Forschung und das Bundesinstitut für Berufsbildung, sowie den Freistaat Bayern vertreten durch das Bayerische Staatsministerium für Wirtschaft, Energie und Technologie

Über Bayerisches Dachdeckerhandwerk Landesinnungsverband

Das Bayerische Dachdeckerhandwerk – Landesinnungsverband – vertritt als berufsständische Organisation rund 450 Dachdecker-Fachbetriebe in den elf angeschlossenen Dachdecker-Innungen in Bayern. Sitz des Verbandes ist in München.

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