Sie ist die älteste und traditionsreichste an einer deutschen Hochschule: Die Fachrichtung Akkordeon an der Hochschule für Musik Franz Liszt Weimar feiert ihr 70-jähriges Jubiläum. Mit einem Festakt, einem Symposium, einem Alumni-Treffen und einem abendlichen Konzert wird dieses festliche Ereignis am Samstag, 30. November im Festsaal Fürstenhaus würdig begangen. Der Eintritt zu allen Veranstaltungen ist frei!

Ein Festakt um 11:00 Uhr leitet die Feierlichkeiten ein: Neben einer Festrede von Hochschulpräsident Prof. Dr. Stölzl führen Studierende die Kammermusik Nr. 1 op. 24,1 von Paul Hindemith auf – und es kommt zur Uraufführung von Steffen Schleiermachers „Kammermusik mit Finale 2019“. Beim darauffolgenden Symposium um 15:00 Uhr werden unter dem Motto „Ein Balg, der auszog“ Gedanken und Diskussionen zur künstlerischen Bildung einer Gesellschaft ausgetauscht.

Auf der Bühne diskutieren hier der Musikwissenschaftler und Weimarer Altrektor Prof. Dr. Wolfram Huschke, der Komponist Steffen Schleiermacher, der Akkordeonist und Pädagoge Stephan Bahr sowie die Weimarer Akkordeon-Professorin Claudia Buder. Im Anschluss wird zu einer Kaffeesuite in die Caféteria im Fürstenhaus geladen.

Mehr als 50 Akkordeon-Absolventen treffen sich dann um 16:30 Uhr zum Alumni-Austausch: Claudia Buder und Stephan Bahr führen gemeinsam mit den Alumni rückblickend durch 70 Jahre Akkordeongeschichte an der Hochschule für Musik Franz Liszt Weimar und möchten den Erfahrungsaustausch auch als Ausblick gestalten. Willkommen sind dabei Erinnerungen, Geschichten und Dokumentationen aus der eigenen Studienzeit. Einige Alumni reisen eigens aus Tschechien, Slowenien und Serbien sowie weiteren Ländern an.

Zum klingenden Abschluss heißt es dann um 19:30 Uhr: Akkordeon im Konzert. Studierende der Akkordeonklasse der Weimarer Musikhochschule bringen unter anderem Werke von Leoš Janáček, Georg Katzer, Michael Obst und Marius Staible zur Aufführung. Der Eintritt ist auch hier frei!

In ihrer Ausbildungshistorie blickt die Fachrichtung Akkordeon seit der Gründung 1949 auf mehr als 360 Absolventinnen und Absolventen zurück. Und das nicht nur aus Deutschland: Herkunftsländer wie Bosnien, China, Finnland, Griechenland, die Niederlande, Polen, Russland, Serbien, Slowenien, Slowakei, Tschechien, Ukraine und Vietnam sprechen für ihre Attraktivität und Vernetzung weltweit. Das resultiert nicht zuletzt aus dem vielseitigen Fächerkanon, der das Instrumentalstudium im Hauptfach Akkordeon, das Schulmusikstudium mit dem Schwerpunktfach Akkordeon sowie die Nachwuchsausbildung am Hochbegabtenzentrum in Belvedere anbietet.

Aus dem Beschluss einer Musikhochschultagung im Juli 1948 in der damaligen sowjetischen Besatzungszone, dem dringenden Bedarf an qualifizierten Lehrkräften für die Instrumente Akkordeon, Gitarre, Blockflöte, Mandoline und Zither gerecht zu werden, erwuchs eine Erfolgsgeschichte: 1949 nahm die Abteilung Volksmusik an der Weimarer Musikhochschule ihre Arbeit auf. Das Akkordeon, bis dahin weitgehend im Volksmusik-Kontext wahrgenommen, betritt vier Jahre nach Ende des Zweiten Weltkrieges erstmals die deutsche Hochschulbühne mit klarem Bildungsauftrag.

Der damalige Weimarer Musikhochschuldirektor, Prof. Ottmar Gerster, berief Franz Krieg (1890–1980) aus Trossingen zum ersten Leiter der neu gegründeten Abteilung. Gleichzeitig wurde Irmgard Slota (1926–2009), später Professorin Irmgard Slota-Krieg, erste Akkordeon-Lehrkraft. Namhafte (spätere) Weimarer Akkordeondozenten wurden von ihrer Handschrift geprägt: Hans Reichardt (1927–1996), der von 1950 bis 1954 in Weimar studierte und dort von 1978 bis 1993 als Künstlerischer Oberassistent unterrichtete, und Ivan Koval (geb. 1949).

Ivan Kovals Laufbahn in Weimar begann mit seinem Studium von 1972 bis 1977. Mitte der 1980er Jahre wurde er Künstlerischer Oberassistent, 1993 erfolgte die Berufung zum Professor. Selbst ein Preisträger renommierter internationaler Akkordeonwettbewerbe wie Klingenthal, Salzburg, Malaga und San Sebastian, führte er wie seine Vorgängerin in beachtlicher Zahl Studierende zu internationalen Wettbewerbspreisen. Möglich wurde dies durch seine jahrzehntelange, stets von hoher Qualität gekennzeichnete Arbeit.

Zum Wintersemester 2018/19 folgte Claudia Buder (geb. 1969) dem Ruf der Hochschule für Musik Franz Liszt Weimar als neue Professorin für Akkordeon am Institut für Neue Musik und Jazz in der Nachfolge von Ivan Koval. Bereits seit 1992 war sie fast durchgängig als Lehrbeauftragte an der Weimarer Musikhochschule tätig, 2007 wurde sie mit einer Titularprofessur geehrt. In der Zusammenarbeit mit Komponisten wie HK Gruber, Georg Katzer, Rebecca Saunders und Annette Schlünz brachte Claudia Buder zahlreiche Werke zur Uraufführung. Als eine der international gefragtesten Solistinnen gastierte sie u. a. bei der Königlichen Philharmonie Stockholm, den Wiener Philharmonikern und dem BBC Symphony Orchestra.

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