Eine amerikanische Auswertung ermittelte Hydroperoxide von Linalool, Nickelsulfat und Methylisothiazolinon als wichtige Kontaktallergene bei Patienten unter 18 Jahren. Die fünf am häufigsten betroffenen Stellen waren demnach Gesicht (62%), Arme (35%), Beine (29%), Hände (27%) und Hals (20%). „Eine Nickelallergie gehört auch in Europa zu den häufigsten Kontaktallergien, etwa 8-19% der Bevölkerung sind davon betroffen, vorwiegend Mädchen und Frauen. Modeschmuck, Jeansknöpfe und Brillenbügel können Nickel enthalten. Linalool ist ein natürlicher Duftstoff, der in vielen Pflanzen vorkommt und häufig in Kosmetika verwendet wird, u.a. Deodoranzien. Durch den Kontakt mit Luftsauerstoff kann aus Linalool ein deutlich stärker sensibilisierendes und auch hautreizendes Folgeprodukte entstehen“, verdeutlicht Dr. Ulrich Fegeler, Kinder- und Jugendarzt sowie Mitglied des Expertengremiums des Berufsverbandes der Kinder- und Jugendärzte (BVKJ). Auch Methylisothiazolinon (MI) ist u.a. Inhaltsstoff von Kosmetika, aber seit 2013 in Europa nur in geringen Mengen bei Produkten, die nach einer gewissen Einwirkzeit ab- bzw. ausgespült werden (Seifen, Shampoos), erlaubt. Deshalb ist die Sensibilisierungshäufigkeit in europäischen Ländern zurückgegangen. Als weitere häufige Auslöser für Kontaktallergien bei Kindern gelten u.a. Kobalt (z.B. in Lederprodukten), Neomycin (Antibiotikum), Myroxylon pereirae (Perubalsam), Formaldehyd (Verklebung von Holz, Konservierung und Desinfektion) und Lanolin (Wollwachs in Kosmetikprodukten).

„Bei Anzeichen eines Kontaktekzems, wie Hautrötung, Schwellung, Bläschen, Juckreiz und Brennen, sollten Eltern ihr Kind bei ihrem Kinder- und Jugendarzt vorstellen. Bestätigt er den Verdacht, kann ein Epikutantest – Pflaster mit verschiedenen Substanzen – erforderlich sein, um den Allergieauslöser zu ermitteln. In manchen Fällen kann die Ursachenfindung auch Detektivarbeit sein. Vor allem bei Kindern mit Neurodermitis oder Schuppenflechte ist es wichtig, eine Kontaktallergie abzuklären, da diese zu zusätzlichen Hautreizungen und Komplikationen führen kann“, mahnt Dr. Fegeler. Auf der Suche nach den Ursachen muss bei Kindern anders vorgegangen werden als bei Erwachsenen. Erwachsene wissen i.d.R., womit sie in Kontakt kommen, Kinder kaum. Sie berühren im Laufe des Tages sehr viele unterschiedliche Dinge. Und gelegentlich stammen die reizenden Substanzen auch aus der direkten Umgebung der Kinder, wie Duftstoffe oder Haarfärbemittel, die Betreuer verwenden und auf das Kind übertragen.

Weitere aktuelle Informationen rund um das Thema "Kindergesundheit" finden Sie auf der Internetseite des Berufsverbandes der Kinder- und Jugendärzte (BVKJ) unter www.kinderaerzte-im-netz.de

Quellen:

Werfel T. Allergisches Kontaktekzem. Stets mit Standardreihe testen. Deutsche Dermatologe 2020; 68 (7), 512-523.

Brunk D. Database offers snapshot of common causes of pediatric allergic contact dermatitis. MDedge Pediatrics, July 28, 2020.
https://www.mdedge.com/pediatrics/article/226134/contact-dermatitis/database-offers-snapshot-common-causes-pediatric

Tam I, Yu J D. Pediatric contact dermatitis: what’s new. Curr Opin Pediatr 2020; 32 (4), 524-530.
https://doi.org/
10.1097/MOP.0000000000000919

Deutscher Allergie- und Asthmabund: Duftstoffe als Kontaktallergene. Abgerufen 03.08.2020.
https://www.daab.de/…

Ruchalla E. Verbotenes Kontaktallergen – Methylisothiazolinon ist weiterhin in vielen Kosmetika enthalten. Medical tribune 13.06.2020.
https://www.medical-tribune.de/…

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